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Max Neukirchners Lehrling Meindl träumt von IDM

Von Esther Babel
Vor zwei Jahren hatte Matthias Meindl noch nicht mal einen Motorrad-Führerschein. Durch Zufall landete er bei Neukirchners Top-Superbike. Bei der Schweizer Meisterschaft war Meindl schon dabei. Doch er will mehr.

Im Januar 2017 entschloss sich der Bayer Matthias Meindl, das erste Mal auf ein Motorrad zu steigen. Einen Führerschein hatte er zwar für Vier- aber nicht für Zweiräder. Daher machte sich der Geschäftsführer der Firma Meindl-Motorsport auf die Suche nach einer Möglichkeit, bei einem Trainingveranstalter auf der Rennstrecke ein paar Runden zu drehen. Wie es der Zufall wollte, landete der 28-Jährige beim ehemaligen Superbike-WM-Piloten Max Neukirchner, der nach seiner aktiven Zeit im Motorsport inzwischen als Trainingsveranstalter und Instruktor mit seiner Firma Top Superbike am Start ist.

Meindl hatte bis dahin seine Lust auf Geschwindigkeit lediglich in der Autoszene gestillt. Auch beruflich dreht sich in seiner Firma alles um Autos und Rennsport. Auf- und Umbauten, Tuning, all das kann man in seinem Unternehmen in der Nähe von Passau finden. In Sachen Rennsport liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Porsche-Alpen-Cup. «Ohne große Erwartungen wollte ich mal ein Zweirad auf einer Rennstrecke bewegen», erinnert sich Meindl an seine Idee. «Damals war es Winter und ich hatte keinen Motorradführerschein. Das machte die Auswahl relativ gering.» Bei Neukirchners Top-Superbike meldete er sich dann für ein dreitägiges Rennstrecken-Training an.

«Ich staunte nicht schlecht», so Neukirchner, «als ich erfuhr, dass mein Schüler noch nie auf einem Motorrad gesessen hatte. Aber es stellte sich schon nach dem ersten Tag heraus, dass Meindl ein gewisses Grundtalent und die richtigen Fähigkeiten zum Motorradfahren mitgebracht hatte. Es machte Spaß, mit Matthias zu arbeiten. Er setzte exakt um, was ich ihm sagte. Er lernte es von Anfang an richtig und ich musste nicht erst lang eingefahrene Fehlhaltungen ausbügeln.»

Nun hatte der Bayer Blut geleckt und wollte mehr davon. Ein vernünftiges Motorrad musste her. Er verbrachte so viel Zeit wie nur möglich auf Europas Rennstrecken und erarbeitete sich von Veranstaltung zu Veranstaltung bessere Rundenzeiten. Mittlerweile hatte er auf eine YART-Yamaha gewechselt, welche ihm bei seinen Rundenzeiten einen weiteren Schub nach vorne gab. Aber auch der sportliche Ehrgeiz und die Lust auf Wettkampf wollten befriedigt werden. Beim Superbike-Rennen der Schweizer Meisterschaft auf dem Slovakiaring im Juni dieses Jahres absolvierte Meindl seinen ersten Gaststart bei einer Rennserie. Er schaffte es auf Rang 13.

Genug hat das Gespann Neukirchner Meindl-Neukirchner noch längst nicht. Sogar ein Gaststart bei der IDM schwirrt den beiden im Kopf rum. Den bisher letzten gemeinsamen Test absolvierte der Rennsport-Lehrling gemeinsam mit seinem Ausbilder dieser Tage in Almeria.

«Ich kann mir vorstellen», orakelt Neukirchner, «dass Matthias in der Schweizer Meisterschaft Chancen auf eine gute Platzierung hat. Er muss aber noch weiter trainieren und nochmals eine Schippe drauf legen. Vielleicht wird es dann auch was in der IDM. Mal schauen, was sich in dem Winter von 2018 auf 2019 noch ergibt.»

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