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Smolinski: «Rennen gewinnt man in der Werkstatt»

Von Robert Poensgen
Martin Smolinski

Martin Smolinski

Dass auch der Deutsche Meister mal einen schlechten Tag erwischen kann, musste Martin Smolinski ausgerechnet beim Speedway-Paar-EM-Finale in Stralsund erleben.

Nach einem dritten Platz und einer Nullnummer wechselte sich der Bayer selbst aus und überliess [*Person Roberto Haupt*] zusammen mit [*Person Tobias Kroner*] den Kampf um die Paar-Europameisterschaft. Einen Tag später in Güstrow erreichte er wieder Normalform. Mit den ACL Devils erkämpfte sich der Kapitän einen 13-Punkte-Vorsprung für das Rückmatch.

Was war los mit dir in Stralsund? Als Deutschlands Nummer 1 hast du dich selbst ausgewechselt?
Es waren die Nerven und die Physis. Mein vorheriges Wochenende war wahnsinnig anstrengend. Die letzte Woche war auch extrem stressig, wir mussten alles für drei Veranstaltungen vorbereiten. Für die EM in Stralsund, das Bundesliga-Finale in Güstrow und für den WM-Challenge in Forssa. Mein Transporter hat sich direkt nach Güstrow mit meinen Langbahnmaschinen auf den Weg nach Finnland gemacht. Ich war die Woche auch noch beim Heilpraktiker und habe mich einrenken lassen, nach meinem schweren Sturz in der schwedischen Liga. Da kam eins zum anderen.

Ich habe gemerkt, dass es in den ersten Läufen in Stralsund nicht so richtig lief, und ich wusste, dass, wenn der Haupt einen guten Tag hat, er richtig gut sein kann. Dann habe ich dem Teamchef gesagt, hey, ich bin scheisse drauf, lass jemanden anderen fahren und wechsle mich aus. Ich habe mich unwohl gefühlt, und daher machte es keinen Sinn. Meine Reaktion war einfach nicht so, wie sie hätte sein sollen. Ich glaube, es war am Ende die beste Entscheidung.

Am nächsten Wochenende findet für dich nach dem Sieg beim ersten Bundesliga-Finale in Güstrow das nächste Finale statt. In Forssa geht es um den Einzug in den Langbahn-GP 2011. Fährst du auch da voll auf Sieg?
Der Plan ist der Einzug in den GP 2011, das ist das Ziel. Da geht es nicht um den Sieg, sondern einfach um die Qualifikation.

Als Reservefahrer bist du in Vechta ins feste GP-Feld gerutscht und hast ohne zuvor auch nur im Training auf der Bahn gefahren zu sein, gleich zwei Laufsiege in Folge hingelegt. Hattest du einen guten Tag, sind die anderen zu schlecht oder wie kam es zu Platz 4 im Tagesergebnis?
Ich denke, es ist eine ganz klare Sache, wie man da ran geht. Es geht um Vorbereitung, um Professionalität und Vorarbeit. Meine Meinung ist, Rennen werden von Montag bis Freitag in der Werkstatt gewonnen. Logistik und Professionalität- wenn das alles stimmt, kann ich Rennen gewinnen. Ich arbeite mit Robert Barth zusammen und habe mein Motorrad in Vechta auf richtig glatt eingestellt, und im Endeffekt war es ganz gut. Ich bin vorher noch nie da gefahren- ich bin noch nicht einmal vorher rumgelaufen um die Bahn. Wir hatten uns mit Robert vorher besprochen. Mein Motorrad war top, mein Team war perfekt, und mit Robert lief die Zusammenarbeit super. Es sind mindestens 20 bis 30 Faktoren, die so was ausmachen: Fitnesstraining, Entspannung, Laktatwerte usw. Unterm Strich würde ich sagen, ich bin einfach ein Arbeitstier. Ich weiss aber auch, dass die letzte Arbeitswoche zu hart war, speziell für das Rennen in Stralsund. Weil einfach der Körper irgendwann sagt, dass er nicht mehr kann.

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