Formel 1: So heißen die neuen Autos

IDM-Pokal für Reiterberger nur gegen Gerstensaft

Von Esther Babel
Julian Puffe und Toni Finsterbusch

Julian Puffe und Toni Finsterbusch

In Oschersleben gab es schon vor den Rennen Pokale. Nach dem neuen Ergebnis vom zweiten IDM-Lauf vom Lausitzring bekommt Markus Reiterberger den Pott. Teamchef Wolf sucht Gespräch mit Rennleitung.

Auf dem Lausitzring war Markus Reiterberger vom Team BCC-alpha-Van Zon-BMW als Erster im Ziel angekommen, wurde aber um fünf Plätze zurückversetzt, da er unter nach Aussage der Verantwortlichen unter gelber Flagge überholt hatte. Der Doppelsieg ging an die BMW-Kollegen Toni Finsterbusch und Julian Puffe vom Team GERT56. Den Pokal für Rang 3 ging an Reiterbergers Teamkollege Jan Mohr.

Nach Einspruch des Reiterberger Teams gegen diese Entscheidung und der Prüfung der entsprechender Bilder und Video-Sequenzen mussten die Kommissare die Strafe zurücknehmen. Es war klar zu sehen, dass Reiterberger den Überholvorgang noch vor der gelben Flagge und ohne Gefährdung von sich und anderen abgeschlossen hatte. Der neue Sieger hieß damit Markus Reiterberger. «Was soll ich sagen», erklärte anschließend GERT56-Chef Karsten Wolf, «der Moment hat uns gehört, der Sieg gehört dem besten deutschen Motorradrennfahrer Markus Reiterbergr. Es tut mir leid für Toni Finsterbusch und Julian Puffe, dass sie Sieg und Platzierung hergeben müssen, doch haben wir in der Lausitz zum einen unsere vor der Saison gesteckten Ziele erreicht und zum anderen den Fans eine Riesenshow geboten, für deren Unterstützung wir uns sehr bedanken.»

«Ein begonnener Überholvorgang kann bis zum Erreichen der gelben Flagge abgeschlossen werden und die Videobilder scheinen dies zu bestätigen, das dem so gewesen sei», überlegt Wolf weiter. «Über die Auslegung und Sinnhaftigkeit werde ich in Oschersleben das Gespräch mit dem Rennleiter suchen, mich dort aber auch wie heute guten Argumenten nicht verschließen. Die Aussprache mit dem Promoter, den Teamchefs und den Fahrern ist der richtige Weg zur Klärung von Problemen, wie geschehen und nicht Sportgerichte. Das mögen die Fans nicht und das schadet unserem Sport, der im Grenzbereich auf der Strecke den Respekt vor dem anderen zur lebenswichtigen charakterlichen Eigenschaft macht.»

«Wir hatten unseren Sieg und die realen Kräfteverhältnisse eh richtig eingeordnet», kommentiert er, «denn eine Sportstrafe und ein technischer Defekt der beidem Pace-Maker plus die herausragenden fahrerischen Eigenschaften der beiden GERT56-Piloten, haben uns dieses Tor geöffnet. Doch eines ist klar, macht dies nicht allzu oft auf, denn dann werden wir wieder da sein.»

«Den Pokaltausch werden wir in Oschersleben vollziehen», versprach Wolf, «als "Schmerzensgeld" wurde die Übergabe belgischen und bayrischen Gerstensaftes vereinbart. Sportlich gesehen hat Reiti im zweiten Lauf auf der Strecke gewonnen, aber die Auslegung von Sicherheitsfragen zum Überholen unter gelb – da werde ich nochmals das Gespräch mit den Stewards suchen. Keine Frage: Wir sind happy mit unseren Ergebnissen und hatten den 'kurzzeitigen' Sieg auch richtig eingeordnet mit einer Sportstrafe für Reiti und dem technischen Defekt für Florian Alt, den beiden schnellsten der IDM Superbike. Fairplay ist uns extrem wichtig und wir möchten auch keine Siege geschenkt bekommen.»

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