MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Marc Moser: «Lust ja, aber so einfach ist das nicht»

Von Esther Babel
Marc Moser

Marc Moser

In der IDM Superbike ist der Yamaha-Pilot vom Team Bonovo action/MGM Performance stets bei den Top-Fahrern zu finden. In Most holte er die Pole-Position. Er erklärt, warum eine WM-Wildcard nicht drin ist.

Marc Moser hatte sich beim IDM-Lauf im tschechischen Most erstmals die Pole-Position in der IDM Superbike gegönnt. Richtig genießen konnte er seinen Platz an der Sonne nicht allzu lange. Nach dem Start ins erste Rennen kam er nur bis zur ersten Schikane, bevor er vom leicht übermotivierten Pepijn Bjsterbosch ins Aus befördert wurde. Im zweiten Rennen wurde es, nach dem Reverse Grid aus Reihe 4 gestartet, der sechste Platz.

Im August macht die Superbike-Weltmeisterschaft in Most Station und in Ermangelung eines Rennens in Deutschland plus die Nähe zur deutsche-tschechischen Grenze wird es für viele deutsche Fans zumindest ein wenig zum Heim-Rennen. An Lust, dort anzutreten, mangelt es auch dem IDM-Polesetter Marc Moser nicht. Doch mit Lust und Motivation alleine lässt sich ein Wildcard-Einsatz bei einem WM-Lauf nicht stemmen.

«Wenn», überlegt Moser laut, «würde ich das gerne mit Yamaha machen. Das Motorrad kenne ich und ich habe zu den Verantwortlichen ein gutes Verhältnis. Doch ich denke, die haben genug zu tun und da ist für sowas kein Platz. Die Motorräder in der WM sind komplett anders als die IDM-Yamaha. Nicht eine Schraube ist da gleich.»

Mit Vater Matthias Moser hatte man in der Vergangenheit schon ein eigenes WM-Team betrieben. «Da habe ich gesehen, was geht und was nicht», versichert Marc Moser. «Ohne Daten und Unterstützung geht es nicht. Es gibt mindestens drei Mal mehr Parameter, die man an so einem WM-Bike verstellen kann als an unserem IDM-Motorrad. Man denkt nur mal an Lenkkopf-Winkel, Schwingenlänge oder die Voreinstellung des Getriebes. Da gibt es einfach zu viel, was man falsch machen kann und es bedarf einer großen Lernkurve.»

«Einfach so einen Gaststart», fasst er die Lage zusammen, «ohne ein etabliertes Team, das ist schwer. Die WM ist sehr komplex.» Im Vorjahr hatte sein Teamkollege Jonas Folger, inzwischen fest im Sattel seiner WM-BMW, einen erfolgreichen WM-Besuch absolviert. «Das Moped kam direkt von Yamaha», so Moser, «und sie hatten die Daten, mit denen sie wussten, was funktioniert.»

«Mal eben ein WM-Motorrad aufbauen», weiß der Yamaha-Pilot, «das geht nicht. Damit muss man sich abfinden. Ich schaue mir das Spektakel im TV an und werde Jonas Folger, und falls es mit einem Wildcard-Einsatz klappt, auch Marvin Fritz die Daumen drücken.» Mit seiner IDM-R1 hatte Moser die Pole-Zeit von 1.34,284 aufgeboten. In den beiden Rennen war der Belgier Bastien Mackels mit einer 1.34,606 und einer 1.34,596 am schnellsten unterwegs.

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