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Dominique Aegerter: «Die Suter ist mein Baby»

Von Oliver Feldtweg
Danny Kent, Stefan und Jochen Kiefer, Domi Aegerter

Danny Kent, Stefan und Jochen Kiefer, Domi Aegerter

Mit den neuen Sponsoren «AirGrinder recycling systems» und «Big Kaiser» steigt Kiefer Racing mit Danny Kent und Dominique Aegerter auf Suter-Bikes in die Moto2-Saison 2017 ein.

Der deutsche Moto2-Rennstall Kiefer Racing präsentierte heute auf dem Nürburgring den neuen Hauptsponsor und zeigte erstmals auch die neuen Teamfarben.

In der Business-Lounge am Boulevard vor dem verschneiten Nürburgring präsentierte Kiefer Racing sein Projekt für diese Saison. Die Fahrerpaarung mit Danny Kent und Neuzugang Dominique Aegerter stand schon seit längerem fest, dazu auch der Wechsel zum Material des Schweizer Fahrwerksherstellers Suter Industries. Mit Spannung wurde die Vorstellung des Hauptsponsors erwartet.

«AirGrinder recycling systems» ist ein Unternehmen mit Firmensitzen in Schweden und in der Schweiz. Im Laufe dieses Jahres wird ein total neues Recycling-System auf dem Markt gebracht. AirGrinder möchte sich jedoch schon jetzt als Marke positionieren. Dieses Recycling-System ist revolutionär, weil es jede Art von Abfall verwerten kann. Der Abfall wird gemahlen und getrocknet, wobei der letztere Prozess sehr schwierig zu bewerkstelligen ist. Angedacht ist die Anwendung in vielen unterschiedlichen Branchen – von Papier bis zu Hausmüll.

Interessant: Das AirGrinder-Kiefer-Team präsentiert eine Seite des Motorrad in Schwarz, die andere in Weiss.

Co-Sponsor «Big Kaiser» ist eine Schweizer Firma und für seine Präzisionswerkzeuge bekannt;  es werden 20.000 verschiedene Ausdrehwerkzeuge und Spannzangenhalter hergestellt.

AirGrinder und Big Kaiser sind treue Geschäftspartner von Suter Industries; die Schweizer Engineeringfirma hat also die neuen Investoren zum Mitmachen bei Kiefer Racing überzeugt.

Der 23-jährige Engländer Danny Kent gewann mit Kiefer Racing 2015 die Moto3-Weltmeisterschaft. Der Schweizer Dominique Aegerter feierte seine bislang grössten Erfolge mit Rennmaschinen von Suter Industries, er gewann auf Suter den Sachsenring-GP 2014. Das Gesamtpaket von Kiefer lässt auf eine erfolgreiche Saison 2017 hoffen.

Kiefer Racing wird in einer Woche mit einem ersten zweitägigen Test in Valencia die Saisonvorbereitungen auf der Rennstrecke beginnen. Es folgen zwei weitere private Testfahrten in Jerez de la Frontera (22./23. und 27./28. Februar), um bestens gerüstet den ersten offiziellen Test, ebenfalls auf dem Circuito de Jerez, der als erstes Kräftemessen mit der gesamten Konkurrenz gilt, zu bestehen.

«Nach der langen Winterpause bin ich froh, dass wir endlich unser neues Projekt richtig starten können», bemerkte Danny Kent. «Die Teampräsentation gehört genauso zu den Saisonvorbereitungen wie die ersten Testfahrten nächste Woche in Spanien. Kiefer Racing zeigt sich in neuen Farben; ich bin mir sicher, dass wir in der Startaufstellung definitiv einen Farbtupfer abgeben werden. Mir gefällt das neue Design jedenfalls sehr gut. Ich kann es auch kaum mehr erwarten, mit meiner neuen Rennmaschine die Arbeit auf der Rennstrecke wieder in Angriff zu nehmen.»

Kent weiter: «Die Saison 2017 wird eine neue Herausforderung für mich sein, obwohl ich in diesem Team eigentlich schon zum Inventar gehöre. Seit Beginn unserer Zusammenarbeit nach der Saison 2014 habe ich eine super Beziehung zum Team. Der Wechsel zum Suter- Bike motiviert mich zusätzlich. Wir hatten mit diesem Material bereits einen zweitägigen Test im vergangenen November in Jerez, der sehr vielversprechend verlief. Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl mit diesem Motorrad; bei Suter hat man in den Wintermonaten bestimmt hart gearbeitet, um uns für diese Saison ein starkes Paket zur Verfügung zu stellen. Ich bin auch stolz, mit einem erfahrenen Teamkollegen wie Domi auf der anderen Seite der Box zu haben. Er hat mit diesem Motorrad sehr viel Erfahrung und gemeinsam werden wir das Projekt bestimmt schnell vorantreiben. Im Vorfeld der Meisterschaft möchte ich nicht grossartig über Zielsetzungen sprechen, sondern bei den Vorsaisontests mit meiner neuen Crew hart arbeiten und beste Voraussetzungen schaffen.»

«Ich freue mich riesig auf diese neue Herausforderung», strahlte Dominique Aegerter. «Nach den zwei durchwachsenen GP-Jahren 2015 und 2016 möchte ich Stefan und Jochen Kiefer danken, dass sie mir dieses Vertrauen schenken und an mich glauben. Dieser Dank gilt auch allen Sponsoren und Partnern. Ich freue mich, wieder mit Suter zusammenzuarbeiten. Mit einer Suter hatte ich 2014 meine beste Saison. Der Höhepunkt mit dem Grand-Prix-Sieg auf dem Sachsenring ist bester Erinnerung. Die Suter ist mein Baby, ich freue mich wirklich wieder mit so einer Rennmaschine fahren zu können. Mit Danny habe ich einen schnellen Teamkollegen, er wird der erste Messstab sein. Unser erster Test steht unmittelbar bevor. Nach vielen und harten Trainings in den Wintermonaten mit allen Arten von Motorrädern bin ich froh, wieder mit einer Rennmaschine arbeiten zu können. Ehrlich gesagt, ich muss mich erst an die neuen Farben gewöhnen, aber das Design gefällt mir generell schon jetzt gut. Mit der Rückkehr zu Suter möchte ich natürlich an die Erfolge vor drei Jahren anschliessen. Die Suter ist wirklich mein Baby.“

Stefan Kiefer, Teammanager: «Wir sind wirklich froh, dass wir dieses Projekt zeitnah vor dem Saisonstart in knapp eineinhalb Monaten fertigstellen konnten. Die Teampräsentation im tollen Rahmen auf dem Nürburgring ist für uns der krönende Abschluss einer langen und harten Vorbereitungszeit. Über die Wintermonate hat sich bei uns sehr viel geändert. Neben dem Wechsel zu Suter Industries möchte ich an dieser Stelle unseren neuen Hauptsponsor AirGrinder vorstellen. AirGrinder ist ein schwedisch-schweizerisches Unternehmen, spezialisiert auf Recycling. Wir freuen uns auf eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. Mit der Suter-Moto2-Rennmaschine und mit unseren Fahrern Danny und Domi sind wir stark aufgestellt. Kiefer Racing ist bereit, diese neue Herausforderung erfolgreich zu meistern.»

Eskil Suter, Chairman Suter Industries: «In den vergangenen Jahren ist aus unseren Ursprüngen das Unternehmen Suter Racing Suter Industries geworden. Abseits des Rennsports haben wir viele anderen High-Tech-Projekte am Laufen. Doch wir wollten auch unsere Wurzeln nicht vergessen. Deshalb haben wir die Pause genutzt, um eine Standortbestimmung zu machen: Wo stehen wir und welche Richtung wollen wir gehen? Das hängt auch damit zusammen, dass wir eigentlich von unserer DNA, dem Motorradrennsport, weit abgedriftet sind.»

«In diesen Jahren ist uns bewusst geworden, dass die DNA Motorradrennsport für unser Unternehmen unverzichtbar ist», ergänzte Eskil Suter. «Deshalb werden wir wieder in die Moto2 einsteigen und wir haben auch wieder Gefallen am Motorradrennsport gefunden. Unsere Teilnahme an der Tourist Trophy auf der Isle of Man war ganz entscheidend. Bei diesem weltberühmten Strassenrennen, das wirklich purer, harter Rennsport ist, habe ich wieder Lust verspürt. Suter Industries braucht den Motorradrennsport als Leistungsnachweis für alle unsere Projekte. In diesem Zeitraum haben wir basierend auf den Erfahrungen mit unserer Moto2 MMX ein neues Motorrad entworfen. Der neue Hauptsponsor bei diesem Projekt ist bereits seit längerem ein Partner von uns. AirGrinder konnten wir für unsere Aktivitäten mit der Suter MMX500 bei dem weltberühmten Strassenrennen auf der Isle of Man gewinnen. Als nächsten Schritt konnte Stefan Kiefer sie auch für sein Moto2-Engagement begeistern und die Firma überzeugen, bei bei Kiefer Racing einzusteigen.»

Alex Giussani (Suter Industries, Technischer Direktor): «Unsere Moto2-Maschine MMX2 des Baujahrs 2017 ist im Prinzip eine komplette Neuentwicklung. Dieses Motorrad basiert allerdings auf unseren Erfahrungen mit sechs Jahren in Moto2. Das heisst effektiv, dass Chassis, Schwinge und die wichtigen Komponenten komplett neu sind. Das Aerodynamik-Paket ist hingegen eine Weiterentwicklung. Mit diesem Motorrad sehen wir das Ergebnis unserer Erfahrungen und was wir in Moto2, Moto3 und in den verschiedenen Klasse, in denen wir angetreten sind, gelernt haben. Der Entschluss dieses Projekt mit Kiefer Racing zu starten ist schnell erklärt. Kiefer Racing überzeugt mit professioneller Einstellung, Mentalität des Teams, sie waren zweimal Weltmeister in den vergangenen fünf Jahren. Ausserdem haben wir vor der Saison 2010 in der Moto2 zusammen angefangen, so ein Projekt auf die Beine zu stellen: mit Stefan Bradl haben wir damals 2010 in Portugal unseren ersten Grand Prix gewonnen. Es gibt also eine Historie mit Kiefer Racing, aber es gibt auch Motivation und Ansporn auf beiden Seiten. Wir haben gemeinsame Ziele und wollen diese auch gemeinsam erreichen.»

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