MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Rastede: Godden/Smith von Brandhofer/Mollema gejagd

Von Rudi Hagen
Fairer Kampf zwischen Brandhofer/Mollema und Godden/Smith

Fairer Kampf zwischen Brandhofer/Mollema und Godden/Smith

Mit zehn Teams hatte der Rasteder AC ein qualitativ wie quantitativ starkes Feld in der internationalen Seitenwagenklasse aufgeboten. Godden/Smith gewannen nach harten Kämpfen gegen Brandhofer/Mollema.

Sechs von zehn Teams waren noch am Abend zuvor beim EM-Qualifikationslauf in Bad Hersfeld am Start. Man stelle sich vor: Rennen bis nach 23 Uhr, dann alles zusammenpacken und ab geht es die zirka 360 Kilometer gen Rastede im Ammerland. Und da ging es am anderen Morgen gleich weiter mit Motorradinspektion, Training und nach einer Pause volle Action im Rennen. Abends stand dann auch noch der Rückweg an.

Da war es nicht verwunderlich, dass Mitch Godden und Beifahrer Paul Smith, Markus Brandhofer und Beifahrerin Sandra Mollema sowie Wilfred Detz und Beifahrerin Bridget Portijk in Rastede am ausgeschlafensten schienen. Sie waren als nationale Meister wie das britische und das niederländische Duo oder als amtierende Europameister wie das bayerisch-niederländische Team nicht in Bad Hersfeld am Start.

Das soll deren Leistungen in Rastede aber keinesfalls schmälern. Brandhofer/Mollema trafen in ihren Vorläufen zweimal aufeinander. Ergebnis? Einmal Sieg hier, einmal Sieg da. Den ersten Vorlauf konnten beide gewinnen. Ging es schon da zum Teil sehr eng zwischen den Kontrahenten zu, schien es im Finale anders zu laufen, denn die Briten konnten sich nach dem Start absetzen.

Aber Brandhofer/Mollema gaben nicht auf und arbeiteten sich Meter für Meter wieder heran. Ganz geschafft haben sie es dann doch nicht, denn die Briten konnten den knappen Vorsprung ins Ziel retten. Damit hatten sie einen Punkt mehr auf dem Konto und den Gesamtsieg in der Tasche. Markus Brandhofer war aber, auch im Hinblick auf das kommende EM-Finale in Uithuizen (NL) am 31. August, optimistisch. «Wir konnten mithalten und auf der Geraden hatten wir einen Geschwindigkeitsvorteil», so der Gaißacher später zu SPEEDWEEK.com.

Dritte wurden Manuel Meier vom MSC Berghaupten und seine erst 16-jährige Beifahrerin Lena Siebert aus Melsungen. Sie waren am Vorabend noch Zweite bei der Quali in Bad Hersfeld geworden, hinter den Franzosen Remi Valladon/Dylan Fourcade. «Das Hinterrad drehte beim Start durch und die Franzosen waren weg, das war ärgerlich», war Meier noch in Rastede ein wenig angefasst.

Mit Detz/Portijk kamen die aktuellen Dutch Open-Meister der Niederlande in Rastede auf Gesamtplatz vier. Sie hatten in ihrem zweiten Vorlauf einen Nuller wegen eines technischen Defekts. Mit allen vier Teams muss beim EM-Finale gerechnet werden. Dazu kommen dann natürlich noch Markus Venus und Beifahrer Markus Eibl vom RSC Pfarrkirchen.

Wie schnitten die weiteren deutschen Teams in Rastede ab? Achim Neuendorf und Beifahrer Johannes Schnaitter wurden Sechste, am Abend zuvor in Bad Hersfeld kamen sie als Reserve nur einmal zum Einsatz.

Neuendorfs Bruder Raphael San Millan und Beifahrer Benedikt Zapf hatten auf der 1000m-Grasbahn im wunderschönen Schlosspark zu Rastede nichts zu lachen. Eine Disqualifikation im ersten und ein Ausfall im zweiten Vorlauf sorgten für schlechte Laune bei den Berghauptenern.

Das Frauen-Gespann mit Nicole Standke am Lenker und Resi Hölper im Boot kam auf insgesamt sechs Punkte. In ihrem dritten Vorlauf gerieten sie in der langgezogenen Zielkurve in ein Loch, welches der großgewachsenen Beifahrerin fast zum Verhängnis geworden wäre. Sie schleuderte hoch und landete dann unsanft wieder auf der Radabdeckung. Nicole konnte das schleudernde Gespann aber abfangen und in den Innenraum lenken.

Vorletzte wurden Ole Möller und Sindy Viragos. Sie hatten an diesem Tag drei Hinterräder verschrottet, jedes Mal waren Speichen und Platten rausgeflogen.

Ergebnisse Seitenwagen Rastede: 1. Mitchel Godden/Paul Smith (GB), 19. 2. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), 18. 3. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 14.. 4. Wilfred Detz/Bridget Portijk (NL), 12. 5. Achim Neuendorf/Johannes Schnaitter (D), 11. 6. Nicole Standke/Resi Hölper (D), 5. 7. Mike Frederiksen/Jette Maersk (DK), 5. 8. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 5. 9. Simon Field/Dennis Smit (GB/NL), 5. 10. Oliver Möller/Sindy Viragós (D), 4.
Finale: 1. Godden/Smith, 2. Brandhofer/Mollema, 3. Detz/Portijk, 4. Meier/Siebert, 5. Neuendorf/Schnaitter.

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