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FE-Chef über Schauplätze: «Kosten und Ertrag abwägen»

Von Gerhard Kuntschik
In der zehnten Saison der Formel E steht am Wochenende das zweite Doppel auf dem Programm: Der Simoncelli World Circuit ist die neue Heimat in Italien. Der Stadtkurs in Rom war für die neuen Autos nicht mehr geeignet.

Die stärkeren und schnelleren Autos der dritten Generation haben die Formula E aus Stadt-Strecken wie Rom richtiggehend herauswachsen lassen. Doch ist der steigende Anteil von «echten» Rennstrecken ein Indiz dafür, dass das ursprüngliche Konzept, die FE in die Städte und direkt zu den Fans zu bringen, überholt ist? Dazu gibt es von den Verantwortlichen differenzierte Aussagen. «Wir wollen die Identität der FE mit Rennen ins Stadtzentren bewahren», sagt FE-Mitbegründer Alberto Longo, «aber die technische Entwicklung der Autos macht es unmöglich, auf manchen früher genutzten Kursen zu fahren. Mit den schnelleren Gen3-Autos gibt es für diese Strecken aus Sicherheitsgründen keine Zukunft. Unsere DNA bleiben aber Rennen in Zentren großer Städte. Ein Rennen mit Gen3-Autos auf den Strecken der ersten Saison – das ist heute unvorstellbar», meint der seit elf Monaten als CEO amtierende Jeff Dodds.

Und Dodds spricht ein weiteres essenzielles Thema an: die Kosten. «Kürzlich hatten wir unser erstes Rennen in Tokio. Für ein Motor-Event wurden erstmals in einem beträchtlichen Gebiet alle Straßen gesperrt. Das passierte in einer der teuersten Städte der Welt, was für uns ein immenses Investment nötig machte. Auf einer permanenten Strecke zu fahren kommt wesentlich günstiger. Also müssen wir abwägen zwischen Kosten und Ertrag. Wir sind als Rennserie erst neun Jahre alt und müssen achten, in die richtige Richtung zu wachsen. Im Mittelpunkt müssen spannende Rennen stehen», erklärt der frühere britische Regierungsbeamte.

Dass es vor den Saisonrennen sechs und sieben noch keinen Kalender, nicht einmal einen provisorischen Entwurf, für Saison elf gibt, spielen Dodds und Longo herunter: «Wir bekommen jede Woche Anfragen von höchsten Stellen bezüglich neuer Schauplätze – von Regierungsmitgliedern, Gouverneuren, Bürgermeistern großer Städte. Sie fragen nach Konditionen, Entscheidungsfristen, nach weiteren Details. Aber alles, was bisher herumerzählt wird, ist Spekulation. Es gibt noch keine Übereinkunft zum Kalender der Saison elf», erklärte der Brite.  «Ein Kalendervorschlag muss zuerst von unserem Vorstand abgesegnet werden, ehe er bei der FIA eingereicht wird», ergänzte der Spanier.

Allerdings, gerüchteweise wird kolportiert, dass Saison elf schon Mitte Dezember 2024 in Sao Paulo beginnen werde. Neu wären Los Angeles und Silverstone (statt London ExCel), dazu soll es einen zweiten US-Schauplatz als Finale Mitte Juli geben. Jakarta soll zurückkommen. Berlin wäre wieder mit einem Doppel Anfang April vorgesehen.

Und zum aktuellen Schauplatz Misano Adriatico sagt Longo: «Wir wurden hier mit offenen Armen aufgenommen.» Der Simoncelli-Kurs könnte bleiben, wenn es am Wochenende nicht ein völliges Zuschauerdesaster gibt…

Alle Rennen der Formel E 2024 werden live auf ServusTV übertragen, an diesem Wochenende jeweils ab 14.50 Uhr. In Österreich im linearen Kanal ServusTV und auf der Streaming-Plattform ServusTV On (hier auch beide Qualifyings ab jeweils 10.20 Uhr). In Deutschland läuft die ServusTV-Übertragung linear auf DF1 sowie digital bei ServusTV On, df1.de sowie via speedweek.com und ServusTV Motorsport bei MagentaTV. Daniel Goggi und Experte Daniel Abt kommentieren.

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