Lukas Tulovic (Tech3): «Theoretisch Pole und Podium»
Lukas Tulovic fuhr in Jerez ein starkes MotoE-Rennen
Nachdem Kiefer Racing von der Dorna keinen Startplatz für die Moto2-WM 2020 erhalten hatte musste sich Lukas Tulovic umorientieren. Er dockte im Dezember 2019 beim französischen Team «Tech3 E-Racing» an, um seine noch junge GP-Karriere am Laufen zu halten.
Dass er im ersten Rennen vor einer Woche in Jerez als Vierter nur knapp das Podium verpasste, überraschte den 20-Jährigen selbst.
«Wir haben eine unglaubliche Steigerung hingelegt», ist sich der Eberbacher bewusst. «Von Platz 14 nach dem Test ging es in großen Schritten bergauf: Zehnter am Freitag, auf Rang 7 insgesamt nach den freien Trainings, es folgte die Krönung mit dem zweiten Startplatz. Im Rennen reichte es immerhin noch für den vierten Platz. Das war ein richtig gut gelungenes Wochenende.»
Lob erhielt Tulovic von Tech3-Teammanager Hervé Poncharal. «Wir waren schon am Samstag von seiner Leistung überrascht», meinte der Franzose. «Lukas hat zwar im Rennen den Kampf um das Podium verloren, aber ich bin darüber nicht traurig, weil wir unter die Top-5 kommen wollten – und das haben wir geschafft.»
Wenn an diesem Wochenende in Jerez der «Gran Premio Red Bull de Andalucía» ansteht, sind die Erwartungen an den Deutschen höher. «Nach dem ersten Rennwochenende ist natürlich ein wenig Druck zu spüren, nachdem es so hervorragend gelaufen ist», grübelt Tulovic. «Um da jetzt noch eine Schippe draufzulegen müssten theoretisch die Pole-Position und ein Podestplatz folgen. Aber so weit will ich gar nicht denken und schon gar nicht mich selbst verrückt machen.»
Tulovic kam im ersten Jerez-Rennen nur 3,5 sec hinter Sieger und MotoE-Champion Eric Granado ins Ziel, auf den drittplatzierten Dominique Aegerter fehlten nur 0,218 sec. Bis zur vierten Runde lag Tulovic sogar auf der zweiten Position!
«Hauptsächlich geht es jetzt um Dinge, wie zum Beispiel das Setting noch ein wenig zu verbessern, damit ich mich noch wohler fühlen kann mit dem Motorrad», erklärte er. «Folglich müssen dann auch die Rundenzeiten ab dem ersten Training etwas schneller werden, um von Beginn an konkurrenzfähig zu sein. Ich will mich aber nicht selbst unter Druck setzen, sondern werde versuchen, Spaß zu haben und auch das zweite Rennwochenende trotz übelst krasser Hitze wieder zu genießen. Die Ergebnisse sollten dann quasi von alleine kommen.»