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Kylmäkorpi über Erik Riss: «Mit Betrug gewonnen»

Von Ivo Schützbach
Nach vier WM-Titeln in Folge wurde Joonas Kylmäkorpi in Mühldorf vom erst 19-jährigen Erik Riss entthront. Der Finne sprach nach dem Langbahn-Grand-Prix von Schiebung.

Titelverteidiger Joonas Kylmäkorpi war mit 13 Punkten Rückstand auf die WM-Spitze zum vierten und letzten Langbahn-GP nach Mühldorf gekommen. Obwohl er den Grand Prix gewann und sich noch auf den dritten WM-Platz verbesserte, war der vierfache Champion nach dem Rennen nicht eben gut gelaunt.

«Ich habe Gold verloren, mit Rang 3 bin ich nicht zufrieden», sagte Kylmäkorpi zu SPEEDWEEK.com. «Wie soll ich damit glücklich sein? Ich wollte den fünften Titel, aber es hat dieses Jahr nicht geklappt. Erik Riss fuhr gut, Jannick de Jong auch, ich bin an meinen eigenen Fehlern gescheitert. Die Schuld liegt nur bei mir.»

Würdest du auch sagen, dass du die WM in Marmande verloren hast, als du große maschinelle Probleme hattest? «Das trug dazu bei, nach dem Training hatte ich zwei kaputte Motorräder», bemerkte der Finne. «So gewinnt man keine Meisterschaften. Dafür muss alles perfekt sein, bei uns war es das nicht. Aber auch daran bin ich selbst schuld.»

Kylmäkorpi hatte für diese Saison auf Chassis des Oberschwaben Ralf Greissing umgestellt, in Mühldorf war er jedoch mit seinen letztjährigen Bikes am Start. «Ich entschloss mich mit jenen Bikes zu fahren, die ich schon lange verwende», erklärte der 34-Jährige. «Mit den Stuha-Rahmen habe ich viermal Gold gewonnen. Schon in Morizes fuhr ich damit. Aber da hatte ich einen schlechten Tag, ich fuhr nicht gut.»

Was sagst du zum neuen Weltmeister Erik Riss, 19 Jahre jung, deutsch? «Er ist fantastisch», so Kylmäkorpi. «Er hat mit Betrug gewonnen, die Goldmedaille kann ihm aber keiner mehr nehmen. Nach Lauf 12 hat jeder gesehen, was passiert ist. Sie haben die Bahn gewässert, Erik hatte in Lauf 13 Startbahn 1, dazu im Halbfinale und im Finale. Es ist nicht korrekt, die Meisterschaft so zu beenden. Ich hätte ein faires Finale zu schätzen gewusst.»

Was der entthronten Dauerweltmeister vergisst: Im Halbfinale und Finale dürfen die Fahrer nach der aktuellen Platzierung ihren Startplatz wählen. Erik Riss war nach den Vorläufen und dem Halbfinale Punktbester, durfte als Erster wählen. Und wählte den besten Startplatz ganz innen.

Wills du wirklich Erik für den Bahndienst verantwortlich machen? Kylmäkorpi: «Wen sonst? Was glaubst du, weshalb sie alle anderen Startplätze gewässert haben und seinen nicht?»

Das war nicht das Einzige, worüber sich der ansonsten ruhige Finne aufregte. Nach Heat 13 schrie er Race-Director Thierry Bouin auf der Rennbahn an, beklagte sich zum wiederholten Mal über die Fahrweise von Matthias Kröger.

Hast du mit Kröger darüber gesprochen? «Nein, das ist nicht nötig. Es ist nichts Neues, dass er auf der Geraden zickzack fährt. Das ist etwas, was du irgendwann zurückbekommst.»

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