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Lena Siebert (16) neue Beifahrerin von Manuel Meier

Von Rudi Hagen
Manuel Meier und Lena Siebert beim Test in Haunstetten

Manuel Meier und Lena Siebert beim Test in Haunstetten

Nach dem bösen Crash in Pocking geht es Manuel Meier wieder gut. Seine Schwester Melanie befindet sich auf dem Weg der Besserung, aber die Saison ist für sie passé. Lena Siebert aus Melsungen steigt ins Boot.

Eines der besten deutschen Bahngespanne, Manuel (33) und Melanie Meier (40) vom MSC Berghaupten, wird in der Besetzung zumindest in diesem Jahr nicht mehr zusammen auf Gras und Sand fahren. Die Geschwister vom MSC Berghaupten krachten beim Ostermeeting in Pocking in das Gespann von Markus Venus und Beifahrer Markus Eibl, als denen an ihrem Bike die Kette riss und das Hinterrad blockierte.

Melanie Meier musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus verbracht werden, wo ihre ausgekugelte Hüfte unter Vollnarkose wieder in die richtige Stellung gerichtet wurde.

«Manuel hat das meiste schon hinter sich, bei ihm wird es mittlerweile täglich besser und er kann schon wieder dem normalen Alltag nachgehen», postete das Team in den sozialen Medien. Und weiter: «Melanie ist seit Donnerstag wieder zuhause und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Allerdings sind die ersten Prognosen, wann sie wieder zu 100 Prozent fit ist, leider nicht so gut, weil es einfach seine Zeit braucht, bis alles abgeheilt ist. Doch für die aktuelle Saison, die noch nicht mal richtig angefangen hat, ist das natürlich gar nicht gut.»

Gespannfahren ohne Beifahrerin oder Beifahrer? Das geht gar nicht. Die Saison sausen lassen und gar nicht fahren? Auch nicht so toll. Fahren, aber mit wem? Das Racing Team Meier fand eine Lösung, die letztlich ganz nahe lag.

Noch kurz vor dem Unglück in Pocking hatten Manuel und Melanie Meier in Haunstetten trainiert. Zwischendurch fuhr der Schwarzwälder aber nicht mit seiner Schwester, sondern mit Lena Siebert aus Melsungen. Siebert, da war doch was, den Namen kennt man doch?

Richtig, Lena Siebert ist die Tochter von Mario, früher «Locke» genannt, Siebert. Der Melsunger fuhr Anfang der 1990er Jahre als Beifahrer mit dem Briten Dave Howells und danach mit Oswald Bischoff. Das Team Bischoff/Siebert wurde 1997 in Melsungen Dritter der Grasbahn-Europameisterschaft und 2001 Vize-Europameister. Siebert ist heute Vorstandsmitglied beim MSC Melsungen, Sportleiter des B-Gespann-Masters und Teil des Expertenkreises Langbahn im DMSB.

«Lena ist auf der Rennbahn groß geworden», erzählt Mario Siebert über seine Tochter Lena, «als sie acht Jahre alt war, ist sie bei der Fahrervorstellung in Leipzig bei Manuel und Melanie Meier im Gespann mitgefahren. Und als sie kürzlich beim Manuel in Haunstetten beim Test aktiv als Beifahrerin mit dabei sein durfte, haben alle gestaunt, welches Talent sie augenscheinlich besitzt.»

Vor dem Haunstetten-Test hatte die 16-jährige Lena Siebert schon mal in der heimischen Garage mit Vater Mario als Instrukteur Trockenübungen im Beiwagen gemacht. Melanie Meier hatte dann vor Ort in Haunstetten weitere hilfreiche Anweisungen und Tipps gegeben, wie im Beiwagen «geturnt» werden muss.

Als es dann losging, zeigte sich, dass Lena sehr talentiert ist für den nicht ungefährlichen Job auf dem kippeligen Blech im Beiwagen des 500ccm-Gespanns. Was vor allem wichtig ist, erklärte Vater Mario: «Lena hat keine Angst. Nachdem Manuel schon mal ordentlich am Gashahn gedreht hatte, fragte sie danach, wann denn nun die richtige Action käme.»

Für die Saison 2025 hatte man im Racing Team Meier ohnehin angedacht, dass Lena Siebert für Melanie den Beifahrerinnen-Posten übernehmen solle. Die Umstände machen es nötig, dass das schon jetzt passiert. So wird der nächste Test für die neue Kombination Meier/Siebert schon am 13. April in Herxheim stattfinden, wo man versuchen will, Lena an die Geschwindigkeit auf 1000m-Bahnen zu gewöhnen.

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