Stephan Katt: Segen für den WM-Titel

«Ich war sehr überrascht und gerührt, als mich dieser Anruf ereilte», erklärte Langbahn-GP-Pilot Stephan Katt. «Als mein Sponsor Franz Niedermayer mir von den Plänen von Pfarrer Michael Bichler erzählte, wusste ich zunächst nicht, was ich sagen soll.» Dem Langbahn-Team-Weltmeister und Akteur der Speedway-Bundesliga-Mannschaft des MSC Brokstedt steht ein bedeutungsvolles Wochenende bevor, denn er wird für die Saison 2012 gesegnet.

Es ist in der Tat nicht alltäglich, dass ein Geistlicher einem Motorradsportler für die anstehende Saison Gottes Segen geben möchte. Der 50-jährige Michael Bichler aus dem bayrischen Wurmannsquick im Landkreis Rottal-Inn ist jedoch ein bekennender Sportfan, der kürzlich mit einer ungewöhnlichen Handlung Aufsehen erregte. Angesichts der sportlichen Misserfolge des FC Bayern München zu Beginn der Rückrunde in der Fussball-Bundesliga, machte sich der glühende Anhänger des deutschen Rekordmeisters nach München auf.

Um seinem Lieblingsclub wieder in die sportlich erfolgreiche Spur zu helfen, griff der Pfarrer zu einer eher ungewöhnlichen Methode. Mit im Gepäck hatte Michael Bichler zwei Liter Weihwasser, um den Rasen der Allianz-Arena im Norden der bayrischen Landeshauptstadt zu segnen. Abergläubisch sei er nicht, sagte Bichler damals, doch seine Gebete wurden scheinbar erhört. Nach dieser ungewöhnlichen Aktion lief es bei den Bayern prächtig. Das Team erzielte bereits im ersten Spiel auf dem gesegneten Grün sieben Treffer gegen den FC Basel und startete danach einen beeindruckenden Sturmlauf durch die Liga.

«Am kommenden Wochenende wird Pfarrer Bichler das Treffen meines Fan-Clubs in Wurmannsquick besuchen und kündigte an, sowohl mich als auch mein Langbahn-Motorrad zu segnen. Das ist eine wirklich aufregende Sache für mich», strahlte Katt. Der «Catman» sieht die geistliche Weihe durch den sportbegeisterten Theologen als grosse Ehre an, die im deutschen Bahnsport in dieser Form einmalig erscheint. «Was den Bayern nützt, kann einem Schleswig-Holsteiner sicherlich nicht schaden. Für meine Pläne in der Langbahn-Einzel-Weltmeisterschaft kann ich jede Unterstützung brauchen», versicherte der Neuwittenbeker vor der Zeremonie.