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Verloren auf einem Motorradfloss im Pazifik

Von Rolf Lüthi
Wer sich an diesen Tagen für das Fernsehprogramm nicht begeistern kann, für den gibt es eine Alternative: Das Abenteuer von Dylan Wickrama, der auf einem selbst gebauten Floss das Darien Gap umschiffte.

Dylan Wickrama wuchs in Sri Lanka auf, studierte später in England und kam dann in die Schweiz, wo er von 2004 bis 2010 eine Autowerkstatt betrieb. Danach machte er sich auf, die Welt mit dem Motorrad zu umrunden. Auf dieser Reise befuhr er auch die Panamericana, die Strasse, die von Alaska rund 25.000 km bis nach Patagonien führt – oder eben doch nicht.

Bis heute klafft in dieser Strassenverbindung eine Lücke: Das Darien Gap. Von Norden kommend endet die Panamericana in der Kleinstadt Yaviza 280 km südlich von Panama Stadt und beginnt erst wieder nach einer Lücke von rund 110 km mit der Strassenverbindung von Medellin nach Turbo in Kolumbien. Wer die Panamericana in der ganzen Länge bereisen will, der muss sein Fahrzeug verschiffen, in der Regel von Colon (Panama) über das karibische Meer nach Cartagena (Kolumbien).

Wickrama entschied sich für eine andere Reiseform: Er baute selber ein Floss, die «Courage of Bridget», benannt nach seiner Mutter. Als Antrieb diente neben einem Segel seine BMW R1150GS, deren Kardanwelle er verlängerte und mit einer Schiffschraube versah.

Als Segler und Seefahrer gänzlich unerfahren, erreichte Wickrama nach unglaublichen Abenteuern und 49 Tagen auf dem pazifischen Ozean das Dorf Ardita an Kolumbiens Westküste.

Nach vier Jahren kehrte Wickrama zurück nach Ardita, um nach seinem damals zurückgelassenen Floss zu suchen. Aus Filmaufnahmen von der Flossüberfahrt und dem zweiten Besuch in Ardita ist ein Film von eineinhalb Stunden Dauer entstanden, vielleicht nicht jederzeit bis ins Detail perfekt ausgeleuchtet, dafür umso authentischer. Auf YouTube kann man sich Film «Am Ende der Strasse – verloren auf dem Pazifik» kostenlos aud Deutsch oder Englisch anschauen und dem Verfasser eine freiwillige Spende zukommen lassen.

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