Formel 1: Die Tragödie um Jochen Rindt

Assen: Nach Crash Saison-Aus für Göttlich/Krieg?

Von Rudi Hagen
Im zweiten Qualifying zur WM und IDM Sidecar in Assen prallten Lennard Göttlich und Beifahrer Lucas Krieg in die Reifenstapel. Fazit: Gespann ziemlich zerstört, frühzeitige Heimfahrt und mögliches Saison-Aus.

Zehn Teams werden in dieser Saison in der IDM Sidecar gewertet. Alle fahren auch in den WM-Läufen mit und bekommen auch dort Punkte. Als IDM-Meister stehen die Franzosen Ted und Vincent Peugeot bereits fest, zu groß ist ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierten Lukas Wyssen und Beifahrerin Ema Salmon (CH/F) vor den letzten beiden Rennen Anfang Oktober in Oschersleben.

Gute Aussichten auf den Vizemeistertitel in der IDM hatte auch das Bonovo Action Juniorteam mit Lennard Göttlich (19) am Lenker und Lucas Krieg (20) im Boot. Doch daraus wird vermutlich nichts mehr. Nach einem fatalen Crash im zweiten Qualifying steht das hoffnungsvolle deutsche Nachwuchsteam erst einmal ohne das nötige Arbeitsgerät da. Möglichweise bedeutet das auch das Saison-Aus für die Sachsen.

Was war passiert?

«In der zweiten Runde hat es uns gleich in Runde 1 zerlegt», erklärt Lennard Göttlich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «wir sind etwas von der Linie abgekommen und dabei auf die Misano-Kerbs geraten. Die sind ziemlich hoch und für Autos kein Problem, aber für Gespanne ist das schwierig. Wir sind aufgesetzt, wieder hoch geprallt auf die Graskante und zur anderen Seite geschleudert. Dabei sind wir mit dem Wyssen kollidiert und in die Reifenstapel geknallt.»

Damit war die einstmals schöne ARS Yamaha ziemlich hinüber. Göttlich: «Die Verkleidung im Arsch, der Schacht in der Mitte verzogen, die Aufhängung im Eimer, Auspuffanlage Schrott, was will man mehr?»

Aber neben dem Faktor Material war auch der Faktor Mensch betroffen. Lucas Krieg musste ins Medical Center und am Knie genäht werden. Lennard Göttlich schien erst einmal unversehrt, aber als die Wirkung des Adrenalins nachließ, änderte sich die Situation. «Ich hatte Schmerzen am Schlüsselbein und dann war mir ziemlich schlecht, wohl eine leichte Gehirnerschütterung», so der Eibauer. Anderntags packte man die Sachen zusammen und fuhr wieder nach Hause.

«Wir wissen gerade nicht, wie es weitergehen soll», bläst Göttlich etwas Trübsal, «sicher, wir könnten das Gespann wieder herrichten lassen, aber das kostet Zeit und vor allen Dingen Geld. Geld, das wir aus eigenen Mitteln nicht aufbringen können. Vielleicht gibt es ja irgendwo Leute, die uns unterstützen könnten, jeder Euro hilft da. Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Vielleicht können wir dann ja doch noch in Oschersleben beim IDM-Abschluss mitfahren.»

Wie es auch kommt, in Estoril zum Abschluss der Sidecar-WM werden Göttlich/Krieg nicht dabei sein. Göttlich: «Ich fange dann mit dem dualen Studium zum Public Management an der Staatlichen Studienakademie in Bautzen an, da kann ich zu Beginn nicht gleich fehlen.»

Für zwei andere deutsche Fahrer und deren Beifahrer war Assen ebenfalls kein gutes Pflaster. Patrick Werkstetter und sein französischer Beifahrer Valentin Pirat (Team Bonovo Action/Sattler Motorsport) konnten im ersten Rennen wegen eines gelösten kleinen Blechs an der Rückholfeder der Kupplung nicht starten und mussten im Rennen 2 nach einer Berührung mit einem Konkurrenten aufgeben.

Der Pfarrkirchener Markus Venus und sein tschechischer Beifahrer Ondrej Sedlacek mussten im ersten Rennen passen, weil der Benzindruckregler an ihrer LCR Yamaha defekt war. Immerhin holten sie im zweiten Rennen noch elf IDM-Punkte.

Stand IDM Sidecars nach 8 von 12 Rennen:

Pos

Team

Motorrad

Punkte

1.

Peugeot/Peugeot

LCR Yamaha

182

2.

Wyssen/Salmon

LCR Yamaha

103

3.

Göttlich/Krieg

ARS Yamaha

92

4.

Werkstetter/Pirat

ARS Yamaha

73

5.

Leglise/Cescutti

LCR Yamaha

73

6.

Venus/Sedlacek

LCR Yamaha

68

7.

Archer/Janssens

ARS Yamaha

62

8.

Cable/Richardson

LCR Yamaha

56

9.

Laidlow/Laidlow

LCR Yamaha

49

10.

Leguen/Rouby

LCR Yamaha

26

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