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Stefan Nebel: AMA oder IDM? Teil 2

Von Esther Babel
In diesem Jahr war Stefan Nebel in der IDM Superbike am Start. Im Vorjahr war er in den USA in der AMA Superbike unterwegs. Ein Serienvergleich.

Für SPEEDWEEK.com berichtet Stefan Nebel über die Hintergründe in den Superbikemeisterschaften in den USA und Deutschland. Er spricht über Reglements, Vermarktung und Fans. Er selbst war in diesem Jahr für das Team Wilbers BMW mit einer BMW HP4 am Start.

SPEEDWEEK.com: Wie umfangreich ist die Vermarktung?

Stefan Nebel: Es geht bei der AMA viel über die TV-Übertragung. Auch Zeitungen und Zeitschriften sind gut vertreten. Die Anerkennung für den Sport ist hoch. Der Background für die Sponsoren ist maximal gegeben. Der Auftritt der Föderation sagt alles. Es gibt TV-Übertragungen, Sponsoren und ein eigenes Merchandising. In der IDM hat sich die Situation gegenüber der Vergangenheit schon verbessert. Aber Ausbaustufen sind vorhanden. Auf der bisherigen Akzeptanz der Serie muss man aufbauen. Denn Stillstand wäre ihr Tod. Für die IDM muss dringend mehr Öffentlichkeit geschaffen werden, um die Fans mehr an sich zu binden. Die kurzen IDM-Filmtrailer finde ich gut. So was müsste man noch mehr machen. Der Ansatz ist gut, aber es muss professioneller sein. Es müssen auch Anreize geschaffen werden, um täglich auf der Webseite vorbei zu schauen.

Wie hoch ist der Bekanntheitsgrad?

Bei der AMA hoch. Den IDM-Superbikemeister Martin Bauer kennt ausserhalb der Szene keiner. Den AMA-Superbikemeister Josh Hayes kennt in den USA auch noch der letzte Harley-Davidson-Fahrer. Selbst wir in Deutschland kennen Hayes. Die Fans stehen hinter der Serie und es gibt einen richtigen Hype. Ich bin nur ein paar Rennen gefahren. Aber ich hatte in der Zeit mehr TV-Präsenz als in meinen zehn IDM-Jahren zusammen. Der AMA-Serienmanager David McGrath ist früher selber gefahren und schon ewig dabei. Er kennt alles und jeden und hat vor allem die Macht, Entscheidungen zu treffen. Bei der IDM ist es ähnlich wie bei der Vermarktung. Die Serie war abgestürzt und ist wieder auf dem Weg der Besserung. Aber das Rad muss man drehen. Dass da einfach zwei Wochen bei der Öffentlichkeitsarbeit nichts passiert – das geht einfach nicht.

Werden die Rennen im Fernsehen übertragen?

In den USA alle. Vom Training gibt es eine Zusammenfassung. Die Rennen werden am gleichen Tag gezeigt, allerdings zeitversetzt. Die Zeitunterschiede in den verschiedenen Bundesstaaten der USA sind gross. Daher muss die Übertragung halbwegs passen. In der IDM werden die Rennen fünf Tage zeitversetzt gezeigt. In einem einstündigen Magazin gibt es alle Klassen. Für die IDM ist das noch zu wenig, aber es eben auch eine Frage der Umsetzung.

Wie schaut’s mit den Fans aus?

Die kommen zur AMA mit ihren Wohnmobilen am Donnerstag angereist und machen ein grosses Barbecue. So habe ich es beim Rennen auf der Strecke Road America kennengelernt. Da tauchen bei manchen Rennen 50. bis 70.000 Menschen auf. Die Hälfte ist vielleicht an Rennsport interessiert. Der Rest macht sich einfach eine gute Zeit und will sich mal anschauen, was sie da aus dem Fernseher kennen. In der IDM wird sich sehr um den Fan bemüht und es gibt eine grosse Nähe zwischen Fans und Fahrer. Der IDM-Fan sucht sich bewusst seine Infos und muss sich da selber kümmern. Die IDM-Fans kommen gezielt wegen der Rennen, der AMA-Fan kommt eher wegen des Event-Charakters und des Barbecues.

Lesen Sie morgen den dritten und letzten Teil über Stefan Nebels Serienvergleich «AMA oder IDM?»

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