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Grasbahn Zweibrücken: Club zieht frühzeitig Notbremse

Von Manuel Wüst
Das letzte Rennen 2018 gewann Theo Pijper (Mitte)

Das letzte Rennen 2018 gewann Theo Pijper (Mitte)

Das 58. internationale Grasbahnrennen in Zweibrücken wird auch 2021 nicht stattfinden. Eine Veranstaltung mit begrenzter Zuschauerzahl ist für die Vorstandschaft des Clubs in Rheinland-Pfalz keine Option.

Am 5. September wollte der MSC Zweibrücken sein Grasbahnrennen in der Stadt im Südwesten Deutschlands starten, bis Ende April liefen die Vorbereitungen. Unter anderen hatten mit Marcel Dachs und Stephan Katt zwei Top-Grasbahnfahrer aus Deutschland bereits ihre Zusage gegeben, vom tags zuvor stattfindenden Langbahn-GP in Morizes wären der Engländer Chris Harris und Martin Smolinski aus Südfrankreich angereist. «Ich wäre wirklich gerne in Zweibrücken gefahren», erzählte Smoli. «Das ist immer eine schöne Veranstaltung mit einer besonderen Nähe zu den Fans, die gerne ins Fahrerlager auf einen Plausch kommen. Einfach ein schönes, traditionelles Grasbahnrennen.»

Wegen den zu erwartenden Beschränkungen für Veranstaltungen und der Ungewissheit über die durchzuführenden, von den Behörden auferlegten Maßnahmen, erfolgte nun die frühzeitige Absage.

«Wegen den aktuellen Beschränkungen wäre zum Beispiel der Besuch des Fahrerlagers nicht möglich», teilte der Club mit. «Auch müssten alle Zuschauer auf feste Plätze zugewiesen werden. Auch die Benutzung der Tribüne wäre nur in geringerem Umfang möglich. Eine komplette Erfassung der eintretenden Personen, wie sie im letzten Jahr bei der Grasbahn-Europameisterschaft im südfranzösischen Tayac durchgeführt wurde, ist dem MSC aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Ebenso möchte der MSC das Grasbahnrennen für alle Personen zugänglich machen und nicht selektieren. Eine Veranstaltung mit begrenzter Zuschauerzahl steht bei der Vorstandschaft des MSC auch nicht zur Debatte, da die Veranstaltung nur kostendeckend durchgeführt werden kann, wenn eine große Anzahl von Zuschauern möglich ist.»

In Zweibrücken finden bereits seit den frühen 1960er-Jahren Grasbahnrennen statt, traditionell wird als Ehrenpreis auf der Rennstrecke, die mitten in der Stadt am Rosengarten liegt, die «Silberne Rose» der Stadt Zweibrücken ausgefahren.

Erster Gewinner dieser besonderen Trophäe war Rudolf Kastl aus München im Jahr 1963. Die meisten «Silbernen Rosen» gewann Rekordweltmeister Gerd Riss, der sie siebenmal einheimste. Zu den populärsten Gewinnern gehören die Speedway-Weltmeister Jan O. Pedersen, Egon Müller und Jason Crump, ebenso wie die Langbahn-Champions Anders Michanek, Alois Wiesböck, Shawn Moran, Karl Maier, Simon Wigg, Kelvin Tatum und Martin Smolinski.

Bis 2002 wurde auf einer Bahnlänge von 1008 Metern gefahren, seit 2002 auf der verkürzten, 650 Meter langen Grasbahn. Beim bislang letzten Rennen in Zweibrücken 2018 nahm der Niederländer Theo Pijper als Sieger neben der «Silbernen Rose» auch den Silberhelm des ADAC Deutschland mit.

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