Formel 1: FIA spricht Urteil

24h Daytona: IMSA bremst die schnellen Cadillac ein

Von Oliver Müller
Nachdem die vier Cadillac DPi beim offiziellen Vortest die Konkurrenz in Grund und Boden fuhren, wurde die BoP für die 24 Stunden von Daytona nochmals angepasst. In der GTLM-Klasse erhielt BMW Zugeständnisse.

Anfang des Monats fand mit dem 'Roar before the 24' der offizielle Vortest zum 24-Stunden-Rennen von Daytona statt. Über die drei Trainingstage stellte sich eine klare Dominanz der Cadillac DPi heraus. Knapp 1,2 Sekunden lag der nächste Wettbewerber hinter dem Cadillac-Spitzenwert von 1:35,806 Minuten zurück. Dieser Fakt hat nun die IMSA-Serienverantwortlichen auf den Plan gerufen, sodass die Balance of Performance (BoP) im Hinblick auf das Rennen (27./28. Januar) nochmals signifikant überarbeitet wurde. Dabei musste der Cadillac elementare Einbussen verkraften. Der 5.5L-V8-Saugmotor darf ab sofort nur noch durch Restriktoren von 31,6 Millimeter Durchmesser atmen. Das ist eine Reduzierung von 0,6 Millimeter im Vergleich zum vorherigen Wert. Damit dürften der amerikanische DPi seine Vormachtstellung eingebüßt haben, was für mehr Spannung am Rennwochenende sorgen wird.

Zusätzlich zur Einbremsung des Cadillac haben andere Fahrzeuge diverse Zugeständnisse erhalten. So darf der Mazda DPi weitere 15 Kilogramm an Gewicht ausladen. Mit 915 kg liegt der Wagen dann 25 kg unter dem Gewicht der anderen DPi und ist zudem auch 15 kg leichter als die Standard-LMP2. Auch das Drehzahllimit des Mazda erhielt eine Anpassung. Anstatt bis 8300 U/min. darf der kleine 2L-R4-Turbo nun bis 8600 U/min. drehen. Reduziert wurde dagegen der Ladedruck des Motors.

Etwas stärker angeblasen werden darf jedoch der 3.8L-V6-Motor des Nissan DPi. Vor allem in den oberen Drehzahlbereichen fand eine Anpassung statt. Grundsätzlich verpassten die IMSA-Techniker den DPi auch diverse Änderungen bei der Tankgröße, beim Durchmesser des Tankschlauchs und bei diversen aerodynamischen Parametern. Die Standard-LMP2 blieben dagegen unangetastet. Diesbezüglich liegt eine Absprache zwischen IMSA und FIA/ACO zugrunde.

Auch in der GTLM-Kategorie drehte sich die BoP-Schraubet. Hier hatte der BMW M8 GTE beim Roar-Test nicht ganz das Potential der Klassenkonkurrenz aufrufen können. Der bayrische Wagen steht vor seinem Renndebüt und musste während seiner Entwicklungsphase so manchen Rückschlag verkraften. Beim Basisgewicht verliert der M8 GTE zehn Kilogramm. Mit 1240 kg bleibt er zusammen mit der Corvette C7.R jedoch das Leichtgewicht der Klasse. Dazu ist der Ladedruck des 4L-V8-Turbomotors nach oben angepasst worden.

Die Corvette und der Ford GT müssen zudem den minimalen Anstellwinkel des Heckflügels erhöhen, sodass beide Modelle auf der Geraden leicht an Top-Speed verlieren. In Bezug auf die Tankgröße und den Tankschlauch bekamen die GTLM-Wagen ebenfalls Anpassungen verordnet.

Die 24 Stunden von Daytona sind der alljährliche Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie. Die ersten Trainingssitzungen starten am 25. Januar.

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