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Karsten Wolf: Entfesselter Fahrer – Auftakt nach Maß

Von Esther Babel
Karsten Wolf (li.) mit BMW-Mann Gunther Janeck

Karsten Wolf (li.) mit BMW-Mann Gunther Janeck

Die Verpflichtung von Patrick Hobelsberger im Team GERT56 war nicht ganz ohne Risiko. Alles richtig gemacht, kann sich die Mannschaft um Karsten Wolf jetzt sagen. Auch Jähnig und Finsterbusch punkten.

Beim Saisonauftakt der IDM Superbike auf dem Sachsenring wurden Tausende Zuschauer Zeuge eines wie entfesselt fahrenden 1000er-Rookies Patrick „Pax“ Hobelsberger. Der Klassen-Neuling und ehemalige Supersport 600-Meister verpasste im ersten Lauf am Sonntagvormittag als Vierter das Podest noch denkbar knapp. Am Nachmittag dann holte er einen mehr als hart erkämpften zweiten Platz. Auch GERT56-Neuzugang Jan-Ole Jähnig erfüllte mit zwei Top-Ten-Platzierungen die Erwartungen komplett. Ein wenig Federn lassen musste Toni Finsterbusch, der nach seiner schweren Verletzung vom IDM-Event am Schleizer Dreieck 2022 erstmals wieder um Punkte kämpfte. Ein technisch bedingter Ausfall im ersten und ein sechster Platz im zweiten Lauf seine überschaubare Beute.

Für Teamchef Karsten Wolf war damit wieder mal die ganze Gefühls-Palette, die der Motorsport zu bieten hat, im Angebot. Am Freitag hatte er noch eigenhändig die Boxen-Anzeige-Tafel seiner drei Piloten beklebt. «Wenn KW was beklebt», erklärt Karsten KW Wolf, «verschwinden immer alle ganz schnell. Denn da kann es auch schon mal laut werden, wenn es mit der Folie nicht so klappt.»

Am Sonntag wurde es rund um den rührigen Teamchef auch laut, da aber vor Freude. «Im Rennsport treffen viele Persönlichkeiten aufeinander, die vor Selbstvertrauen nur so strotzen», schildert Wolf seine Eindrücke, «aber das dann auch auf der Strecke in Leistung umzusetzen, das ist eine andere Hausnummer. Zu ‚Pax‘ brauchen wir daher nicht viel zu sagen: Er ist einer der ehrgeizigsten Menschen, die ich kennenlernen durfte. Er hat den gesamten Winter über hart trainiert, ihm, wie mir, ist nach der Entscheidung, ihn an Bord zu holen, viel Gegenwind ins Gesicht geschlagen. Wir konnten am Wochenende glaube ich, so manchen Kritiker verstummen lassen.»

«Es ist sind ja nicht nur die beiden Platzierungen mit Podest, sondern vor allem das Wie wie er das erreicht hat», glaubt Wolf. «Er hat in beiden Läufen bis zum Zielstrich um Podest und Sieg gekämpft und nie lockergelassen. Harte Manöver der Konkurrenz hat er beantwortet oder gekontert und der Sprung aus Lauf eins zu Lauf zwei war auch immens. Da hat er schon wieder neu gelernt und sich aufgestellt. Für Toni tut es mir leid, dass er im ersten Rennen technisch aufgeben musste und es ist schade um die tollen Punkte für Platz 5. Aber er hat sich auch nicht unterkriegen lassen und im zweiten Rennen toll gefightet und gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Für Jan-Ole war es ein Auftakt nach Maß. Er hat alle gesteckten Ziele erreicht, was Rundenzeiten und Pace anging, ist um einiges konstanter geworden, als noch bei den Tests und hat mit zwei Mal Platz 9 quasi über-performt. Hätte uns jemand vor dem Wochenende zwei Top-Ten-Platzierungen für ihn angeboten, wir hätten das genommen.»

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