Valentino Rossi sucht das Glück

Erster IndyCar-Sieg für Simon Pagenaud in Detroit

Von Petra Wiesmayer
Simon Pagenaud feiert seinen ersten IndyCar-Sieg

Simon Pagenaud feiert seinen ersten IndyCar-Sieg

Simon Pagenaud hielt sich in Detroit aus allen Gemetzeln raus und feierte seinen ersten Karriere-Sieg in der IndyCar-Serie.

Aufden Straßen der Auto-Stadt Detroit flogen am Sonntag sprichwörtlich die Fetzen, denn der Detroit Grand Prix glich mehr einem Crash-Derby als einem Autorennen. Los ging es bereits kurz nach dem Start, als A.J. Allmendinger seinen Penske in die Mauer setzte – zum zweiten Mal in zwei Tagen - und Simona De Silvestro in Kurve 8 geradeaus in die Reifenstapel fuhr. Was folgte, war die erste von insgesamt sechs Gelbphasen und beim Neustart krachte es schon wieder. Ed Carpenter, Alex Tagliani und Josef Newgarden kamen sich in die Quere und kurz darauf rauschte erst Ryan Hunter-Reay in Kurve 8,an derselben Stelle wie zuvor Simona De Silvestro, in die Reifenstapel, dann flog Takuma Sato ab.

Das ganz große Chaos folgte jedoch in Runde 28. Sebastien Bourdais krachte Will Power ins Auto und drehte den Penske um, woraufhin nicht weniger als neun Autos ebenfalls in einen Unfall verwickelt wurden.Unter anderem Helio Castroneves, Alex Tagliani, Justin Wilson und die beiden Andretti-Piloten James Hichcliffe und Ernesto Viso.

Power,der sich um die sichere Chance beraubt sah, das Rennen zu gewinnen,war mehr als sauer. Als er aus dem Auto stieg, zog er als erstes seine Handschuhe aus und warf sie nach Bourdais. Der Franzose sei wie ein Idiot gefahren, schimpfte er später und beschwerte sich auch noch über den Streckenposten. «Der war unheimlich aggressiv, dabei wollte ich dem Franzosen doch nur deutlich machen,was ich von seiner Aktion hielt.» Bourdais bekam seine Quittung von der Rennleitung und musste zur Strafe durch die Boxengasse fahren.

Einer,der auf der Belle Isle ohne folgenschwere Kontakte durch alle Scharmützel durchkam, war Simon Pagenaud und so überquerte der Franzose am Ende auch 5,6 Sekunden vor James Jakes die Ziellinie.«Glücklicherweise habe ich gute Reflexe», erklärte der Schmidt-Hamilton-Pilot später.«Die letzten beiden Runden waren sehr emotional, aber ich sagte mir immer wieder, dass ich weiter Gas geben müsse und als ich die Ziellinie überquerte, war das ein sehr schöner Moment.» Das beste Ergebnis des IndyCar Rookie of the Year, der als Sechster ins Rennen gegangen war, war Rang zwei in insgesamt 39 Rennen.

Weniger glücklich war der Zweitplatzierte, James Jakes, der sicher war,ohne die Restarts eine Chance auf den Sieg gehabt zu haben. «Jedes Mal, wenn ich einen Rhythmus gefunden hatte, kamen die gelben Flaggen raus», schimpfte er und der Dritte des Rennes am Sonntag, Mike Conway, meinte, «das hätte ich zu Beginn dieses Wochenendes nie erwartet. Ich hoffe, dass es noch ein paar weitere Rennen für mich geben wird.» Scott Dixon wurde Vierter, gefolgt von Dario Franchitti und Marco Andretti, die in der Tabelle mit Helio Castroneves gleich zogen. «Es ist schön, wieder in den Punkten zu sein und nächstes Wochenende werden wir inTexas weiter machen», kommentierte Andretti.

Pagenaud war der sechste Sieger im siebten Rennen und bemerkenswerterweise fährt keiner der sechs Piloten für eines der Traditionsteams Penske oder Chip Ganassi Racing. «Es ist toll zu sehen, was bei den IndyCars möglich ist», freute sich auch der strahlende Sieger, der auch für sein Team Schmidt Hamilton Motorsports den ersten Sieg holte. «Hier können alle Teams konkurrenzfähig sein.»

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