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KTM: Rigorose Kosteneinsparungen trotz Zuversicht

Von Günther Wiesinger
Hubert Trunkenpolz und Stefan Pierer

Hubert Trunkenpolz und Stefan Pierer

Die Firmengruppe von KTM-Chef Stefan Pierer hat mit zahlreichen Kosteneinsparungen auf die Coronakrise reagiert. Aber statt Panik und Pessimismus macht sich inzwischen vermehrt Zuversicht breit.

Das Unternehmen Pierer Mobility AG hat im Vorjahr mit den Marken KTM, Husqvarna und GasGas die Rekordanzahl von 280.099 Motorrädern verkauft. Der Umsatz lag bei 1,520 Milliarden Euro. Es war das achte Rekordjahr hintereinander. Doch die Coronavirus-Pandemie hat auch den Hersteller aus Mattighofen in Oberösterreich schwer getroffen. Deshalb hat der Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer sehr rasch rigorose Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet.

Zuerst wurde in der zweiten Märzhälfte bis nach Ostern eine Produktionsstillegung und ein vorgezogener Betriebsurlaub angeordnet. Ein Großteil der 4368 Mitarbeiter wurde zur Kurzarbeit angemeldet. Danach wurde die Teilnahme an den Motorradmessen Intermot in Köln und EICMA in Mailand abgesagt – für alle drei Marken. Auch die Gewinnausschüttung an die Aktionäre wurde abgeblasen.

Konzernchef Pierer war ein erfolgreicher Firmensanierer, bevor er KTM 1992 nach der Pleite kaufte; damals wurden 6000 Motorräder im Jahr erzeugt und 150 Mitarbeitende beschäftigt.

Deshalb gilt Stefan Pierer als krisenerprobt. Das konnte er bereits in der Zeit der globalen Wirtschaftskrise 2008/2009 nach dem Untergang von Lehman Brothers unter Beweis stellen, als er das Unternehmen durch ein rigoroses Kostensenkungsprogramm rettete und aus der Krise gestärkt hervorging.

Am 6. April 2020 kündigte die Pierer Mobility AG inzwischen sogar eine Aussetzung des Aktienru¨ckkaufprogramms an. «Der Vorstand der PIERER Mobility AG hat beschlossen, das laufende Aktienru¨ckkaufprogramm der PIERER Mobility AG mit Wirkung ab dem 7. April 2020 voru¨bergehend auszusetzen», lautete eine Ad-hoc-Mitteilung.

Im Zeitraum vom 22. Oktober 2019 bis zum 6. April 2020 wurden insgesamt 224.043 Stu¨ckaktien u¨ber die Bo¨rse erworben. Das entspricht rund 0,99 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft. Zum Stichtag 6. April 2020 verfu¨gt die PIERER Mobility AG somit u¨ber 224.043 Stu¨ck eigener Aktien.

Details: Anzahl der erworbenen Stu¨cke (22.10.2019 – 06.04.2020): 224.043.Ho¨chster geleisteter Gegenwert je Aktie in CHF: 56,60.
Niedrigster geleisteter Gegenwert je Aktie in CHF: 23,50. Gewichteter Durchschnittsgegenwert der erworbenen Aktien in CHF: 46,8481 Wert der erworbenen Aktien in CHF: 10.495.998,69 Millionen.

In dieser Woche soll die Produktion bei KTM langsam wieder hochgefahren werden.

KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz, das T in seinem Familiennamen ist Bestandteil der Marke, warnt vor Panikmache und Pessimismus, auch wenn die Wirtschaftskraft und der Konsum durch die weltweite Ungewissheit, die Ausgangsbeschränkungen, Reiseverbote und den gegroundeten Flugverkehr sinken wird.

«Es existieren viele Studien, die einen anderen Verlauf und Status zeigen als jene, die sich bei den Medien im Umlauf befinden», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com. «Pessimismus hilft weder dem Sport noch der Industrie. Kein Virologe und kein Immunologe kennt bisher den Grad der Durchseuchung. Deshalb teile ich den Optimismus unseres Motorsport-Direktors Pit Beirer.»

Trunkenpolz rechnet damit, dass bis Sommer eine Medikation gegen die Covid-19-Seuche existieren und bis zum Herbst ein Impfstoff gefunden wird. «Ich war immer überzeugt, dass wir im April das Schlimmste hinter uns haben und im Mai zu einer NEUEN Normalität finden werden. Im Juni oder Juli werden wir eine bessere Sicht auf die Dinge haben. Dann können wir uns über eine reduzierte Motorsportsaison ab August oder September unterhalten.»

«Ich bin ein notorischer Innviertler Optimist», ergänzt der KTM-Vorstand für «Denn zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.»

Zur Pierer Mobility AG gehört seit 2017 auch die deutsche PEXCO GmbH. Der Name steht für «Puello eMobility Crossover Company». Der Fokus liegt auf der Entwicklung und dem Vertrieb von eBikes sowie Fahrrädern. Unter dem Dach der PEXCO sind die zwei Marken R RAYMON und Husqvarna Bicycles angesiedelt.

Nicht zuletzt wegen der Ungewissheit bei den Motorrad-Absatzzahlen (BMW meldet bereits einen Rückgang von 20 Prozent) wird jetzt die Produktion der Husqvarna-E-Mountainbikes auf ca. 80.000 Stück hochgefahren.

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