Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Die Superbike-WM ist das Ziel

Kolumne von Markus Reiterberger
Der Ausflug ins belgische Zolder bringt zwei Podestplätze in der IDM Superbike ein. Einmal den dritten und einmal den zweiten Rang.

Nachdem ich die Superpole am Samstag mit einer Bomben-Rundenzeit gewinnen konnte, startete ich von der Pole-Position aus in Lauf 1.

Mein Start ins erste Rennen war nicht so gut und ich kam als Vierter in die erste Kurve. Auf der Gegengeraden überholte ich sofort Michi Ranseder und lag hinter den zwei Ducati von Neukirchner und Fores auf Platz 3. Ich konnte mich an den beiden festbeissen und ihnen 12 Runden lang folgen. Wir hatten auf den Rest der Welt bereits 16 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Vor dem Rennen überlegten wir, was für einen Rennreifen wir hinten montieren lassen sollten. Wir entschieden uns für einen der über die Distanz von 17 Runden stabile Rundenzeiten ermöglichen sollte.

Leider war dieser bereits nach 12 Runden kaputt, wahrscheinlich war der Asphalt nicht warm genug, denn am Tag zuvor funktionierte dieser ausgezeichnet. Ich fuhr also meinen dritten Platz sicher nach Hause, obwohl ich kurz noch einen Ausflug ins Kiesbett machte, Verbremser... Die letzten zwei Runden waren hart, ich spürte starke Vibrationen am kompletten Bike, als ich ins Park ferme kam und den Reifen sah, war ich froh, es aufs Podest geschafft zu haben.

Nach dem Reifendebakel in Lauf 1 entschieden wir uns beim zweiten Rennen für den anderen Hinterreifen. Mein Start war okay, der von den beiden Ducati besser. In den ersten Runden fuhr Xavi Fores bereits einen Vorsprung von knapp zwei Sekunden heraus, ich steckte hinter Max Neukirchner auf Rang 3 fest. Ich konnte Max überholen und den extrem schnellen Rennspeed von Xavi Fores mitgehen und sogar toppen! Ich biss mich Zehntel für Zehntel an ihn heran, ich konnte die Führung übernehmen. Somit waren wir wieder cirka 15 Sekunden vor allen anderen ein 3er Pulk an der Spitze. Ich auf BMW gegen das starke Werks-Ducati Duo Xavi Fores und Max Neukirchner, die beide schon WM gefahren sind.

Nach ein paar Runden spannender Aufholjagd konnte ich fünf Runden Führungsarbeit leisten, wir kämpften uns zwischen den überrundeten Fahrer hindurch. Xavi versuchte mich in der Schikane vor Start/Ziel innen zu überholen, er war zu schnell in die Kurve reingefahren und nach außen abgetragen, ich konterte innen, unsere Linien kreuzten sich und Max konnte durchschlüpfen.

Noch drei Runden, die Reifen haben schon etwas nachgelassen, waren aber noch sehr schnell. Ich hatte viele Rutscher, ein wahrer Rodeoritt bis zur letzten Kurve, Xavi hatte einen Highsider, berührte sich mit Max und stürzte fast, ich konnte außen an Xavi vorbei und verpasste nur haarscharf den Sieg. Platz 2, ein hammerhartes Rennen auf der physisch sehr anspruchsvollen Strecke, einfach nur geil. Die Reifenwahl war diesmal super, stabil und konstant.

24 Sekunden Vorsprung haben wir am Schluss auf den Viert-Platzierten herausgefahren. Ich bin sehr stolz, als Einziger der IDM auf meiner BMW S1000RR mit den starken Werks-Ducati mithalten zu können. Ich habe einiges gelernt und sah, das ich um den Sieg fighten kann. Das Team hat sehr gute Arbeit geleistet, das Motorrad war perfekt abgestimmt, nur so war es möglich pro Runde 1,5 sec schneller zu fahren als letztes Jahr. Das ist sehr viel schneller, denn letztes Jahr waren wir auch keine Schnarcher.

Max Neukirchner meinte anschließend, so wie wir Drei da vorne gefahren sind, können wir in der Superbike WM in die Top 8 fahren. Das stimmt mich sehr positiv, denn das ist das Ziel 2015: Superbike WM.

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