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Jakob Furtner: «Zwei Finger sind Matsch»

Von Esther Babel
Jakob Furtner

Jakob Furtner

Nach einem Unfall am Pannoniaring bangt der IDM Superstock 600-Pilot um zwei Finger. Ende der Woche steht OP bei Dr. Streifinger an, der schon Stefan Bradl unterm Messer hatte.

Nach dem IDM-Lauf auf dem Nürburgring stand für die IDM Superstock 600 Piloten eine fast zweimonatige Pause an. Zeit genug, um andernorts Gas zu geben. Jakob Furtner entschied sich neben der IDM noch für die Teilnahme am Alpe Adria Cup und reiste dafür an den ungarischen Pannoniaring. Dort krachte es für Furtner dann im Quali.

«Es war ein Fahrfehler», erklärt er ohne Umschweife. «Bei der Anfahrt auf eine Rechtskurve. Dort hat man ungefähr 210 km/h drauf. Wenn man auf dem welligen Belag dort einen Meter von der Ideallinie weg ist, erwischt es einen schnell. Ich habe einen mächtigen Schlag auf den Lenker gekriegt und habe das Motorrad dann aufgestellt. Aber es hat nicht mehr gereicht. Beim Abflug habe ich mir dann im Kies irgendwie das Knie verdreht, weil ich irgendwo eingehakt bin. Ich habe dann gleich die Hand gehoben, weil auch meine Eltern in der Nähe waren, um zu zeigen, dass mit mir alles okay ist.»

Das böse Erwachen kam für Furtner dann im Krankenwagen Richtung Medical Center. «Ich habe gesehen, dass der rechte Handschuh ein wenig blutig war und habe mir nicht wirklich was bei gedacht. Als sie mir später den Handschuh ausgezogen haben, hat’s mir den Magen umgedreht. Zwei Finger waren Matsch. Keine Ahnung, wie das passiert ist.»

Erwischt hatte es den Mittel- und den kleinen Finger der rechten Hand. «Beim Mittelfinger fehlt quasi das mittlere Stück zwischen den Gelenken und beim kleinen Finger ist das Ende ganz flach gedrückt. Es ging dann ins etwa 30 Kilometer entfernte Krankenhaus. Bei den ungarischen Strassen hinten drin im Krankenwagen ist das kein Spaß.»

Im Krankenhaus angekommen suchte Furtner umgehend telefonischen Rat bei Dr. Wolfgang Streifinger aus Augsburg, der auch schon MotoGP-Pilot Stefan Bradl wegen seines Arm-Pump erfolgreich operiert hatte. «Per whatsapp habe ich ihm dann die Röntgen-Bilder geschickt.» Die OP bei Dr. Streifinger war beschlossene Sache und Furtner wurde in Ungarn auf den Transport vorbereitet. «Die Nerven und Sehnen wurden versorgt, denn sonst ist da nach sechs Stunden Schluss. Ausserdem wurde ein Fixateur angebracht.»

Da sich die Finger vor der schweren Operation erst noch einige Tage erholen mussten, ist es nun Ende dieser Woche soweit. Den Mittelfinger wird man laut Furtner nicht in voller Länge erhalten können. Beim kleinen Finger wird sich erst während der OP zeigen, was gerettet werden kann. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Strecksehne verletzt ist. Sicher ist jedoch schon jetzt, dass der Ursprungsuzstand nicht wieder hergestellt werden kann.

Doch Furtner, der neben dem Rennsport ein duales Studium absolviert, hat schon wieder Pläne. «Vielleicht fahre ich Ende der Saison nochmals mit», überlegt er, «denn das hatte ich Dr. Streifinger gleich von Anfang an gesagt. Dass ich wieder fahren will.»

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