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Simona De Silvestro ist bereit fürs Podium

Von Lewis Franck
Simona De Silvestro erhält von Tony Kanaan schon mal die ersten Tipps

Simona De Silvestro erhält von Tony Kanaan schon mal die ersten Tipps

Die Schweizer IndyCar-Pilotin ist davon überzeugt, 2013 ganz vorne mitmischen zu können.

Von sehr viel Glück war Simona De Silvestro in ihren bisherigen drei Jahren in der IndyCar-Serie beileibe nicht verfolgt. Ihr Einstieg 2010 im HVM-Team von Keith Wiggins erfolgte in einem achtjährigen Chassis. Trotzdem fuhr die Schweizerin zwei Mal in die Top-Zehn. In Erinnerung blieb vor allem ihr fürchterlicher Unfall auf dem Texas Motor Speedway, als sie rund eine halbe Minute im brennenden Auto festsass und doch nur leichte Verbrennungen an der Hand erlitt. Nach dem 4. Platz bei Saisonauftakt 2011 in St. Petersburg – ihr bisher bestes IndyCar-Ergebnis – war auch dieses Jahr vor allem durch ihren Überschlag beim Training zum Indy 500 geprägt, bei dem sie sich Verbrennungen zweiten Grades an den Händen zuzog, trotzdem zum Rennen startete, den folgenden Lauf in West Allis jedoch auslassen musste. Auch das Rennen in Sonoma verpasste De Silvestro, weil ihr durch ein administratives Missverständnis die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt wurde. Reine Frustration war die abgelaufene Saison 2012, in welcher mit dem gegenüber den Chevrolet- und Honda-Fahrzeugen hoffnungslos untermotorisierten Lotus-Renner kein Blumentopf zu gewinnen war.

«2013 wird ganz anders», versichert die 24-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK. In der neuen Saison wird De Silvestro bei KV Racing Technology, dem Team von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser, mit Chevrolet-Power unterwegs sein und erstmals mit dem Brasilianer Tony Kanaan auch über einen Teamkollegen verfügen. «Alles ist neu bei KV. Hier wird anders gearbeitet, das macht wirklich Spass. Wir werden eine starke Saison fahren.» Besonders die personellen Voraussetzungen bei KV haben es der Schweizerin angetan: «Alles bei KV ist grösser, es arbeiten viel mehr Leute an meinem Rennwagen als zuvor bei HVM.» Dies freut auch ihren Renningenieur Gerald Tyler, welcher De Silvestro zu KV begleitet hat. «Dass Gerald den Wechsel mitgemacht hat, gibt mir auch das nötige Vertrauen. Mit diesem Team und dem Chevrolet-Motor werden wir endlich die Resultate einfahren können, die wir verdienen.»

De Silvestros Optimismus gründet nicht zuletzt auch auf den ersten beiden Tests, die sie für KV absolvieren konnte. «Der erste Test auf dem Barber Motorsports Park gab mir die Gelegenheit, mich ans Auto und ans Team zu akklimatisieren. Beim zweiten Test auf dem Texas Motor Speedway probierten wir einige Motoren-Setups aus.» Und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Teamkollege Tony Kanaan? «Wir hatten ja erst zwei Tests zusammen, wo wir uns etwas aufeinander abstimmen konnten. Es ist äusserst hilfreich, zusätzliche Informationen seitens des Teamkollegen zu erhalten. Vor allem von so einem erfahrenen Piloten wie Tony. Bei Setup-Fragen sitzen wir ja im selben Boot. Bis jetzt hatten wir viel Spass zusammen. Ich denke, wir können uns in der kommenden Saison gegenseitig pushen.» Bis jetzt war De Silvestro auch noch nicht Opfer eines der Streiche, für die ihr brasilianischer Kollege im IndyCar-Zirkus berühmt-berüchtigt ist…

Im Rückblick auf ihre bisherigen drei IndyCar-Jahre meint die Schweizerin: «Das war eine harte Zeit. Als Neuling erwartest du ja, dass es mit jedem Jahr besser läuft. Für mich entwickelten sich die Dinge immer nur zum Schlimmeren. Vor allem im letzten Jahr, als aus dem Lotus-Motor einfach keine Power herauszuholen war, so dass wir vor allem das Chassis weiterentwickelten. Und wenn wir von Lotus mal einen neuen Motor erhalten haben, mussten wir wegen Motorwechsels vom Ende des Feldes ins Rennen gehen.» Der Teamwechsel sei eine dringende Notwendigkeit gewesen, so die Eidgenossin. «Das letzte Jahr war ein schlechter Traum. Mit dem Lotus-Motor hatte ich zeitweise das Gefühl, in einer anderen Rennkategorie zu fahren. Dies ging auch den anderen Piloten wie beispielsweise Alex Tagliani so, die mit Lotus in die Saison gestartet waren.»

Dies ist nun ganz anders: «Wenn du beim Chevy-Motor in den sechsten Gang schaltest, spürst du Power, die vorher nicht da gewesen war. In Texas war meine Outlap aus den Boxen schneller als jede Rennrunde, die ich dort mit dem Lotus gefahren war. Ich bin sehr optimistisch, dass ich im KV-Team wieder wettbewerbsfähig sein werde und vorne mitmischen kann. Ich und Tony werden hart daran arbeiten, um unsere Ziele auch zu erreichen. Wir wollen in der Meisterschaft in die Top-Zehn vordringen und hoffentlich auch einige Podiumpslatzierungen nach Hause fahren. Die Anzeichen dafür stehen alles andere als schlecht.»

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