IDM: Gürck/Wechselberger vorzeitig Deutscher Meister
IDM Sidecarmeister Uwe Gürck und Manfred Wechselberger
Das Wochenende in Assen war aufregend für das deutsch-österreichische Doppel Uwe Gürck und Manfred Wechselberger. «Am Samstag im Sprintrennen wäre ich fast verzweifelt», sagte der Münstertaler später im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «ich bin gefahren wie ein Anfänger und dachte, ich säße im falschen Fahrzeug.»
Am Sonntag passte dann aber alles für das Team vom Polizei SV Wels. «Alles war tiptop, wir waren hoch motiviert und mit Brast im Magen unterwegs», strahlte Gürck nach der Zieldurchfahrt. Platz 2 hinter den Gaststartern Streuer/Koerts (NL), das reichte zur vollen Punktzahl vor den größten Widersachern Josef Sattler/Uwe Neubert, die nach einem Motorschaden ausfielen.
So können Uwe Gürck und Manfred Wechselberger dem abschließenden IDM-Lauf in Hockenheim in Ruhe entgegensehen. «Wir können da ganz entspannt hinfahren und uns auf die Meisterschaftsfete freuen», blickt Gürck voraus.
Aber ein Wermutstropfen bleibt: «Wenn wir keinen guten Sponsor finden, höre ich auf. Ich habe bisher alles aus eigener Tasche finanziert, das geht so nicht weiter. Ich bin mittlerweile 55 Jahre alt, selbstständig und daher beruflich stark eingebunden. Motorrad-Rennsport und vor allem Gespannsport ist in Deutschland ein Nischensport. Ich brauche für eine Saison 50.000 € Minimum, dafür Sponsoren zu finden, ist bei uns fast aussichtslos.»
Uwe Gürck und Manfred Wechselberger nehmen in ihrer ersten IDM-Saison gleich den Titel mit nach Hause und in der WM sind sie auch noch im Rennen um Platz 4. Gürck: «Bei den abschließenden beiden Läufen in Oschersleben werden wir gegen Mike Roscher und Anna Burkard um Rang 4 kämpfen.»
Mit dem Zillertaler Manfred Wechselberger hat Uwe Gürck einen Klassemann im Boot. «Der Yeti ist einer der besten Beifahrer der Welt, und er hat ein unglaubliches technisches Verständnis», lobt Gürck das österreichische Original, «der macht sich von allen Rennen Aufzeichnungen, die ganze Ordner füllen, er könnte auch als Buchhalter erfolgreich sein. Wenn wir aufhören müssten, könnte er vielleicht ein jüngeres neues Team in unser Gespann einweisen. Er wäre bestimmt ein guter Lehrmeister. Er hat das Talent, Leuten etwas beizubringen.»
Mechaniker im Team ist Peter Heine. «Wenn wir den Peter nicht hätten, wären wir nicht so weit gekommen», lobt Gürck seinen Freund, «er macht das Unmögliche möglich.» An der LCR BMW herumgeschraubt wird wenig: «Wir putzen, überprüfen und machen das, was nötig ist. Aber wenn das Motorrad läuft, dann lass es so weiter laufen. Never touch a running system.»
Auch Rolf Steinhausen, von dessen Sohn Jörg Uwe Gürck das Gespann vor zwei Jahren kaufte, unterstützt das Team: «Rolf steht uns immer noch mit Rat und Tat beiseite.»
Das Beste kommt wie so oft zum Schluss. Eine Hauptperson im Miniteam Gürck Racing ist Gürcks Lebensgefährtin Angelika Petrasch. «Sie ist die Teamchefin, sie managt alles, was drum herum wichtig ist», lobt der Schwarzwälder seinen Schatz, «sie arbeitet akribisch, sie ist eine Perfektionistin.»