MotoE-Blamage: Nach dieser Saison ist Schluss

Aus für die MotoE! Pause für unbestimmte Zeit

2026 wird es keine MotoE-WM mehr geben

2026 wird es keine MotoE-WM mehr geben

Die MotoE-WM wird nach der Saison 2025 für unbestimmte Zeit pausieren – das gaben die FIM und Dorna Sports am 11. September im Vorfeld des San Marino-GP bekannt. Was Teaminhaber Lucio Cecchinello dazu sagt.

2025 wird vorläufig die letzte Saison der MotoE-WM sein. Grund für das Aus ist das mangelnde Interesse der Fans. «Die MotoE konnte in den sieben Saisons ihres Bestehens keine ausreichende Zugkraft innerhalb unserer Fangemeinde entwickeln, da sich der Markt für leistungsstarke Elektromotorräder in dieser Zeit nicht wie erwartet entwickelt hat», hieß es in der Presseaussendung der FIM am 11. September.

Von 2019 bis 2022 wurde die elektrische Meisterschaft noch als «MotoE World Cup» ausgetragen, seit der Saison 2023 hat sie WM-Status. Nach sieben Jahren folgt nun das vorläufige Aus für die Rennserie.

«Heute geben wir die Aussetzung der FIM MotoE-Weltmeisterschaft zum Ende dieser Saison bekannt. Trotz aller Bemühungen, diese innovative Kategorie gemeinsam mit der Dorna zu fördern, haben wir unsere Ziele nicht erreicht, ebenso wenig wie die Branche, die mit leistungsstarken Elektromotorrädern zu tun hat», meinte FIM-Präsident Jorge Viegas. «Die Rennen waren wirklich fantastisch, und ich möchte allen Fahrern und Teams, die an der MotoE teilgenommen haben, und natürlich Dorna danken. Gemeinsam blicken wir in die Zukunft und sind bereit, alle neuen Innovationen und Technologien anzunehmen.»

«Die MotoE hat für unglaubliche Action auf der Rennstrecke gesorgt und Champions und Sieger gekrönt. Damit hat sie eine wichtige Rolle in der Mission der MotoGP gespielt, innovativ zu sein, keine Angst zu haben und sich nie davor zu scheuen, etwas Neues zu wagen», ergänzte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta. «Da wir uns kontinuierlich um Innovationen auf und abseits der Rennstrecke bemühen, müssen wir ebenso furchtlos sein, unseren Fans und den neuen Zielgruppen, mit denen wir in Kontakt treten möchten, zuzuhören und die Marktentwicklung zu beobachten. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der FIM beschlossen, dass es an der Zeit ist, die MotoE am Ende dieser Saison vorübergehend auszusetzen. Wir möchten uns bei allen Fahrern und Teams, Ducati, Michelin, unseren Partnern und allen Mitarbeitern bedanken, die MotoE seit seiner Gründung im Jahr 2019 zu einer Realität gemacht haben. Vielen Dank, dass Sie uns auf dieser wertvollen Reise begleitet haben.»

Weiter hieß es in der Presseaussendung: «Die Motorradindustrie hat sich zunehmend auf die Entwicklung noch effizienterer Verbrennungsmotoren sowie die Verwendung nicht-fossiler Kraftstoffe konzentriert. Die Kraftstoffe der MotoGP werden ab 2027 zu 100 Prozent nicht-fossil sein, nachdem sie ab 2024 mindestens 40 Prozent nicht-fossil sein werden. Damit folgen wir der Richtung der Branche und bekräftigen unser Engagement für ‘Racing for the Future’.»

Im Fahrerlager von Misano stand mit Lucio Cecchinello einer der prominentesten Teamchefs für ein Statement zur Verfügung. LCR-Pilot Mattia Casadei führt aktuell gemeinsam mit Intact-Vertreter Lorenzo Baldassarri die Wertung der Serie an. Cecchiniello: «Natürlich ist es schade, die Meisterschaft auszusetzen. Wir haben seit 2017 viel Energie investiert und zu Beginn auch ein großes Wachstum gesehen. Die Vision war es, nach einer Phase mit einem Hersteller den Markt zu öffnen und alle Hersteller der MotoGP zu involvieren.»

Der Teaminhaber und Vorsitzende der Teamvereinigung IRTA weiter: «Doch das ist lange her und der industrielle Anschub über die Hersteller hat so nicht stattgefunden. E-Mobilität hat einen hohen Stellenwert, aber immer noch vor allem bei Mopeds und Rollern – und es hat nicht funktioniert, die Verbindung zu unserem Sport herzustellen.»

Cecchinello ergänzt: «Auch die Medien in allen Formaten konnten nicht genug Wirkung in der Öffentlichkeit erzielen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es kein Schaden, denn wir konnten mit allen Partnern mehr oder weniger kostendeckend arbeiten. Es war in jedem Fall sinnvoll, dieses Experiment durchzuführen, und ich bin mir sicher, dass wir diese Technologie in Zukunft auch wieder in diesem Fahrerlager erleben werden.»

In den ersten Jahren der Rennserie lieferte der Hersteller Energica Ego Corsa die Einheitsmotorräder. Seit 2023 stellte Ducati die Bikes zur Verfügung. 2024 wurde der Spanier Hector Garzo MotoE-Weltmeister, 2022 holte sich der Schweizer Dominique Aegerter die Krone.

Die FIM betonte abschließend, dass die MotoE neu überdacht werde, sollte die Relevanz von Elektromotorrädern – oder anderen alternativen nachhaltigen Technologien – in Zukunft zunehmen.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ducati macht Rückschritt, Marquez den Unterschied

Von Michael Scott
Kolumnist Michael Scott über den Unterschied, den ein einzelner Fahrer machen kann – und den Unterschied zwischen zwei einander ähnelnden Motorrädern. Warum Ducati einen Rückschritt gemacht hat.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 11.09., 15:25, Schweiz 1
    Rosamunde Pilcher: Rundum glücklich
  • Do. 11.09., 15:45, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 11.09., 16:00, ORF Sport+
    Formel 1: Großer Preis von Italien
  • Do. 11.09., 16:30, ORF Sport+
    Formel 1: Großer Preis der Toskana
  • Do. 11.09., 16:35, Motorvision TV
    Australian Boat Racing
  • Do. 11.09., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 11.09., 18:00, Eurosport 2
    Speedway: FIM Grand Prix
  • Do. 11.09., 18:45, SPORT1+
    The Front Row
  • Do. 11.09., 19:15, SPORT1+
    The Front Row
  • Do. 11.09., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C1109054512 | 5