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IDM Superstock 600 – Klasse in Gefahr

Von Esther Babel
Kevin Michel

Kevin Michel

Zehn Piloten müssen bis Freitag den 12. März zusammenkommen, damit die günstige Einsteiger-Klasse auch 2021 bei der Supersport 600 mitfahren darf. Noch sind es nicht genug. Deadline durch IDM-Promoter steht.

Seit 2018 gibt es die Klasse Superstock 600, die im Rahmen der IDM Supersport 600 am Start ist und mit einem günstigeren Reglement, in dem weniger technische Spielereien erlaubt sind, als Einsteiger-Klasse dienen soll. Marco Fetz, Stefan Ströhlein, Moritz Jenkner und Jan-Ole Jähnig haben der Klasse in den vergangenen Jahren ihren Stempel aufgedrückt und den Umstieg in höhere Klassen geschafft.

Beim IDM-Promoter wurde schon Ende letzten Jahres darüber nachgedacht, die Klasse abzuschaffen. «Aufgrund der vielen Nachfragen werden wir die STK600 noch einmal ausschreiben», erklärte Anfang des Jahres IDM-Serienmanager Normann Broy. «Es müssen sich allerdings mindestens zehn Starter fest einschreiben, damit die Klasse bestehen bleibt.»

Aktuell werden allerdings nur fünf Piloten auf der IDM-Website angezeigt. Angemeldet haben sich Dominik Blersch, Roy Voermans, Vorjahres-Meister Paul Fröde mit der einzigen Honda im Feld, Kevin Michel und Yves Stadelmann. Zu wenig, um den Fortbestand der Klasse zu gewährleisten.

«Mich beschäftigt die aktuelle Situation ziemlich», erklärt Kevin Michel, der auch schon im Vorjahr bei der STK-Klasse dabei war . «Stimmt, im Vorjahr waren es wenige Fahrer. Im Jahr 2019 waren es über das Jahr hinweg allerdings 18 Teilnehmer. Für mich ein klares Zeichen dafür, dass Corona viele hart hat in ihrer finanziellen Planung, sei es privat oder aus Sponsorensicht, getroffen hat.» Michel hat sich gemeinsam mit einigen Kollegen beim IDM-Promoter dafür stark gemacht, dass die Serie gerade in den auch finanziell herausfordernden Zeiten weiterhin bestehen bleibt. Denn gerade in der günstigeren Einsteiger-Klasse werden die Kosten Großteils von den Fahrern selber getragen.

«Ich habe keinen einzigen Artikel auf der IDM-Seite oder in den Sozialen Medien darüber gesehen», bedauert Michel, «die diese Serie beworben hätten. Am 15. Februar gingen die Einschreibeunterlagen offiziell online und am Freitag den 12. März soll die Einschreibung für IDM Superstock 600 geschlossen werden. Nicht mal einen Monat Zeit für die Fahrer, welche immer noch mit der Finanzierung kämpfen oder weitere Sponsoren suchen, um sich anzumelden.»

Doch Michel denkt dabei auch an die Zukunft. Denn als die Superstock-Klasse ins Leben gerufen wurde, reichte die günstigere B-Lizenz. Doch jetzt muss auch in der ansonsten günstigeren Superstock-Klasse mit einer A-Lizenz gefahren werden. «Eine A-Lizenz erfordert Erfolge in unteren Lizenzklassen wie z.B. bei B-Lizenz-Rennen», überlegt Michel. «Leider gibt es in Deutschland keine Rennserie für 600er Fahrer ausser der Langstrecke, wo man mit einer niedrigeren Lizenz teilnehmen kann. Früher gab es mal die DRC, das war meiner Meinung nach der beste Einstieg in die höheren Klassen. Ein schneller Fahrer, der aus einer Meisterschaft wie IBPM oder German Moto Masters kommt, hat so keinerlei Chance, egal wie schnell er auch sei, in die IDM zu aufzusteigen. Wie sollen wir denn da bitte die Starterfelder bei der IDM füllen? Es gab nachweislich Fahrer, die nennen wollten, aber einfach die A-Lizenz nicht bekommen haben.»

Bis Freitag müssen sich nun noch die restlichen Fahrer anmelden. Allzu große Chancen sieht Michel in der knappen Zeit nicht. «Die Motorräder der IDM Superstock 600 haben eine Motorleistung von ca. 116-120PS am Hinterrad», schildert er, «die der Supersport 600 ca. 130-135PS. Dieses Manko lässt sich nur mit enormen finanziellen Mitteln wettmachen, welche die wenigsten von uns haben. Ein Desaster für jeden Fahrer, der professionellen Rennsport auf noch halbwegs bezahlbarem Niveau betreiben möchte.»

Für Kurzentschlossene geht es hier zu den Einschreibeunterlagen

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