Robert Wickens: Emotionale Schritte mit dem Gehstock

Von Andreas Reiners
Robert Wickens

Robert Wickens

Im August 2018 verunglückte der frühere DTM-Pilot Robert Wickens in der IndyCar-Serie schwer. Seitdem kämpft er sich auf beeindruckende Art und Weise aus dem Rollstuhl.

Robert Wickens macht weiter Fortschritte auf dem Weg zurück in ein Leben ohne Rollstuhl. Der Kanadier postete an Weihnachten ein Video, in dem er an einem Gehstock einige Schritte zurücklegt. Für ihn sind es 16 Monate nach seinem Horrorcrash die nächsten Meilensteine.

«Wir arbeiten schon seit einiger Zeit daran, mit einem Stock zu laufen. Ich habe es vor ein paar Monaten versucht und konnte nicht einmal zwei Schritte machen», schrieb Wickens (hier geht es zum Video). 

Die tolle Nachricht: «Heute bin ich im Schneckentempo herumgelaufen! Es sind Tage wie heute, die mich dazu bringen, noch härter zu arbeiten. 2020 wird ein großartiges Jahr. Frohe Feiertage euch allen», so der frühere DTM-Pilot, der von 2012 bis 2017 für Mercedes fuhr und anschließend in die IndyCar-Serie wechselte.

Dort veränderte sich innerhalb von einer Sekunde sein ganzes Leben.

Der Kanadier hatte bei seinem Crash auf dem Pocono Raceway am 19. August 2018 mehr als einen Schutzengel. Damals kollidierte er mit Ryan Hunter-Reay, die Boliden verhakten sich, sein Auto hob ab, schlug im Fangzaun ein, wobei sich das Monocoque dabei unkontrolliert um die eigene Achse drehte.

Wickens überlebte, trug aber zahlreiche Verletzungen davon. Seitdem geht er aber sehr offen mit dem Crash und den Folgen um. Die Öffentlichkeit wird stets auf dem Laufenden gehalten und über Eingriffe oder Fortschritte informiert. Eine Transparenz, die ungewöhnlich war und ist.

Und manchmal auch weh tat und tut. Denn wen es interessierte, für den gab es zum Beispiel auch eine komplette Liste der Verletzungen: Darauf befanden sich: Fraktur der Brustwirbelsäule, Verletzung des Rückenmarks, Fraktur im Halswirbelbereich, Schien- und Wadenbeinfraktur in beiden Beinen, Frakturen in beiden Händen, Fraktur des rechten Unterarmes, Fraktur des Ellenbogens, vier gebrochene Rippen und eine Lungenquetschung.

Anfang 2019 feierte er sein «Debüt» auf dem Fahrrad, im Sommer wurde er wegen einer Infektion an einer Schraube im Bein operiert. Im September heiratete er seine Verlobte Karli Woods, absolvierte wie versprochen den Hochzeitstanz.

Nur drei der vielen schmerzhaften, aber auch schönen Meilensteine, die er seiner Anhängerschaft mitteilt. Außerdem hat sich gezeigt, dass die Transparenz bitter nötig ist. Denn im Oktober 2018 musste er zahlreiche Spekulationen bremsen und richtigstellen. Beziehungsweise falsche Schlüsse.

Denn ja: Seine Verletzungen an der Wirbelsäule sind schwerwiegend, zwingen ihn in den Rollstuhl. Heißt: Der 30-Jährige kämpft zwar den schwersten Kampf seines Lebens, gibt aber nicht auf. Denn: Unheilbar ist die Verletzung nicht.
Im Gegenteil: Er war immer optimistisch, dass er eines Tages wieder gehen kann. Die Bilder zeigen, dass die Hoffnung berechtigt ist.


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