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Dauertester Hobelsberger gewinnt IDM Superbike-Finale

Von Esther Babel
Alles richtig gemacht hat IDM Superbike-Rookie Patrick Hobelsberger vom Team GERT56. Viel Training und eine gesundes Ego bescherten dem Umsteiger in Hockenheim seinen ersten Superbike-Sieg.

Schon beim IDM-Lauf in Assen hatte Patrick Hobelsberger seine Fühler Richtung Podest ausgestreckt. Mit den Erfolgen und den Punkten aus seiner ersten IDM Superbike-Saison fiel in Sachen Titel 2023 sein Name ebenfalls bis zum Schluss in einem Atemzug mit dem von Florian Alt, Ilya Mikhalchik und Hannes Soomer. Um sich auf das letzte Renn-Wochenende optimal vorzubereiten, war Hobelsberger mit seinem Test-Motorrad und kleinem Besteck noch viele, viele Runden unterwegs. Nebenbei kassierte er dabei die Strecken-Rekorde auf dem Pannoniaring und dem Slovakiaring.

Platz 3 in der IDM-Endabrechnung 2023 und ein Rennen gewinnen war das angesagte Ziel und dem ordnete die Fitness-Kanone alles unter. «Dafür tat ich in den Wochen bis Hockenheim alles, was nötig war», so seine Aussage. Im dritten Freien Training im Rahmen des IDM-Finales war zu Testzwecken und einem besseren Gefühl für das Reifenmanagement ein Long-Run fällig. «Für die beiden Qualifyings am Samstag hatten wir erneut einen Step nach vorne geplant, was uns super gelungen ist», geht Hobelsbergers Bericht weiter. «Auch die Pace mit gebrauchten Reifen konnte ich erneut in Q2 gegentesten und es waren deutliche Fortschritte sichtbar. Die Front konnten wir nach einigen Anpassungen enorm verbessern, auch mit der Motorbremse hatten wir sehr viele Kleinigkeiten im Detail lösen können. Step für Step ging es am Samstag richtig gut voran. Jeder Schritt, den wir gemacht haben, hat eine Verbesserung der Performance gebracht. Am Ende konnte ich Platz 4 belegen, was mein zweitbestes Quali der Saison war.»

Im ersten Rennen mischte der Bayer dann nach einem guten Start auch gleich kräftig in der Führungsgruppe mit, belohnt wurden seine Mühe da aber noch nicht. «Bei noch fünf zu fahrenden Runden konnte ich die Führung übernehmen und mich auf einer Runde bereits etwas absetzen», erzählt er. «Im Laufe der nächsten Runden merkte ich, dass mein rechter Fuß kaum noch Grip auf der Raste hatte. Das Problem war ein Steinschlag im Ölkühler und der Ölverlust landete direkt auf meinem rechten Fuß. Das Loch war nicht sehr groß, es landete auch nichts auf dem Reifen, sondern direkt auf meinem Stiefel und den Rasten, die genaue Situation und den Grund dafür konnte ich leider erst nach dem Rennen feststellen. Angefühlt hat es sich während des Rennens wie ein lockerer Fußraster. Somit musste ich gleich zwei Mal neben die Strecke und die Führung abgeben. Das Rennen konnte ich irgendwie auf Platz 7 beenden, nach dem mein komplettes Bike, Schuhe und Kombi auf der rechten Seite voller Öl war.»

Aber ein Rennen blieb noch Zeit, um den einmal gefassten Plan vom Rennsieg in die Tat umzusetzen. «Gesehen und gelernt habe ich im ersten Rennen was möglich ist, wenn alles nach Plan läuft», so Hobelsbergers Analyse. «Ein guter Start und eine perfekte erste Runde waren nötig. Genau so habe ich es getan, mein Start war sehr gut und ich konnte mich in Kurve 2 bereits bis auf Platz 2 vorarbeiten. Am Ende der ersten Runde gelang mir ein super Manöver gegen den späteren neuen Deutschen Meister und ich konnte endlich ab Runde 1 die Führung übernehmen. Das Rennen fuhr ich ganz nach meinem Gefühl, machte keinen einzigen Fehler, konnte die Reifen perfekt wie bei unserem Long-Run managen und fuhr fast konstante Quali-Zeiten bis 2/3 des Rennens. Durch einige Infos am Freitag wusste ich ziemlich genau, was in den letzten paar Runden mit den Reifen passiert und konnte mich bereits darauf vorbereiten. Als ich am Pitboard einen Abstand von 3,4 Sekunden sah, passte ich etwas meine Linie an und konnte somit meine Reifen, welche für viele Fahrer ein Problem waren, am Ende des ersten Rennens perfekt managen. Am Ende konnte ich endlich einen IDM-Lauf gewinnen, die perfekte Arbeit vom Freitag und Samstag machte sich beim Rennmanagement bezahlt und es passierte kein einziger Fehler. Hard work pays off, always.»

So ganz nebenbei fiel im Endresultat noch der dritte Gesamtrang hinter Florian Alt und Ilya Mikhalchik ab. «Vielen, vielen Dank an alle, die beteiligt waren, um mir dies zu ermöglichen», so der Rennsieger. «Die permanenten privaten Trainings, die Stunden auf dem Rennrad, beim Schwimmen oder Motocross haben sich endlich ausgezahlt. Den Sponsoren, die mir überhaupt die Chance geben, das zu tun, was ich liebe, kann ich gar nicht genug danken. Tausend Dank auch an das GERT56-Team, welches bei jeder Entscheidung hinter mir stand und mich immer unterstützt hat. Definitiv der Grund, warum wir in jedem einzelnen Rennen der Saison gepunktet haben und der IDM mit Platz 3 unseren Stempel aufgedrückt haben. Danke an alle.»

IDM Superbike 2023 Endstand nach 14 Rennen

1. Florian Alt (D/Honda) 221 Punkte
2. Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) 196 Punkte
3. Patrick Hobelsberger (D/BMW) 191 Punkte
4. Hannes Soomer (EST/Honda) 185 Punkte
5. Toni Finsterbusch (D/BMW) 171 Punkte
6. Philipp Steinmayr (A/BMW) 144 Punkte
7. Bastien Mackels (B/Yamaha) 140 Punkte
8. Bálint Kovács (HUN/BMW) 100 Punkte
9. Jan-Ole Jähnig (D/BMW) 90 Punkte
10. Leandro Mercado (ARG/Kawasaki) 84 Punkte
11. Max Schmidt (D/BMW) 83 Punkte
12. Kamil Krzemien (PL/BMW) 69 Punkte
13. Vladimir Leonov (RUS/Yamaha) 69 Punkte
14. Daniel Kartheininger (D/Yamaha) 59 Punkte
15. Colin Velthuizen (NL/BMW) 52 Punkte

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