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Erwan Nigon (Kawasaki): SBK-Sieg nach sieben Jahren

Von Esther Babel
Mit den Team Kawasaki Weber Motos Racing trat er in Oschersleben bei der IDM an, mit dem Team SRC Kawasaki France in der Endurance-WM. Der Einsatz hat sich gelohnt. Er führt beide Serien an.

Erwan Nigon, der bereits im Jahr 2012 den Meistertitel in der IDM Superbike geholte hatte, stellte sich in Oschersleben einer besonderen Herausforderung. Denn der Franzose ist auch ein gefragter Endurance-Fahrer und hat mit dem Team SRC Kawasaki France bereits die 24-Stunden von Le Mans gewonnen. In Oschersleben trat der 35-Jährige jetzt in beiden Klassen an und drehte unzählige Runden auf der 3,6 Kilometer langen Strecke. «Ich muss eben mit Köpfchen fahren und sitzen bleiben», lautete im Vorfeld seine Ansage.

«Ich will in beiden Serien auf das Podest fahren», so Nigons Planung. «Mit einem Sieg rechne ich in der IDM zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Dazu brauchen wir noch mehr Tests und mehr Kilometer auf dem Bike. Ich kann noch nicht so ans Gas gehen, wie ich es gerne möchte.» Mit Startplatz 5 holte sich Nigon eine gute Ausgangsposition für die beiden Rennen. Viel Zeit zum Plaudern mit Techniker Kurt Stückle blieb Nigon nicht. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es wieder zurück aufs Motorrad, dieses Mal für das Qualifying der Langstrecken-WM. «Ich fahre zwar in beiden Klassen eine ZX-10R», beschrieb er seinen Job. «Und auf beiden Pirelli-Reifen. Aber das Set-up und das Gefühl ist unterschiedlich, besonders im Hinblick auf das Fahrwerk und die Reifen.»

Platz 4 sprang beim ersten IDM-Rennen für den Franzosen heraus. «Es wäre vielleicht noch mehr drin gewesen», grübelte Teamchef Emil Weber anschließend. «Aber die BMW von Bijsterbosch ging schon gut, in den Kurven war Erwan besser. Es hat gedauert, bis er an ihm vorbei war.» Doch dank des seit diesem Jahr an die Superbike-WM angepassten Startprozederes wurden vor dem zweiten Lauf die Startplätze getauscht. Nigon fand sich dadurch auf dem ersten Startplatz wieder. «Ich will einen guten Start hinlegen», erläuterte er noch in der Startaufstellung, «dann pusche ich ordentlich und fahre mir so einen Vorsprung heraus.»

Und genau das tat er dann auch. Auch wenn der Vorjahresmeister und Sieger des ersten Laufs Ilya Mikhalchik hinter dem Franzosen her war, war dieser am Samstag unschlagbar und fuhr mit der Weber-Kawasaki einen umjubelten Sieg ein. «Er ist ein guter Starter», lobte der Teamchef. «Er konnte dann frei fahren und das ging so richtig gut. Am Ende hat er sich das alles gut eingeteilt. Wäre Mikhalchik noch näher gekommen, dann wäre auch noch bei Erwan was gegangen. Der Sieg war Balsam für unsere Seele. Und wir wissen genau, woran wir noch was tun können und auch müssen.»

Das Endurance-Team SRC, für die Nigon am Sonntag beim WM-Lauf noch den zweiten Platz holte, kam aber nicht nur zur Siegerehrung und zum Feiern vorbei. Auch der Datenaustausch zwischen IDM- und WM-Team lief hervorragend. «Wir müssen uns wirklich beim Team SRC bedanken», so Weber. «Erwan ist dort sehr beliebt und uns wurde ausführlich erklärt, was wir bei uns noch ändern müssen. Nach dem Sieg kamen wirklich alle zum Gratulieren. Auch im Vorfeld gab es keine Probleme, wegen des Doppelstarts.»

Die Strapazen hatten sich für Nigon gelohnt. Er reiste als neuer Führender der IDM und als Führender der Langstrecken-WM aus der Motorsport Arena ab.

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