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Stefan Kerschbaumer: Optimales Umfeld für Titeljagd

Von Helmut Ohner
Momentan gibt Stefan Kerschbaumer nicht auf einer Rennstrecke, sondern bei seinem Studium Gas. Langsam richtet sich sein Fokus aber auf die kommende Saison.

Durch die frühzeitige Einigung mit dem Team Langenscheidt Racing by Fast Bike Service, die erfolgreiche Zusammenarbeit in der deutschen Supersport-Meisterschaft um ein weiteres Jahr zu verlängern, konnte sich der Österreicher Stefan Kerschbaumer die letzten Wochen auf sein Maschinenbau-Studium konzentrieren. «Obwohl noch einige Prüfungen und meine Abschlussarbeit fehlen, sollte sich bis zum Jahresende der Bachelor-Abschluss ausgehen, auch wenn die neue Saison meine ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird», ist der 24-jährige Steirer überzeugt.

Bis nach den Rennen vor heimischem Publikum auf dem Red Bull Ring, die er beide für sich entscheiden konnte, durfte sich Kerschbaumer letzte Saison berechtigte Chancen auf den Titel machen, am Schluss wurde es hinter Kevin Wahr und Roman Stamm der dritte Platz in der Endwertung. «Kevin hat sich in der zweiten Saisonhälfte in eindrucksvoller Weise gesteigert und sieben Rennen in Folge gewonnen, auch Roman war konstant schnell. Ich wusste nach meinem Heimrennen, dass mit Schleiz eine Rennstrecke kommt, die mir nicht besonders liegt und ich Punkte auf die beiden verlieren werde.»

Heuer möchte sich der Yamaha-Pilot weiter verbessern und nach dem Titel greifen. «Derzeit ist es schwierig, meine Chancen realistisch einzuschätzen, ich weiß ja noch gar nicht, wer heuer IDM Supersport fahren wird. So viel ich gehört habe, wird Roman wieder starten und damit sicherlich ein ernstzunehmender Gegner sein. Bei Tatu Lauslehto hängt es davon ab, ob er zu seiner alten Form zurückfinden wird. Meist kommt noch der eine oder andere starke Fahrer dazu, den man vor der Saison noch nicht auf der Rechnung hat. Für mich hoffe ich, dass Kevin die WM-Saison finanzieren kann. Ansonsten wird er wieder schwer zu schlagen sein.»

Mit den Erfolgen steigen die Erwartungen 
«Wir haben letztes Jahr mit drei Siegen und dem dritten Rang in der Meisterschaft mehr erreicht, als wir uns zu Beginn der Saison zu träumen gewagt haben. Es hat sich bezahlt gemacht, dass wir einiges ins Material investiert haben. Stefan ist hervorragend gefahren und hat sein Potential und das des Motorrades unter Beweis gestellt. Durch die Erfolge ist unsere Erwartungshaltung natürlich gestiegen. Wenn er in Zukunft so viel Aggressivität an den Tag legt wie in Oschersleben oder auf dem Red Bull Ring, ist er auf jeder Rennstrecke ein Siegkandidat und heißer Anwärter auf den Titel», so Teamchef Daniel Rauh.

Um dem zweifachen Supersport-Vize-Europameister für die Titeljagd ein optimales Umfeld zu gewährleisten, wurde das Team in einigen Punkten umstrukturiert. Rauh: «Die Motorräder werden nach wie vor bei uns vorbereitet. Auf die Dienste von Karl van Tilburg werden wir aber verzichten. Für das Data-Recording braucht man durch das geändert Reglement keinen eigenen Spezialisten mehr. Neben dem Fahrwerk wird sich künftig Klaus Thiele darum kümmern. Darüber hinaus wird Johann Kerschbaumer ein zweiter Mechaniker zur Seite gestellt, um ihn zu unterstützen und auch etwas zu entlasten.»

Auch wenn die Motorräder rechtzeitig für die Reifentests in Spanien fertig sein sollten, wird das Team Langenscheidt Racing by Fast Bike Service darauf verzichten. «Der Aufwand ist dafür einfach zu hoch. Nachdem der Saisonstart mit Anfang Mai relativ spät ist, wird es bei uns in Deutschland ausreichend Gelegenheiten geben, die Motorräder auf Herz und Nieren zu testen», ist Rauh überzeugt. «Für die komplette Mannschaft wird der niederländische Meisterschaftslauf Mitte April in Assen die Generalprobe sein. Dort können wir unter Rennbedingungen überprüfen, ob die Abläufe an der Rennstrecke verbesserungsfähig sind.»

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