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Thomas Gradinger: «Noch macht es keinen Sinn»

Von Helmut Ohner
Thomas Gradinger (li.) mit seinem Kumpel und Teamchef Thomas Eder

Thomas Gradinger (li.) mit seinem Kumpel und Teamchef Thomas Eder

Bis zu seinem verhängnisvollen Sturz im Training zu den Läufen in Schleiz war Thomas Gradinger 2022 ein Titelanwärter in der IDM Supersport. Der 26-jährige Oberösterreicher unternimmt heuer einen neuen Anlauf.

Thomas Gradinger startete mit zwei zweiten Plätzen auf dem Lausitzring in die IDM Supersport 2022. Bei einem Sturz in der Einführungsrunde zum Event in Oschersleben brach sich der Österreicher den rechten Arm, doch der Yamaha-Pilot ließ sich nicht unterkriegen. Nur wenige Wochen danach stand er in Most nicht nur wieder in der Startaufstellung, er beendete den ersten Lauf an der zweiten Stelle, das zweite Rennen wurde sogar eine Beute von Gradinger.

Bei der Veranstaltung in Schleiz kam es dann ganz dick für den IDM Supersport-Champion 2017. Im zweiten freien Training geschah ausgerechnet im schnellen Knick vor der Senke der verhängnisvolle Sturz, der seine Saison vorzeitig beendete. Beim Einschlag in die Reifenstapel gingen nicht nur der dritte, vierte und fünfte Brustwirbel entzwei, er zog sich auch eine Lungenprellung zu. Darüber hinaus kugelte sich der Unglücksrabe die Schulter aus.

Laut der behandelnden Ärzte hatte Gradinger großes Glück, nicht im Rollstuhl gelandete zu sein. Diese Aussage hat natürlich Spuren hinterlassen. Einige Tage dachte der Oberösterreicher sogar ernsthaft daran, seinen Helm an den Nagel zu hängen. Die Rücktrittsgedanken wurden aber wieder rasch verworfen. Im Racing-Team von seinem Kumpel Thomas Eder wird dieses Jahr ein neuerlicher Angriff auf den Meistertitel in der IDM Supersport unternommen.

«Es geht mir gut, ich kann mich nicht beschweren», beantwortet der 26-Jährige die Frage nach seinem Befinden, «allerdings macht mir meine Schulter noch Beschwerden. Ich arbeite hart daran, wieder die volle Beweglichkeit zu erlangen. Die ganze Sache dauert doch um einiges länger als ich erwartet habe. Noch macht es keinen Sinn, auf ein Motorrad zu steigen. Ich fühle mich nicht in der Lage, eine haarige Situation zu meistern.»

Trotz der momentanen körperlichen Einschränkungen lässt sich Gradinger nicht aus der Ruhe bringen, sind es doch noch zehn Wochen bis die sieben Veranstaltungen á zwei Läufe umfassende Serie beginnt. «Im März möchte ich mit dem Rennstreckentraining loslegen. Anfangs werde ich mit einer Yamaha R3 auf Kartstrecken fahren. Wenn alles passt, könnte der erste Test mit meiner 600er Ende März oder Anfang April in Oschersleben folgen.»

Österreichs einziger Pilot, der es mit Platz 3 in Assen 2019 jemals geschafft hat, bei der Supersport-WM auf dem Podium zu stehen, geht mit großer Zuversicht in die neue Saison. «Ich bin überzeugt, dass ich wieder bei der Musik bin. Das Ziel ist ganz klar der Meistertitel. Ob das auch realistisch ist, wird man sehen. Noch weiß ich ja gar nicht, wer meine Gegner sein werden. Aber egal, wenn ich mir das Championat sichern will, muss ich ohnedies jeden besiegen.»

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