Bastien Mackels: IDM-Top-3 Zeiten nach Schleiz-Test
Bastien Mackels hat nichts verlernt
Der Stein, der Bastien Mackels am vergangenen Wochenende vom Herzen gefallen ist, dürfte zentnerschwer gewesen sein. Seit September 2018 saß der Belgier vom Team Wilbers BMW Racing nicht mehr auf seinem IDM-Motorrad. Nicht auf seiner alten S1000RR geschweige denn auf seiner neuen. Teamchef Benny Wilbers hatte relativ knapp vor dem Saisonstart verkündet, dass man in diesem Jahr, wenn überhaupt, erst beim Finale wieder antreten würde. Probleme beim Neubau eines Firmengebäudes, Lieferengpässe und an die 30 BMW RnineT Racer, die für den Boxer-Cup aufgebaut sein wollten, bündelten sicherlich auch Personal. Für den IDM-Vize aus dem Vorjahr eine Hiobsbotschaft, denn andere Türen waren für ihn da schon zugefallen.
Beim IDM-Wochenende in seiner Heimat Zolder quälte sich Mackels als Fussgänger durch und schaute seinen Kollegen beim Rennen fahren zu. Von da ging es immerhin eine Runde nach Suzuks zum Endurance-Test. Auch das eine Herausforderung für Mackels. «Wir hatten keinen Mann fürs Data-Recording dabei oder das Fahrwerk», erklärt er, «da habe ich mich eben abends selbst an den Rechner gesetzt.» Geschadet hat der Einsatz nicht. Es hat ihm ein Angebot für die Langstrecken-WM in Suzuka eingebracht und Mackels startet schon wie in Oschersleben für das Team WeBike Tati Kawasaki. Nächste Woche geht die Reise wieder los.
Am vergangenen Wochenende dann endlich der Test im Rahmen der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft auf dem Schleizer Dreieck mit der neuen BMW S1000RR. Gemeinsam mit Techniker Burkhardt Stember war Mackels nach Thüringen gereist und schwang sich bei jedem Wetter auf sein Motorrad. «Es hat in Schleiz viel geregnet», schildert Mackels. «Ich bin auch da gefahren. Leider hatten wir nicht so viele Runden im Trockenen. Vielleicht 30. Das ist für ein ganz neues Motorrad natürlich nicht viel.» Auch Ricardo Brink testete in Schleiz und bei einem Rennen konnten die beiden ebenfalls Kilometer machen. Mackels gewann den ersten Lauf vor Brink mit neuen Sekunden Vorsprung.
«Burkhardt hatte das Motorrad komplett fertig gemacht», so Mackels. «Er hatte auch ein gutes Grund Set-up hinbekommen. Technisch hatten wir keine Probleme. Ich muss mich halt noch besser mit dem Motorrad anfreunden. Ich brauche schon noch ein paar mehr Runden. Aber wir haben in die Zeitenlisten aus dem Vorjahr angeschaut. Mit meinen Zeiten vom Test hätte es für die Top-3 gereicht. Ich war schon bei den wenigen Runden schneller als je zuvor auf dem Schleizer Dreieck und ich weiß, da geht noch mehr.»
So wirklich gerechnet hatte wohl keiner mit dem guten Test. Verlockend war da die Idee, am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring bei der IDM Superbike dabei zu sein. Doch das wäre ein wenig arg kurzfristig. Danach geht es für Mackels nach Suzuka, also ist die IDM in Schleiz auch gestrichen. Über die IDM in Most, einer für Mackels unbekannten Strecke, wurde noch gar nicht gesprochen. Mackels spekuliert auf einen Start in Assen. «Aber da musst du Benny fragen, er ist der Boss», verweist Mackels.