Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Was für ein IDM-Finale

Kolumne von Markus Reiterberger
Auch beim letzten IDM-Wochenende lief es mit zwei Siegen super. Ich war sogar endlich mal im Regen schnell. Und anschliessend haben wir ordentlich gefeiert.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten von vorne.

Bereits am vergangenen Donnerstag reisten wir wieder zum Lausitzring, wo auch der Saisonstart stattfand. Was da ab Regensburg vom Himmel kam, hab ich noch nie erlebt. Es schüttete aus Eimern. Als wir am Eurospeedway ankamen stand ca. 2cm das Wasser im kompletten Fahrerlager. Da erwartete uns ein wettertechnisch hartes Wochenende.

Der Monsunregen hörte zwar auf, aber viel besser war das Wetter am Freitag zu den freien Trainings auch nicht. Da es morgens noch recht kalt war, verzichteten wir auf das erste Training. In den restlichen drei Trainings, die alle unter nassen Bedingungen stattfanden, lernte ich dann erstmal richtig auf dem IDM Superbike im Regen zu fahren. Wir probierten verschiedene Fahrwerkssettings und Reifen.

Runde um Runde lief es besser, sogar besser als selber erwartet, und so war ich zum Schluss der freien Trainings wieder Führender auf dem Zeitenmonitor. Dies bedeutete, daß ich jeden Freitag der freien Trainings dieses Jahr als Gesamtschnellster abgeschlossen habe. Dies stimmte uns für die Qualifikationstrainings natürlich sehr positiv.

Das erste Zeittraining am Samstag war nass und wir konnten die Erfahrungen vom Freitag fast perfekt umsetzen. Fast deshalb, weil Michael Ranseder einen Tick schneller war und ich somit Zweiter war. Das zweite Qualifikationstraining fand unter ziemlich trockenen Bedingungen statt, lediglich in der einen oder anderen Kurve stand noch Wasser. Ich begann das Training locker, doch nach nur drei Runden bekam ich Getriebeprobleme.

Ich konnte keine Gänge mehr einlegen und blieb im vierten Gang stecken. Dann wurde es hektisch. Ich rettete mich zur Box, wo mein Vater und Wolfgang in unfassbaren 18 Minuten den defekten Schaltstern austauschten. Mit Kupplung runter, Kupplung rauf etc. Dadurch war es mir möglich, wenigstens noch vier Runden unter die Räder zu nehmen. In der kurzen Zeit verbesserte ich mich noch von 18. auf den dritten Startplatz.

Das Warm-up am Sonntag war wieder nass. Wir nutzten es für finale Funktionstests und um Regenreifen anzufahren. Die Rennen waren dann aber gottlob trocken.

Den Start zum ersten Rennen hab ich dann mal so richtig verpennt. Eigentlich ist der Start eine Stärke von mir. Ich verlor einige Plätze und beendete die erste Runde lediglich als Fünfter. Langsam aber stetig konnte ich mich nach vorne arbeiten und schließlich auch Stefan Nebel überholen, der ein starkes Rennen fuhr und vor allem auf der Bremse fast unüberwindbar war. Es gelang mir aber und zum Schluss konnte ich mich sogar etwas absetzen und schließlich als Sieger mit der schnellsten Rennrunde den ersten Lauf beenden.

Der Start zum zweiten Rennen war dann schon um einiges besser. Die erste Runde beendete ich als Dritter und begab mich auf die Jagd nach meinen Vordermännern. Ranseder legte ein extrem schnelles Tempo vor. Ich mußte hart kämpfen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ab Rennmitte fuhr ich Runde um Runde schneller und konnte Ranseder ein- und auch überholen. Wieder mit der schnellsten Rennrunde konnte ich den Doppelsieg einfahren. Geil!

Mit unglaublichen 127 Punkte Vorsprung konnte ich als die Meisterschaft in der IDM 2013 einfahren. An dieser Stelle vielen Dank an alle Sponsoren, das Team und meine Fans!

Den Tag ließen wir dann mit einer kleinen Fahrerlager- und Meisterfeier ausklingen. Dies ist auch der Grund, warum der Bericht hier etwas später kommt. Aber wie heißt es so schön? Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Konkret heißt dies, dass ich für Sylvain Barrier beim WSBK Finale auf seiner BMW HP4 in der Klasse Superstock in Jerez antrete. Über diese Chance freue ich mich sehr.

Natürlich werde ich nach einem hoffentlich erfolgreichen Wochenende wieder berichten.

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