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BMW S1000R: Neuer Motor ohne Shiftcam

Von Rolf Lüthi
Es war eine Frage der Zeit: Nachdem BMW auf 2020 ein neues Supersport-Modell S1000RR brachte, folgt nun der modernisierte Roadster auf der gleichen technischen Basis.

In den Kernpunkten Motor und Fahrwerk ist die neue R1000R unmittelbar vom Supersportler S1000 RR abgeleitet. Der Reihenvierzylinder basiert auf dem Triebwerk der S1000RR und leistet 165 PS bei 11.000/min, gleichviel wie das Vorgängermodell und 42 PS weniger als in der Supersport-Version. Das maximale Drehmoment beträgt 114 Nm bei 9.250 min. Damit liegt das Drehmoment-Maximum 1750/min früher an als bei der S1000RR. Das Drehzahlband des Roadsters soll nochmals etwas breiter, fülliger und harmonischer sein. Von 5 500 bis 12 000/min stehen immer mindestens 90 Nm zur Verfügung, bereits ab 3000/min drücken mehr als 80 Nm voran. Diese beeindruckenden Werte werden ohne die Shiftcam-Technologie erreicht, wie sie an der S1000RR verbaut wird.

Zur Absenkung des Geräusch- und Verbrauchsniveaus sowie des Drehzahlniveaus insbesondere bei Landstraßentempo sind der 4., 5. und 6. Gang länger übersetzt. Neben einer leichtgängigeren und selbstverstärkenden Anti-Hopping-Kupplung verfügt die neue S1000R als Sonderausstattung erstmals über eine Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR). Elektronisch geregelt verhindert MSR das durch abruptes Gaswegnehmen oder Zurückschalten verursachte Rutschen des Hinterrades. Der neue Motor ist kompakter und 5 kg leichter.

Rahmen und Schwinge basieren auf der S1000 RR und wurden gegenüber dem Vorgänger ebenfalls deutlich leichter. Gleichzeitig übernimmt der Motor im sogenannten Flex Frame eine wesentlich stärkere mittragende Funktion als bisher. Weitere Vorteile bietet der neue Rahmen aufgrund seiner sehr schmalen Gestaltung. Dadurch reduziert sich die Fahrzeugbreite im Bereich des Knieschlusses. Ergonomische Anpassungen gestattet jetzt eine verstellbare Lenkerklemmung.

Die Unterzugschwinge wurde von der S1000RR übernommen und das Federbein mit Full Floater Pro Kinematik befindet sich nun deutlich weiter von der Schwingendrehachse und vom Motor entfernt, wodurch es weniger aufgeheizt wird und darum konstantere Dämpfungskräfte gewährleistet. In Kombination mit der aus dem Rennsport abgeleiteten Schwinge ergeben sich dadurch mehr Grip und ein schonenderer Umgang mit dem Reifen.

Ingesamt gelang BMW eine Gewichtsreduktion um 6,5 kg auf 199 kg vollgetankt bzw. 202 kg inklusive Komfort- und Dynamikpaket. Das optionale M-Paket reduziert das Fahrzeuggewicht nochmals um 4,8 kg.

Die neue S1000R verfügt serienmäßig über die Dynamische Traktionskontrolle DTC, das schräglagenoptimierte ABS Pro sowie die drei Fahrmodi «Rain», «Road» und «Dynamic». Im Rahmen der Sonderausstattung «Fahrmodi Pro» steht zusätzlich der voll konfigurierbare «Dynamic Pro»-Modus mit besonders umfangreichen Einstellmöglichkeiten zur Verfügung.

Mit «Fahrmodi Pro» besitzt die neue S1000R zudem die Funktion «Engine Brake» in Verbindung mit der Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR) sowie die Funktion «Power Wheelie». Im Rahmen der Sonderausstattung «Fahrmodi Pro» unterstützt der dynamische Bremsassistent DBC (Dynamic Brake Control) den Fahrer außerdem zusätzlich bei Notbremsmanövern.

Die Instrumentenkombination der neuen S1000R wurde ebenfalls von der S1000RR übernommen. Neben einem erweiterten Funktionsumfang und Informationsangebot wurde besonderer Wert auf eine bestmögliche Ablesbarkeit gelegt. Für eine optimale Darstellung – selbst unter schwierigen Lichtverhältnissen – wurde das Display deshalb groß gestaltet. Es bietet maßgeschneiderte Bildschirmdarstellungen für verschiedene Einsatzzwecke.

Der Pure-Ride-Screen bietet beispielsweise alle notwendigen Informationen für den normalen Betrieb auf der Straße, während ein weiterer Core Screen Anzeigen für Schräglage, Verzögerung sowie die Traktionskontrolle darstellt. Bereits serienmäßig ist eine Bluetooth-Schnittstelle zum Smartphone zur zweckmäßigen Pfeilnavigation mit App enthalten. Die Bedienung des TFT erfolgt komfortabel vom Lenker aus über den Multi-Controller. Über das optionale M Paket steht ein dritter Core Screen mit Balkenanzeige und Laptimer zur Verfügung.

Die Leuchteinheiten der neuen S1000R basieren auf LED-Technik. Die hinteren Blinkleuchten sind von der S1000RR übernommen und verfügen über eine integrierte Rück-/Bremsleuchtenfunktion. Die vorderen Blinkleuchten sind versteckt an der Gabel angebracht. Noch mehr Sicherheit bei Fahrten in der Nacht bietet das Adaptive Kurvenlicht als Bestandteil von Headlight Pro als Sonderausstattung ab Werk.

Weitere Sonderausstattungen ab Werk (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) sind etwa ein Quickshifter, ein semiaktives Fahrwerk oder mehrere Ausstattungspakete zur Anpassung an den avisierten Einsatz erhältlich. Die BMW S1000R ist in Deutschland erhältlich ab 14.368 Euro, in Österreich ab 16.500 Euro und in der Schweiz ab 14.900 CHF.

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