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Energica ist pleite und wird liquidiert

Von Rolf Lüthi
MotoE-Weltcup im Jahre 2022: Gefahren wurde auf Energica Ego Corsa

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Plötzlich ging es sehr schnell: Nachdem die Geschäftsleitung lange verschweigen konnte, wie es um Energica steht, wurde vor zwei Tagen Insolvenz erklärt und die Liqidation von Energica angekündigt.

SPEEDWEEK-Leser kennen Energica aus dem MotoE-Weltcup: Der italienische Hersteller lieferte von 2019 bis 2022 die Elektromotorräder, mit denen im Rahmen der Motorrad-WM in einer Elektro-Klasse um die Wette gefahren wurde. Seit 2023 liefert Ducati mit der V21L die Motorräder für diese Rennserie.

Energica wurde 2014 von Livia und Franco Cevolini gegründet. Seit 2022 gehört das Unternehmen zu 75 % dem amerikanischen Investor Ideanomics. In finanziellen Schwierigkeiten ist das Unternehmen seit Monaten. Die Zahl der Angestellten wurde seit 2023 von rund 150 auf nun noch 45 reduziert. Die Löhne dieser verbliebenen Angestellten werden seit bald drei Monaten von der italienischen Sozialversicherung bezahlt. Diese Übergangslösung läuft am 22. Oktober aus.

Die Geschäftsleitung kam diesem Ultimatum nun zuvor und erklärte Insolvenz. Die Suche nach einem neuen Investor verlief bisher erfolglos. Sollte sich nicht in letzter Sekunde noch ein solventer Investor für Energica begeistern, dürfte das Konkursverfahren eröffnet und die verbliebenen Vermögenswerte von den Schuldnern übernommen oder verkauft werden.

Weltweit erweisen sich Elektro-Motorräder bisher als Nischenmarkt mit sehr beschränkten Stückzahlen und zu hohen Produktionskosten. Mit der derzeit verfügbaren Technologie ist der Elektroantrieb in Fahrrädern ein durchschlagender Erfolg. Allenfalls bei Rollern könnte sich kommerzieller Erfolg einstellen, sofern es den Herstellern gelingt, die Produktionskosten und damit die Endverbraucherpreise zu senken.

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