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Hannes Soomer: Erst ein Titel und dann ein WM-Punkt

Von Esther Babel
Hannes Soomer mit der WM-Honda

Hannes Soomer mit der WM-Honda

Der Este ist mit seiner Honda normalerweise in der IDM Superbike am Start. Doch da ist gerade Sommerpause und Hannes Soomer nutzt die Gelegenheit. Als baltischer Meister holt er einen WM-Punkt in Magny-Cours.

Für Hannes Soomer war es am vergangenen Wochenende bereits der zweite Einsatz für das Petronas MIE Honda Team in der Superbike-Weltmeisterschaft. Im tschechischen Most war er Ende Juli für den damals verletzten Hafizh Syahrin eingesprungen. Bei einem Trainingssturz hatte sich Soomer dann an der rechten Hand leicht verletzt, was ihn auch noch beim nächsten IDM Superbike-Lauf in Assen/NL behindert hat.

Nach einer kurzen Erholungspause ging es dann wieder frisch ans Werk und eine aufregende Woche liegt hinter ihm. «Vorletzten Sonntag wurde ich estnischer und baltischer Superbike Champion», zählt er auf. «Montag und Dienstag letzter Woche war ich dann auf dem Hockenheimring testen.» Von da aus ging die Reise nach Magny-Cours, denn Soomer war erneut der Einladung des WM-Teams gefolgt. Er sprang an diesem Wochenende für Eric Granado ein, da der Brasilianer in der MotoE in Misano antrat.

Der WM-Freitag

Soomer nutzte das erste freie Training am Morgen, um sich wieder mit der CBR1000RR-R vertraut zu machen, die er bereits beim Rennen in Most gefahren war. Der Este konzentrierte sich darauf, die Strecke zu verstehen und Vertrauen zu seinem Motorrad aufzubauen. Im FP1 fuhr er eine Bestzeit von 1:40.029 und belegte damit den zweiundzwanzigsten Platz. «Ich denke, wir hatten heute einen guten Tag», fasste er seinen Arbeitstag zusammen. «Wir haben einige Änderungen an der Fahrwerksabstimmung und der Elektronik vorgenommen und versucht, eine Lösung zu finden, mit der ich mich wohler fühle.»

Der WM-Samstag

Soomer lieferte eine persönliche Bestzeit mit einer 1.38,105 min ab. «Wir hatten ein gutes FP3 und eine gute Superpole-Sitzung», bestätigt er nach Platz 21. «Aber im Rennen hatte ich einen schlechten Start und bekam dann auch noch eine Long Lap-Strafe, das war es dann auch schon.» Die Strafe hatte der Este fürs Abkürzen in Turn 6 kassiert.

Der WM-Sonntag

Am Vormittag wurde das Superpole-Rennen über zehn Runden bei heißen und sonnigen Bedingungen gestartet. Vom 21. und 22. Startplatz aus machten Soomer und Syahrin in den ersten Kurven jeweils eine Position gut. Die beiden fuhren ein sehr ähnliches Tempo und kämpften in der Anfangsphase gegeneinander, konnten sich aber auch im Feld nach vorne arbeiten. Zur Rennmitte lag Syahrin an 17. Stelle, sein Teamkollege Soomer war ihm als 18. dicht auf den Fersen. In der Schlussphase tauschte das Duo die Plätze, und der Este überquerte schließlich auf Platz 17 die Ziellinie, nur eine Zehntelsekunde dahinter folgte der Malaysier Hafizh.

Später am Tag und bei ähnlich hohen Temperaturen gingen die Fahrer wieder auf die Strecke, um das letzte Rennen des Wochenendes über die volle Länge zu fahren. Soomer und Syahrin lagen zu Beginn des Rennens an 20. und 21. Stelle, doch ein Sturz zweier Fahrer in der vierten Runde führte zur roten Flagge. Im neu gestarteten Rennen über 17 Runden lagen die Honda-Piloten fast sofort auf den Plätzen 17 und 18. Das Honda-Duo ging erneut aufeinander los. In der Schlussphase des Rennens konnten beide Fahrer einen weiteren Platz gutmachen und fuhren in die Punkteränge. Syahrin beendete das letzte Rennen auf dem 14. Platz, dicht gefolgt von Soomer auf Rang 15.

«Wir hatten heute zwei gute Rennen, zwei gute Kämpfe mit meinem Teamkollegen», lautet das Fazit des Esten. «Ich habe einen Meisterschaftspunkt geholt und bin damit zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass wir uns im Laufe des Wochenendes verbessert haben. Wir haben vor allem an der letzten Phase des Kurveneingangs gearbeitet, um noch etwas zu finden. Alles in allem kann ich sagen, dass ich mit der Arbeit, die wir hier geleistet haben, zufrieden bin.»

Eine Woche Durchatmen ist nun angesagt, bevor es für Hannes Soomer beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring wieder rundgeht.

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