MotoE-Blamage: Nach dieser Saison ist Schluss

Aruba: MotoE-Projekt wird fortgeführt, aber…

Von Sebastian Fränzschky
Aruba-Eigentümer Stefano Cecconi sieht in der MotoE trotz überschaubarem Interesse ein langfristiges Engagement und möchte das Projekt mit den Ducati-Einheitsmotorrädern im kommenden Jahr fortführen.

Seit dem vergangenen Jahr ist Aruba in der MotoE-WM vertreten. Das Team übernahm die Startplätze von Pramac und schickte mit Chaz Davies einen prominenten Namen ins Rennen, flankiert von Armando Pontone. In diesem Jahr kämpft Alessandro Zaccone für die Italiener um den Titel und liegt aktuell als WM-Zweiter nur knapp hinter Andrea Mantovani. Luca Bernardi, früher in der Superbike-WM aktiv, belegt derzeit Rang 16.

Trotz der überschaubaren Aufmerksamkeit für die rein elektrische Motorradserie will Teamchef und Aruba-Eigentümer Stefano Cecconi das Projekt fortsetzen: «Das Motorrad für 2025 ist leichter und schneller als die Version aus dem Vorjahr. Wir sehen also eine Entwicklung, was die Batterien und das Gewicht angeht.» Für Aruba steht daher fest: «Wir werden weitermachen.»

Die Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge hinkt den Erwartungen hinterher. Auch Cecconi äußerte sich im Interview mit SPEEDWEEK.com-Chefredakteur Ivo Schützbach erstaunt: «Mein genereller Eindruck ist, dass der Prozess verlangsamt wurde. Alle erwarteten, dass der Wechsel zu Elektroantrieben viel schneller geht – unabhängig davon, ob wir von Autos, Motorrädern oder anderen Fahrzeugen sprechen.»

«Wir sahen zudem, das Energica insolvent ging», wundert sich Cecconi über das Aus der einstigen MotoE-Pioniere. «Vielleicht dauert es deutlich länger als erwartet, bis wir elektronisch angetriebene Motorräder in Massenproduktion sehen», vermutet Cecconi.

Für ihn ist klar: Ducati, als exklusiver MotoE-Motorradlieferant, verfolgt einen langfristigen Plan. «Ducati will ein Produkt entwickeln. Es wird nicht so sein, dass dieses Motorrad demnächst erhältlich sein wird. Sie wollen weiter daran arbeiten und bereit sein, wenn der Markt derartige Produkte fordert.»

Mit Blick auf die Zukunft der Serie unter der Regie von Liberty Media zeigt sich Cecconi neugierig, ohne unrealistische Erwartungen zu schüren: «Die Formel E ersetzt nicht die Formel 1. Es ist eine Nische, die besetzt wird.» Bei der Liberty-Übernahme stand bisher immer die MotoGP klar im Fokus. Weder die MotoE noch die Superbike-WM, die ebenfalls von der Dorna promotet werden, fanden große Erwähnung.

Aruba setzt dennoch darauf, in der MotoE weiterhin eine feste Rolle zu spielen – auch wenn der elektrische Rennsport wohl noch einige Jahre brauchen wird, um sich breiter im Motorsport zu etablieren.

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