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Zuschauer und Preise in Schleiz – die IDM-Abrechnung

Von Esther Babel
Das IDM-Wochenende am Schleizer Dreieck war wie in jedem Jahr die bestbesuchte Veranstaltung im IDM-Kalender sein. Verdient ist scheinbar trotzdem so gut wie nichts.

Was tun IDM-Teamchefs so, wenn sie am Steuer eines LKWs sitzen und über vollgestopfte Autobahnen von Schleiz nach Assen und von einem zum anderen IDM-Lauf gondeln? So manch einer fängt an zu rechnen. Auch was die Zuschauerzahlen der IDM anbelangt.

Dass es in Schleiz auf den Tribünen voll war, war nicht zu übersehen. Das Wetter war perfekt, sämtliche Fahrer aus der näheren und weiteren Gegend hatten sich zu einem Gaststart angemeldet und die Teilnehmerfelder waren entsprechend gut gefüllt. Am Sonntag wurde im Aushang die Zuschauerzahl mit 34.700 beziffert.

«Wenn jetzt jeder dieser 34.700 Menschen nur 20 Euro bezahlt hätte», rechnet eben jener LKW-fahrenden Teamchef vor, «müssten die in Schleiz ja 740.000 Euro eingenommen haben.» Und rein theoretisch müsste es noch mehr sein. Denn in Schleiz kosten die meisten Tribünen extra. «Es heisst doch immer, die Fahrer kriegen kein Preisgeld, weil die Einnahmenseite nicht stimmt. Jetzt könnte man ja zumindest für die Teilnehmer in Schleiz ein Preisgeld springen lassen.»

Nein, kann man nicht. Diese Absage erteilte Bert Poensgen, ein der IDM-Promoter, und erklärt, wie das Ganze korrekt gerechnet wird. «Es wird jeder Tag gezählt. Also muss man die Zahl schon mal durch 3 teilen», rechnet Poensgen die überall übliche Vorgehensweise vor. «Da bleiben noch cirka 10.000 Zuschauer übrig. Und 4.000 bleiben, die kein bezahltes Ticket haben.»

Denn es werden auch immer diejenigen mitgezählt, die ihr Ticket über die Händler aus dem Industrie-Kontingent erhalten. Auch die an die Journalisten und Fotografen ausgegeben Tickets zählen. Daher müssten bei der Art der Rechnung zum Beispiel das SPEEDWEEK.com-Gespann aus Reporter und Fotograf gleich mehrfach zählen. Auch die cirka 2000 Tickets, die zu Beginn der Saison an Fahrer und ihre Teams ausgegeben werden, zählen mit.

«Bleiben also etwa 6.000 bezahlte Tickets übrig», rechnet Poensgen weiter. «Und wenn man wieder mit 20 Euro rechnet, bleiben 120.000 Euro. Anwohner aus Schleiz zahlen übrigens nur 10 Euro. Geschätzt sind beim Schleiz-Wochenende bei den Eintrittsgeldern etwa 130.000 Euro hängen geblieben.»

Ein Grossteil der Einnahmen geht an den Veranstalter AMC Schleiz. Der Rest geht an den IDM-Promoter MotoEvents. «Das Ergebnis ist trotzdem gut», versichert Poensgen. «Woanders stellen wir die Rechnung auch so auf.» Einen tollen Reibach macht der Veranstalter dennoch nicht. Denn Schleiz dürfte der kostenintensivste Lauf im IDM-Kalender sein. «Hier muss jeder Wasserschlauch und jeder Klo-Container extra rangekarrt werden», weiss Poensgen. «Dann noch das Personal und allerlei Genehmigungskosten. Selbst beim Rennen in Schleiz bleibt am Ende des Tages nicht viel übrig.»

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