Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dominic Schmitter: Ferrari, Lamborghini, Top-Models

Von Esther Babel
Seit drei Wochen ist der IDM Superbike-Pilot vom Team HPC Power schon unterwegs. Neben vier Siegen in der Schweizer Meisterschaft kommt er nun als Führender wieder in die IDM zurück.

Der Schweizer dürfte mit stolzgeschwellter Brust seine Reise nach Oschersleben angetreten haben. Wenn das Wochenende mit den beiden IDM-Läufen in der Motorsportarena Oschersleben rum ist, wird der Schweizer vom Team HPC Power gut drei Wochen on tour gewesen sein. Nicht in schicken Hotels oder einem Hightech-Wohnmobil, sondern in seinem betagten Kleintransporter mit kuscheliger Matratze hinten drin, soweit ihm seine Suzuki GSX R 1000 eben Platz zum Wohnen der besonderen Art übrig lässt.

Angefangen hat seine Tour in Dijon. Bei zwei Läufen zur Schweizer Superstock-Meisterschaft landete er zwei Siege. Von da aus gondelte er gemütlich in Richtung Tschechien, wo die nächsten beiden Rennen anstanden. Da das Camping-Mobil gerade mal 100 Sachen macht, blieb für Schmitter genügend Zeit, zur Ruhe zu kommen. «Das erste Mal in dem bisher echt stressigen Jahr», erzählt er. In Brünn schlug er dann gleich wieder doppelt zu und schnappte Patric Muff, der dort wie schon in Dijon zwei Mal Zweiter wurde, auch die Gesamtführung weg.

Am Montagmorgen nach dem Doppelerfolg wähnte sich Schmitter dann kurzzeitig im Paradies. Die Teilnehmer einer Autoveranstaltung für Superreiche hatte über Nacht das Fahrerlager von Brünn geentert. «Ferraris, Lamborghinis, Maseratis, alles dabei», schwärmt er. «Dazu hatten sie noch einen Haufen tschechischer Supermodels engagiert, die da durchs Fahrerlager liefen. Ich habe mir das aus meinem Bus raus alles gemütlich angeschaut.» Ob er damit die Autos oder die Mädels meinte, wurde nicht ganz klar.

Auf dem Weg nach Oschersleben legte der Schweizer noch eine Stop in Pirna ein, «superschön mit Burg und so», bevor er sich in den Sachsen-Therme eine Auszeit gönnte. «Da war ein tolles Fitness-Studio», erzählt er, «da konnte man es sich richtig geben und anschließend dann schwimmen.»

«Klar bin ich happy über die Siege in der Schweizer Meisterschaft», versichert er nach seiner Ankunft in Oschersleben. «Aber in der IDM gibt es zehn Schmitters und Muffs, die schnell sind. Das ist schon noch mal ein Nummer härter. Aber es stimmt schon, ich bin schon ganz anders hierher gekommen nach den Erfolgen. Auch das Team ist glücklich und alle noch ehrgeiziger, irgendwie.»

Beim IDM-Auftakt hatte Schmitter Suzuki den ersten Podestplatz in der IDM beschert. Das neue Ziel ist klar definiert. «Ich will zuoberst auf dem Podest stehen», erklärt er. «Ob das mit der Suzuki jetzt schon möglich ist, weiß ich nicht. Bei der Rennpace zum Auftakt hat uns noch eine Sekunde gefehlt. Wir werden jetzt noch ein wenig am Set-up arbeiten. Und noch ein bisschen mehr Leistung wäre gut. Da hinken wir ggenüber den BMW noch etwas hinterher. Da gehen einem bei den Geraden in Oschersleben bestimmt vier Zehntel verloren.»

Für die Startaufstellung zum zweiten IDM-Event in Oschersleben gelang Schmitter die sechstschnellste Zeit. «Wir konnten viel ausprobieren», erklärte er nach dem Training bei über 30 Grad. «Wir sind jedoch zum Schluss gekommen, dass das Basissetup vom letzten Mal einfach einen Tick besser funktioniert. Wir sind fast eine Sekunde schneller als beim letzten Lauf hier. Das Motorrad liegt gut und ich bin positiv gestimmt für die Rennen.»

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