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Josef Sattler (Bonovo/MGM): «Wollen in die Spitze»

Von Rudi Hagen
Josef Sattler und Luca Schmidt hoffen auf eine gute Saison

Josef Sattler und Luca Schmidt hoffen auf eine gute Saison

Josef Sattler baut auch weiterhin auf seinen jungen Beifahrer Luca Schmidt. Das bayerisch-thüringische Sidecar-Duo will in der WM und auch in der IDM vorne mitfahren. Sie brauchen aber noch Kilometer.

Josef Sattler aus Voglarn, einem Ortsteil des Marktes Triftern im Landkreis Rottal-Inn in Bayern, hat im vergangenen Jahr nach dem Ausfall des ursprünglich angedachten, dann aber verletzten Niederländers Jeroen Remmé als Beifahrer mit Luca Schmidt mehr als nur einen Ersatz gefunden. Der 17-Jährige aus Zeulenroda-Triebes im Thüringer Vogtland erwies sich als Glücksfall für den erfahrenen bayerischen Gespannlenker. Zusammen wollen sie künftig in der WM, möglichst aber auch in der IDM für Furore sorgen.

Nachdem sich mit Jürgen Röder ein absoluter Seitenwagen-Fan und zudem potenter Unternehmer dazu entschlossen hatte, die Sidecars wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen, ist auch «Sepp» Sattler 2020 einer der Glücklichen gewesen, der ins neue Rennteam «Bonovo action powered by MGM Racing» berufen wurde.

Mit dem Newcomer Luca Schmidt als Beifahrer erreichte der mittlerweile 56 Jahre alt gewordene Sattler in der IDM Sidecar 600 Platz 3 hinter Gesamtsieger Markus Schlosser/Marcel Fries aus der Schweiz und Bennie Streuer/Ilse de Haas aus den Niederlanden. Der überragende Sieger des Vorjahres, Multichampion Tim Reeves aus Großbritannien und sein französischer Beifahrer Kevin Rousseau wurden aufgrund einiger Patzer nur IDM-Vierte.

Jürgen Röder und seine Bonovo-MGM-Duos hatten ursprünglich auf die Sidecar-Weltmeisterschaft gesetzt, die aber aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie nicht zustande kam. Wie es in der kommenden Saison ablaufen wird, hängt letztlich von der Entwicklung des Virus-Geschehens in Europa und der Welt ab. Grundsätzlich hat bei den Bonovos wieder die WM den Vorrang, zumindest in der IDM wird man zwei der drei Top-Sidecar-Teams nicht oder nur punktuell mit Wildcards zu sehen bekommen.

Josef Sattler und Luca Schmidt stehen auf jeden Fall bereit, sowohl für die WM als auch für die IDM. «Wir sind mit den technischen Vorbereitungen fertig und haben das Bike weiter verbessert, so dass wir eine halbe Sekunde schneller sein könnten», so der Pilot der Adolf RS Yamaha 600 zu SPEEDWEEK.com. «Aber wir brauchen Kilometer, wir müssen zum Fahren kommen, das wäre wichtig für Luca und für mich.»

Auf Luca Schmidt hält Sattler nach wie vor sehr große Stücke. «Ich bin immer noch so sehr positiv überrascht darüber, wie Luca sich da reingekniet hat», lobt der Bayer seinen noch nicht volljährigen Beifahrer. «Wir sind nicht weit weg von der Spitze und wir wollen da hin, das können wir schaffen, aber dazu müssen wir endlich wieder auf die Strecke.»

So hofft man im Team auf das Training in Val de Vienne, derweil Reeves/Rosseau schon die Testmöglichkeit im spanischen Almeria genießen durften. Für diejenigen, die neben dem Rennsport auch noch einer ganz normalen Arbeit nachgehen müssen, birgt das Probleme. «Wenn du heim kommst und musst anschließend eine Zeit in die Quarantäne, dann bekommst du Schwierigkeiten im Beruf», so Sattler, der eine Corona-Erkrankung bereits hinter sich hat. Sattler: «Bei meinem Lizenzantrag Anfang des Jahres wurden Antikörper bei mir im Blut festgestellt. Ich habe mich ähnlich wie bei einer leichten Grippe gefühlt, bin aber immer noch ein wenig geschwächt.»

Ganz oben auf der Agenda steht für Sattler/Schmidt die Weltmeisterschaft. Hier gilt nun wie in der IDM das einheitliche Gewichtslimit von 370 kg (Bike, Fahrer, Beifahrer, gemessen nach dem Rennen). «Wir liegen da momentan noch knappe 20 kg drüber», macht Sattler deutlich, dass er selbst hier noch etwas abspecken muss.

Wenn alles nach Plan läuft, starten Sattler/Schmidt die WM im Rahmen der EWC Mitte April in Le Mans. Vorher soll noch auf dem Pannoniaring in Ungarn und bei einem Lauf zur französischen Meisterschaft geübt werden. Wie es mit der IDM wird, weiß Sattler nicht. «Wir würden da gerne fahren, wenn es denn stattfindet, aber möglicherweise findet ein WM-Lauf im Rahmen der Superbike-WM in Assen im Juli statt, zum gleichen Termin wie der IDM-Termin in Schleiz.»

Die Britische Superbike-Serie ist für Sattler, anders als für Reeves oder Streuer, keine Option. Sattler: «Das ist zu weit für uns, allein 900 km sind es bis zur Fähre, das ist kein Thema für uns. Nur Brands Hatch Mitte Oktober ist interessant, denn da könnten wir bei der BSB und der WM fahren.»

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