Valentino Rossi sucht das Glück

Riss: «Ich bin noch nicht soweit»

Von Rudi Hagen
«Mir wurde nichts geschenkt», sagt Gerd Riss

«Mir wurde nichts geschenkt», sagt Gerd Riss

Die Wochenzeitschrift SPEEDWEEK berichtet in der aktuellen Ausgabe vom 19. April über den Gesundheitszustand von Gerd Riss.

Ob der achtfache Langbahn- und dreifache Team-Weltmeister Gerd Riss (45) seine Bahnsportkarriere fortsetzen kann, steht in den Sternen - heute mehr denn je.

Der Rekord-Langbahn-Weltmeister war im vergangenen Jahr beim Grand Prix in Marmande schwer gestürzt und konnte aufgrund der Verletzungsfolgen seinen Titel nicht verteidigen.

Bei dem Sturz war der Peroneus-Nerv am rechten Unterschenkel des Seibranzers beschädigt worden. Bei der anschliessenden Operation wurde ihm aus dem linken Bein ein Hautnerv transplantiert, weil die rechte Fusshebefunktion fehlte. Danach musste er vier Wochen stramm liegen. Dabei wurde die Fusshaltung angewinkelt fixiert, damit der Nerv nicht belastet wurde. Das wiederum hat dazu geführt, dass er das Knie lange nicht strecken und auch nicht ganz abwinkeln konnte. Nach einer weiteren Operation in Günzburg am 27. Dezember musste Riss anfangs noch an Krücken gehen, jetzt geht es wieder einigermassen normal voran.

Am 27. März traf ihn ein erneuter Schicksalsschlag: Sein Vater Paul Riss verstarb plötzlich und unerwartet im Alter von 73 Jahren

SPEEDWEEK sprach mit dem Seibranzer.

Wie geht es dir heute?
Rein gesundheitlich geht es aufwärts, Schritt für Schritt.

Hast du Schmerzen?
Nein, aber es dauert alles seine Zeit. Der Nerv muss wachsen. Die Ärzte haben gesagt, es kann ein halbes, vielleicht auch ein ganzes Jahr dauern, bis die Fussfunktion wieder einigermassen normal ist.

Dein Vater ist kürzlich gestorben.
Ja, leider... Er hatte zwar schon seit längerer Zeit gesundheitliche Probleme, aber in der Woche zuvor ging es ihm noch gut. An dem Tag, an dem es passierte, waren wir morgens noch zusammen. Sein Hobby waren die Pferde, die bei uns im Stall stehen. Wir haben gemeinsam neue Zäune für die Weide gemacht, dann bin ich nach Inzell gefahren zum Eisspeedway. Als ich am gleichen Abend wieder nach Seibranz kam, bin ich gleich schlafen gegangen und habe auch kein Telefon mehr gehört. Meine Mutter hat es mir dann am Sonntagmorgen gesagt.

Was bedeutet das für dich?
Es ist ein grosser Verlust für mich. Er war in den Anfangsjahren mein grosser sportlicher Förderer. Später musste ich dann aber auch immer mitarbeiten in seinem Betrieb. Da wurde nichts geschenkt. Jetzt muss ich natürlich alles selbst regeln im Betrieb, ich habe noch mehr Verantwortung. Ich kann körperlich noch nicht so wie es sein sollte, aber ich muss den anderen helfen, so gut es geht. Nach dem Winter gibt es jetzt auch wieder mehr zu tun.

Bleibt da noch Platz für den Sport?
Momentan bin ich noch nicht wieder so weit, dass ich Motorrad fahren könnte.

Weitere Infos über Gerd Riss, und wie die Zukunft des Speedway-GP aussehen soll, lesen Sie exklusiv in der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK – seit 19. April für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel!

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