Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Die Fahrer brauchen mehr Geld

Kolumne von Sirg Schützbach
Finanziell lohnt sich der Langbahn-GP für keinen Fahrer

Finanziell lohnt sich der Langbahn-GP für keinen Fahrer

Auf Dauer wird der Langbahn-Grand-Prix wie er jetzt ist nicht überleben, weil ihn sich die Fahrer nicht leisten können. Ohne dickes Budget geht es nicht.

Sechs Grands Prix in fünf Ländern sind für 2012 eine gute Sache. Für die Fahrer muss der Rennsport aber auch bezahlbar sein. Ein Budget wie heute nötig bekommt man aber nur über Liebhaber, weil es unmöglich ist, mit der nicht vorhandenen Plattform professionell Sponsoren anzuwerben.

Weltmeister Joonas Kylmäkorpi sagt, dass er ohne seine guten Sponsoren keine Langbahnrennen fahren könnte. Stephan Katt ging als WM-Dritter und Sieger vieler offener Rennen mit einem knappen Plus aus der Saison. Jörg Tebbe als WM-Elfter hat ein dickes Minus eingefahren. Andrew Appleton und Glen Phillips musste zweimal während der Saison im englischen Forum die Fans zu Spenden animieren – sie hatten nicht mal mehr das Geld, um sich den Sprit für die Heimfahrt zu leisten.

Auswege gibt es nur zwei: Die Rennen müssen ins Fernsehen, oder die Fahrer müssen von der FIM mehr Geld bekommen. In dem Moment, in dem der Veranstalter bezahlen muss, stirbt der GP, weil ein Veranstalter nur ein gewisses Budget hat. Ein Grand Prix kostet eh schon viel Geld. Es wäre ein Leichtes für die FIM, aus den Gebühren einen Reisekostenzuschuss zu bezahlen. Fahrer der Motocross-Gespann-WM bekommen das für Rennen in Russland – von wem auch immer.

Noch besser wäre natürlich, wenn die FIM das Produkt endlich vermarktet. Aber dazu sind sie ja unfähig. Es gibt heute so viele Fernsehsender, für 10.000 Euro kann man bereits eine gute Produktion machen. Für eine einstündige Zusammenfassung eines Grand Prix am Sonntagabend kann es nicht so schwierig sein, Sponsoren zu finden – wenn ich mir anschaue, was alles an Sport im Fernsehen kommt. Wenn ein Sender ein fertiges Produkt geliefert bekommt, dann bringen er es auch. Aber dazu muss der Promoter, in diesem Fall die FIM, hinterher sein.

Der Langbahn-GP ist ein europaweiter Sport, also kann ich an einen Sender wie MotorsTV herantreten, der europaweit sendet. Dann kann ich auch europaweit Sponsoren suchen. Wenn ich nur zehnmal 1000 Euro auftreibe, dann habe ich die Übertragung eines Grand Prix finanziert.

Dann hat auch der Rennfahrer die Möglichkeit, sich selber besser zu präsentieren und kann auf Sponsorensuche gehen. Wenn die Sponsoren im Fernsehen zu sehen sind, kann ein Fahrer über sie die Saison finanzieren. So, wie es in jeder normalen, professionellen Sportart funktioniert. Nicht umsonst bekommen die absoluten Topfahrer im Speedway-Grand-Prix bis zu einer Million Euro von ihrem Hauptsponsor. TV-Präsenz ist alles!

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