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Raue WM-Welt für IDM-Piloten

Von Esther Babel
Knobloch (76) mischt in der WM mit

Knobloch (76) mischt in der WM mit

Die Österreicher Günther Knobloch und David Linortner vergnügten sich ein Wochenende lang bei der Weltmeisterschaft.

Die Vorfreude auf den ersten WM-Einsatz war bei allen Mitgliedern des Gerin-SKM Racing Teams, das normalerweise bei der IDM Supersport an den Start geht, gross. Über die Möglichkeit, beim WM-Finale auf der Rennstrecke in Portugal an den Start gehen zu können, freuten sich die beiden Piloten Günther Knobloch und David Linortner selbst aber wohl am meisten. Bei Knobloch wurde die Freude im Vorfeld etwas getrübt, als sich zwei Tage vor Abflug ein viraler Infekt einschlich. Der gesundheitliche Zustand bremste den Steirer anfangs ziemlich ein, doch bis zum Rennen war das Handicap auf eine Erkältung geschrumpft, und Knobloch konnte eine gute Vorstellung abliefern.

In den beiden Zeittrainings ereilte die beiden Österreicher ein ähnliches Schicksal. Vorzeitiges Aus durch Motorschaden. Bei Knobloch musste Freitagabend aus zwei Motoren einer gemacht werden, bei Linortner am Samstag. Neben dem Materialschaden war besonders die verkürzte Trainingszeit ein grosses Problem. Doch das mussten in beiden Fällen die Piloten auf die eigene Kappe nehmen. Knoblochs Lagerschaden war ein Folgeschaden aus dem Sturz im ersten freien Training, Linortner war im zweiten Zeittraining an einer technisch schwierigen Stelle etwas zu lange im Drehzahlbegrenzer.

«Im ersten freien Training hätte ich es wohl noch ruhiger angehen müssen», glaubt Knobloch. «Ich war mehr Passagier als Lenker, meine Reaktionsfähigkeit war wegen meines Gesundheitszustands offensichtlich sehr schlecht. Nach nur vier Runden bin ich sehr sinnlos gestürzt. Der Lagerschaden im Quali geht also auf meine Kappe. Zum Glück konnte ich mich im zweiten Zeittraining noch um 1,4 Sekunden steigern. Platz 21 mit 2,3 Sekunden Rückstand auf die Pole. Auf der langen und technisch schwierigen Strecke war das entsprechend der Umstände denke ich nicht schlecht. Wäre alles perfekt gelaufen, hätte ich mir noch eine halbe Sekunde zugetraut. Die Startrunde im Rennen gelang mir dann recht gut. Ich kam als 16. aus der ersten Runde zurück. Zwischenzeitig lag ich sogar auf Platz 15, bis vier Runden vor Schluss. Dann ging es wieder zurück auf Platz 16. Da war mir aber schon lang klar, dass das wohl nichts mehr werden würde. Wir hatten den weichen Reifen gewählt, und der baute ab Rennmitte stark ab. Die letzten sechs Runden waren eine reine Rumrutscherei. Doppelt schade, da in der Schlussphase noch drei Piloten ausfielen und die Gruppe um Gino Rea, die letztendlich die Ränge 13 bis 15 belegte, zu Rennmitte schon über sieben Sekunden hinter mir lag. Wie auch immer – es war ein super tolle Erfahrung, in meiner schnellsten Rennrunde (1:47,330) war ich gerade mal 1,5 Sekunden langsamer als der Sieger und Weltmeister Chaz Davies auf der Werks-Yamaha, für mich ein toller Erfolg. Das Team hat einen super Job gemacht, und das Hauptziel des Ausflugs – Daten sammeln, was das Zeug hält – konnten wir auch so voll gerecht werden. Und ob es mit intakten Reifen letztendlich wirklich für Punkte gereicht hätte, werden wir wohl auch nie erfahren. Dass Punkte aus eigener Kraft mit so einem Paket grundsätzlich für mich möglich sein müssten, kann man nach diesem Wochenende auf jeden Fall auch schon mal sagen.»

«Als ich in das Superbike-WM-Fahrerlager marschiert bin», berichtet Linortner, «war das schon ein sehr bewegender Augenblick für mich. Mein erstes Lizenzrennen liegt keine drei Jahre zurück, meinen ersten IDM-Lauf bin ich letztes Jahr gefahren. Ein bestimmtes Ergebnis habe ich mir bewusst nicht vorgenommen. Strecke, Reifen und die Gegner waren mir ja nicht vertraut. Zudem hatten wir meinen WM-Einsatz sehr kurzfristig geplant. Wir wussten im Vorfeld, dass mein Motor rund fünf PS weniger Spitzenleistung haben würde als der von Knobloch. Und auch der ist in der WM definitiv nicht die Benchmark. So viel war uns im Vorfeld klar. Schade war aber, dass ein Problem mit einer Schraube im freien Training und mein Überdrehen des Motors im zweiten Zeittraining leider wertvolle Runden und einen besseren Startplatz gekostet haben. Hätte ich im Training einen besseren Rhythmus aufbauen können, wäre mit dem Technikpaket sicher noch mehr drinnen gelegen. Ich bin aber sehr froh, dass wir hier am Start sein konnten. Wenn wir in Zukunft wieder einen Einsatz planen, haben wir schon eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, was uns erwartet und wie wir uns darauf vorbereiten müssen. Ein toller Abschluss von der Saison 2011. Danke an unsere Sponsoren und das ganze Team.»

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