MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Jeddah: Oliver Rowland meldet Titelanspruch an

Von Gerhard Kuntschik
Oliver Rowland gewann das zweite Jeddah-Rennen

Oliver Rowland gewann das zweite Jeddah-Rennen

Das erste Doppel der Formel E in Jeddah hatte zwei klare Gewinner und mehrere Verlierer. Während sich zwei Fahrer mit Nissan-Antrieb an die WM-Spitze katapultierten, war die Ausbeute von Porsche und Jaguar mager.

Der schon am Ende des Vorjahres starke Oliver Rowland war der große Gewinner des Wochenendes auf dem auf 3 Kilometer verkürzten Corniche-Kurs in Jeddah, auch wenn der Nissan-Pilot im ersten Rennen mangels ausreichender Energie vor der letzten Schikane in der letzten Runde Max Günther im DS Penske passieren lassen musste und Zweiter wurde.

Doch er wiederholte seine dominierende Vorstellung am zweiten Tag, diesmal bis über die Ziellinie. Mit 43 Punkten Zuwachs kommt der Brite nun als klarer WM-Führender (68) zum nächsten Rennen nach Miami. «Hey, Domination, Baby», war seine erste Reaktion am Funk nach dem Sieg.

Der zweite Gewinner war McLarens Jungspund Taylor Barnard als Dritter sowie jüngster Polesitter und Platz 2 – mit 51 Punkten ist er nun WM-Zweiter vor dem bisherigen Leader António Félix da Costa (39 Punkte), der sich im ersten Rennen mit Platz 9 begnügen musste und im zweiten nur bis Kurve 3 kam, ehe er von Günther ins Aus geschoben wurde.

Der Deutsch-Österreicher wiederum, der die Schuld dafür nicht bestritt und kalte Reifen sowie blockierende Bremsen als Gründe für die Kollision anführte, war tags zuvor Held des Tages mit einem «Grand Slam»: Pole, Sieg und schnellste Runde – mit 37 Zählern ist der Allgäuer nun WM-Vierter.

Zum Vergessen war der Ausflug ans Rote Meer für Weltmeister Pascal Wehrlein. Der Sigmaringer wurde in Rennen 1 vom Jaguar von Mitch Evans gestoppt und kam am zweiten Tag nicht über Platz 8 hinaus, wobei Software-Probleme in der Quali nur einen Mittelfeld-Startplatz zugelassen hatten. Desaströs verlief das Wochenende für Teamchampion Jaguar: Evans zwei Mal punktelos, Nick Cassidy am zweiten Tag nur Fünfter – ein arger Dämpfer für die Titelaspiranten.

Zur falschen Zeit am falschen Ort

Der nun zweifache Saisonsieger Rowland bekannte, dass er die Erfahrungen vom ersten Rennen (mit langer Führung und entsprechendem Energieverbrauch) nutzte: «Im zweiten Rennen hielt ich mich im Windschatten und sparte Energie. Als es vorn etwas hektisch wurde, setzte ich mich ab, um mich herauszuhalten. Das ging perfekt auf.»

Wehrlein wirkte ratlos: «Ich weiß nicht, warum wir im Finish des zweiten Rennens so viele Plätze verloren haben.» Da Costa bekannte mit Sarkasmus: «Ich hatte an diesem Wochenende immer das Gefühl, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.»

Günther erlebte das «from hero to zero» Szenario: «Tag 1 war einfach perfekt (mit seinem sechsten Formel-E-Sieg, dem ersten für DS Penske, Anm.), im zweiten Rennen war ich nur noch Passagier, als ich in den Porsche rutschte.» Die Folgen: Zwei FIA-Strafpunkte und eine Rückversetzung um 5 Startplätze in Miami.

Cupra-Kiro-Rookie David Beckmann blieb punktelos und war Samstag etwas ratlos: «Wir hatten eine gute Startphase, wurden dann aber langsamer. Ich weiß nicht, warum.» Er wartet weiter auf die ersten Saisonpunkte.

Ohne Zähler blieb auch Nico Müller im Andretti-Porsche, der am Samstag nach einer Aufholjagd vom Ende des Feldes einen Punkt um 32 Hundertstel gegen Edo Mortaras Mahindra verpasste: «Wir waren in den Qualis nicht schnell genug und hatten auch im Rennen nicht das Tempo, um ganz vorn mitfahren zu können. In Miami werden wir stärker zurückkommen.»

Mortara punktete immerhin zwei Mal (zuvor mit Rang 7 am Freitag). Mit leeren Händen mussten die Envision-Jaguar-Fahrer Sébastien Buemi und Robin Frijns die Heimreise antreten.

Problemlos gelang im ersten Jeddah-Rennen die Premiere des Pit Boost (Zusatzleistung beim vorgeschriebenen 30-Sekunden-Boxenstopp). Im zweiten Rennen wurde darauf verzichtet. Nächster Halt: Miami (im Speedway von Homestead!) am 12. April.

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