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Liqui Moly: Zu Ostern 500 Euro Erschwerniszulage

Von Mathias Brunner
Liqui Moly-Chef Ernst Prost mit einigen Auszubildenden

Liqui Moly-Chef Ernst Prost mit einigen Auszubildenden

​Am 17. März hatte Liqui Moly-Chef Ernst Prost seine Mitarbeiter überrascht: 1000 Euro Corona-Trostpflaster. Nun legt der Unternehmer 500 Euro drauf, «als Erschwerniszulage».

Beinahe die ganze Welt befindet sich wegen des Corona-Virus im Krisenmodus, so auch der deutsche Schmierstoffspezialist und Formel-1-Sponsor Liqui Moly. Geschäftsleiter Ernst Prost hatte sich Mitte März via E-Mail bei allen Mitarbeitern gemeldet und hat ein «Corona-Trostpflaster in Höhe von 1000 Euro für jeden» angekündigt.

Ernst Prost schrieb damals seinen «Mitunternehmern», wie er die Angestellten nennt: «Nun kann ich mir vorstellen, dass die derzeitigen Umstände für Sie nicht nur mit einem zeitlichen, sondern auch einem finanziellen Mehraufwand verbunden sind. Erlauben Sie mir deshalb Ihnen mit dem nächsten Gehalt – gewissermassen als ein finanzielles Corona-Trostpflaster – 1000 € brutto extra anzuweisen.»

Nun erhöht Prost um 500 Euro: «Das ist Es kein Trostpflaster, es ist keine Prämie, schon gar kein Bonus – es ist eine Erschwerniszulage.» Diese 500 Euro bekommen alle rund 1000 Beschäftigten von Liqui Moly auf der ganzen Welt und auch alle Leiharbeiter.»

Prost in seinem jüngsten Brief an die Mitarbeiter: «Das Bundesfinanzministerium erlaubt Unternehmen, ihren Arbeitern und Angestellten in Zeiten von Corona eine extra Finanzspritze zukommen zu lassen. Bis zu 1500 Euro und zwar steuerfrei. Das heisst, dass wir die 1000 €, die wir bereits mit der letzten Gehaltsabrechnung brutto ausbezahlt haben, bei der nächsten Abrechnung zurückrechnen, so dass die Mitarbeiter die Steuer wiederbekommen. Das ist schon mal eine sehr gute Nachricht. Jetzt packe ich kurz vor Ostern, dem Fest der Auferstehung und des Friedens – salopp gesagt – noch einmal einen obendrauf und lasse Ihnen mit der nächsten Gehaltsauszahlung weitere 500 € zukommen. Dieses Mal brutto für netto, Herrn Scholz sei Dank.»

«Ich sehe das nicht als Trostpflaster, es ist keine Prämie, schon gar kein Bonus – es ist eine Erschwerniszulage. Vor allem für jene Kolleginnen und Kollegen, die keine Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten, sondern nach wie vor zu uns in die Fabrik, ins Labor und in den Versand zum Arbeiten kommen müssen. Das ist in diesen Tagen und unter diesen Umständen nicht einfach. Und deshalb freue ich mich umso mehr, Ihnen wenigstens finanzielle Sorgen abnehmen zu können. Sie haben es sich verdient! Sie leisten zurzeit einen Bombenjob!»

«Selbstverständlich denke ich dabei auch an unsere Vertriebsmannschaften in den Ländern, in denen eine Ausgangssperre oder Ähnliches verhängt wurde. Ein paar hundert Verkäufer, die zwar nach wie vor zu Hause am Telefon höchst diszipliniert und voller Ehrgeiz ihr Bestes geben und um jeden einzelnen Kunden kämpfen, aber aufgrund wegbrechender Aufträge und darniederliegender Geschäfte natürlich auch Provisionseinbußen zu verzeichnen haben. Der konkrete Plan hierzu heißt: Nach der Krise wieder alles aufholen an Umsätzen, Erträgen und auch Provisionen, was wir jetzt zurzeit nicht realisieren können.»

«Es ist nach wie vor mein Ehrgeiz, kein Kurzarbeitergeld vom Staat beziehen zu müssen. Sind ja auch nichts Anderes als Steuergelder, die hier zum Einsatz kommen. Wir überlassen dieses sinnvolle Instrument zur Arbeitsplatzsicherung lieber den Unternehmen, die es wirklich dringend brauchen. Davon wird es einige geben und nicht zu wenig. Genauso sicher wird es aber auch die eine oder andere Schlaumeier-Firma geben, die jetzt ganz geschickt ihre Personalkosten auf die Allgemeinheit abwälzt – ohne dass dies wirklich der wirtschaftlichen Not geschuldet ist.»

«Wir selbst sind nach wie vor in der glücklichen Lage, aus eigener Kraft zu überleben. Logisch, dass auch unsere Gewinne wie Eis in der Sonne schmelzen und wir auch unsere Reserven aus erfolgreichen Jahren mit üppig sprudelnden Gewinnen anpacken müssen. Dann ist es halt jetzt so. Aber ich möchte jetzt nicht zu denen gehören, die in guten Zeiten die Gewinne privatisieren und in schlechten Zeiten die Verluste sozialisieren. Ich bin mir sicher, auf diesem, unserem Wege werden wir nicht nur halbwegs unbeschadet durch die Krise kommen, sondern auch noch ehrenhaft und hoch erhobenen Hauptes! Auch das ist mir wichtig.»

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