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Josef Sattler mit Werkstetter/Schmidt an die Spitze

Von Helmut Ohner
Seine eigene Karriere endete vorzeitig durch einen unverschuldeten Unfall, aber anstatt mit dem Schicksal zu hadern, widmet sich der deutsche Seitenwagen-Champion Josef Sattler künftig um die Nachwuchsförderung.

Josef Sattler war heuer auf dem besten Weg zu seinem dritten Titel in Folge in der IDM Seitenwagen. Doch im zweiten Rennen in Schleiz wurde er Opfer einer Ölspur. Beim furchterregenden Unfall in der Seng kamen er und sein Beifahrer Luca Schmidt zwar mit vergleichsweise leichten Blessuren davon, das Gespann erlitt jedoch einen Totalschaden, was gleichzeitig das vorzeitige Ende der Karriere des 58-Jährigen bedeutete.

Anstatt lange mit seinem Schicksal zu hadern, steckte der motorsportliche Haudegen aus Triftern bei Pfarrkirchen seine gesamte Energie in die Nachwuchsförderung, die er bereits letztes Jahr begonnen hatte. Seinen bayrischen Landsmann Patrick Werkstetter als Fahrer und Luca Schmidt als Passagier möchte Sattler in der IDM Seitenwagen langsam an die Spitze heranführen. «Beide haben das Talent, den britischen Seitenwagen-Assen in absehbarer Zeit Paroli zu bieten und sie vielleicht sogar an der Spitze abzulösen.»

An diesem Projekt wird seit geraumer Zeit konsequent gearbeitet. Am Beginn des Jahres kletterte Werkstetter als Beifahrer zu Markus Venus bei der Sidecar-Trophy in den Seitenwagen. Nach der Veranstaltung auf dem Red Bull Ring erfolgte der Umstieg und gleich bei seinem ersten Einsatz als Fahrer konnte der 19-Jährige eine nachhaltige Probe seines großen Talents abliefern. Anlässlich des Sidecar Festivals in Oschersleben holte er sich mit Luca Schmidt an seiner Seite in der 600er-Klasse die Plätze 2 und 1.

Vor der langen Winterpause rückten Werkstetter/Schmidt auf dem Pannonia Ring kürzlich nochmals zu einem letzten Test aus. «Patrick kann ein ganz Großer im Seitenwagensport werden», verweist Sattler auf das Potential, das er in Werkstetter zu erkennen glaubt. «Er versteht es ausgezeichnet, meine Tipps sofort umzusetzen und sich konsequent zu steigern. Außerdem hat er ein unglaubliches Gefühl im Regen. Es fehlen ihm einfach die Kilometer, aber mit Luca hat er einen der besten Beifahrer, der ihm extrem viel helfen kann.»

«Patrick ist mit einem alten Gespann von mir gefahren, das war noch auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Er ist aber um einiges leichter als ich, das heißt, wir müssen an der Gewichtsverteilung und der Abstimmung einiges verändern. Eine neue Verkleidung muss her und der Seitenwagen muss leichter werden, damit wir das Zusatzgewicht optimal verteilen können. Dazu werden wir für trockene und nasse Verhältnisse zwei komplett unterschiedliche Federelemente verbauen. Im Frühjahr geht es dann richtig los.»

Wie rasch der Anschluss an die internationale Spitze erfolgen kann, wird letztendlich von zwei Faktoren bestimmt. «Einerseits hoffe ich, dass Luca als Beifahrer gehalten werden kann. Er ist ein Erfolgsgarant und andererseits hoffe ich, dass wir Jürgen Röder von unserem Konzept überzeugen können und er als Sponsor an Bord bleibt. Ohne ihn und Bonovo action wären meine Erfolge nicht möglich gewesen. Er hat bekanntlich ein großes Herz für den Seitenwagensport und sich auch in die Nachwuchsförderung eingebracht.»

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