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Ein Hummel vom anderen Stern oder Konkurrenz schwach?

Von Rudi Hagen
Romano Hummel (84) findet immer eine Lücke, hier gegen Dave Meijerink und Stephan Katt

Romano Hummel (84) findet immer eine Lücke, hier gegen Dave Meijerink und Stephan Katt

Romano Hummel war der überragende Solist beim 64. Osnabrücker Grasbahnrennen. Der Langbahn-Weltmeister von 2021 deklassierte seine Konkurrenten, doch schwach waren die nicht.

Wenn ein Fahrer zirka 100 m vor der Konkurrenz über den Zielstrich rast, heißt das erst einmal noch gar nichts. Einmal nicht, aber wenn das den überwiegenden Renntag passiert, dann muss der Sieger entweder ein «Überflieger» sein oder die Konkurrenten entsprechend schwach.

Auf der Nahner Waldbahn in Osnabrück gewann der Niederländer Romano Hummel mit Maximum. Dabei zeigte sich der 23-jährige Groninger nicht unbedingt als «Startmonster», nein, in seinem dritten Vorlauf musste er sogar das Sechserfeld von hinten aufrollen. Einen nach dem anderen kassierte er ein und holte sich auch hier den Laufsieg.

Auch in seinem vierten Heat gelang der Start nicht optimal, aber gleich in der ersten Kurve quetschte er sich in unnachahmlicher Weise unerschrocken innen an seinem Landsmann Dave Meijerink und Stephan Katt aus Neuwittenbek vorbei. Beide sind keine «Laufkundschaft» und rangierten am Ende der Veranstaltung hinter Hummel auf den Podestplätzen 2 und 3.

Apropos Laufkundschaft: Meijerink steht auf der Liste der Grands Prix Aspiranten und Katt ist immerhin sechsfacher Team-Weltmeister und hat auch schon dreimal den Europameistertitel auf der Langbahn gewonnen. Zudem zeigt die Formkurve des Schleswig-Holsteiners wieder stark nach oben.

Mit dem Europameister Zach Wajknecht (GB), dem Dänen Kenneth Kruse Hansen und Martin Malek aus Tschechien waren zudem aktuelle WM-Teilnehmer in Osnabrück am Start.

Aber aufhalten konnte keiner von ihnen den großartig auftrumpfenden Romano Hummel. Im alles entscheidenden Finale, wo nur der Zieleinlauf zählte und die vorher erreichten Punkte nicht, gab der Niederländer noch einmal eine Kostprobe seines einmaligen Könnens, als er der Konkurrenz über die vier Runden wohl mehr als 100 m vorauseilte.

«Ich bin so gut und werde auch noch immer besser», gestand ein glücklicher, aber eher in sich gekehrter Sieger nach dem Finale im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «ich bin zufrieden und glücklich, wenn meine Frau und die Kinder wie heute mit dabei sind, das tut meinem Leistungsvermögen gut.»

Gefragt, warum er zum Teil derart weit der Konkurrenz vorausfahre, wo er doch den Motor schonen könne, antwortete Hummel entwaffnend offen: «Ich fahre immer volles Pfund und ich schaue auch nie nach hinten.»

Außerdem ist es immer gut, voraus zu fahren, denn dann bleibt einem der Strahl des Vordermanns erspart. Den musste Romano Hummel zumindest einmal bei der Team-WM in Herxheim ertragen. Noch in Osnabrück waren die Blutspuren im Gesicht des Niederländers zu sehen. Hummel: «Mein Gesicht war anschließend zwei Tage voll geschwollen und ich habe nur noch geschlafen und mich ausgeruht.

Nach einem Auftritt beim Meeting in St. Macaire in Südfrankreich tritt Romano Hummel am Pfingstmontag beim Internationalen Grasbahnrennen in Stadskanaal (NL) an.

Grasbahnrennen Osnabrück Ergebnisse Solo:

1. Romano Hummel (NL), 20 Vorlaufpunkte
2. Dave Meijerink (NL), 16
3. Stephan Katt (D), 14
4. Henry van der Steen (NL), 14
5. Andrew Appleton (GB), 11
6. Zach Wajtknecht (GB), 11
7. Chad Wirtzfeld (GB), 9
8. Martin Malek (CZ), 8
9. Kenneth Kruse Hansen (DK), 6
10. Christian Hülshorst (D), 6
11. Paul Cooper (GB), 5
12. Jens Benneker (D), 0

Finale: 1. Hummel, 2. Meijerink, 3. Katt, 4. Van der Steen, 5. Appleton, 6. Wajtknecht.

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