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Kollision WM/EM: Wo muss Martin Smolinski fahren?

Von Ivo Schützbach
Durch die Verlegung des Langbahn-GP-Challenges in Marienbad auf den 9. August 2014 kommt es zu einer Terminkollision mit der Speedway-EM in Holsted. Martin Smolinski kann sich nicht zerreißen.

Mit seinem Sieg in der Langbahn-WM-Qualifikationsrunde in Bielefeld hat sich Martin Smolinski seinen Platz im GP-Challenge in Marienbad gesichert. Von One Sport Media erhielt Deutschlands Nummer 1 eine Dauer-Wildcard für die vier Läufe der Speedway-EM.

Vor zwei Wochen gab der Club in Marienbad ohne Angabe von Gründen bekannt, dass sie den Challenge von Sonntag 10. August um einen Tag nach vorne auf den Samstag verschieben. An diesem Tag ist der zweite Speedway-EM-Lauf im dänischen Holsted. Smolinski kann nicht gleichzeitig beide Rennen fahren.

Wo muss er fahren?

«Es gibt keinen Passus im Reglement, der das vorschreibt», erfuhr SPEEDWEEK.com beim deutschen Verband DMSB.

Üblicherweise wird es so gehandhabt, dass das höherwertige Prädikat Vorrang hat, also Welt- vor Europameisterschaft. Doch ist eine Quali-Runde in der WM sportlich höher zu bewerten als ein EM-Finale?

Laut DMSB hat Smolinski bereits eine Nennung für den Challenge in Marienbad abgegeben. Gleichzeitig hat die deutsche Föderation bis heute keine offizielle Mitteilung von One Sport oder der FIM Europe bekommen, dass er für alle vier EM-Läufe eine Wildcard erhält. Lediglich für Güstrow erreichten den DMSB offizielle Unterlagen.

«Wir werden Martin nicht zwingen, ein bestimmtes Rennen zu fahren», ist beim DMSB zu hören.

Der Vertrag ist nichtig

Als der Olchinger die WM-Quali in Bielefeld bestritt, erklärte er sich damit einverstanden, auch die sich daraus ergebenden weiteren Rennen wahrzunehmen.

Juristisch gesehen wurde dieser Vertrag unter der Vorgabe geschlossen, dass das Rennen in Marienbad am 10. August stattfindet. Durch die Terminverlegung änderte sich die Ausgangslage, der Vertrag ist damit nichtig.

In der Realität wird die Situation vermutlich recht unbürokratisch gelöst. Frank Ziegler sitzt im Bahnausschuss des DMSB, ist Präsident der FIM Europe und Mitglied der FIM-Bahnsport-Kommission CCP. Für ihn gibt es keinen Grund, dem Wunsch seines Stars nicht nachzukommen.

Smolinski: «Natürlich möchte ich Speedway-EM fahren. Das ist, was dem deutschen Bahnsport am meisten weiterhilft.»

Während das Langbahnrennen in Marienbad vor 1000 Zuschauern stattfinden wird, verfolgt die Speedway-EM ein Millionenpublikum live auf Fernsehsender Eurosport.

Möchte Smolinski 2015 Langbahn-GP fahren, muss er auf eine Dauer-Wildcard des Motorrad-Weltverbands FIM hoffen. Auf die Deutsche Langbahn-Meisterschaft am 26. Juli in Werlte wird der 29-Jährige verzichten.

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