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Tom Lüthi (3.): «Kann mir keinen Vorwurf machen»

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi

Tom Lüthi

Tom Lüthi stand zum vierten Mal bei fünf Rennen auf dem Podest, doch sein Rückstand auf Franco Morbidelli wuchs deutlich an. «Ich hatte weniger Grip am Hinterrad», ärgerte sich der Schweizer.

Der Moto2-WM-Zweite Tom Lüthi sicherte sich für den Sonntag die Pole-Position. Er lag vor dem Rennen in Le Mans elf Punkte hinter WM-Leader Franco Morbidelli und nahm seinen ersten Saisonsieg ins Visier. Vier seiner insgesamt 14 GP-Siege fuhr Lüthi in Le Mans ein. 2005 feierte er auf der französischen Strecke seinen ersten GP-Sieg. Doch nach einem harten Schlagabtausch und einer Berührung mit Morbidelli in den ersten Runden fiel Lüthi auf Rang 4 zurück.

Am Ende konnte Lüthi noch Alex Márquez schnappen und sich zum vierten Mal in fünf Rennen auf dem Podest platzieren. «Ich bin etwas enttäuscht», räumte Lüthi ein. «Natürlich, ein Podestplatz ist cool, aber ich hatte ziemlich große Probleme mit meinem Bike. Doch wir werden am Montag hier testen. Das wird sehr wichtig sein. Schon im Rennen haben wir viel gelernt.»

«Es war schön, wieder auf dem Podest zu stehen. Nach dem Test folgt das Rennen in Mugello. Diese Strecke mag ich sehr, aber ich weiß, dass die Italiener dort so etwas wie einen siebten Gang haben», lachte Lüthi. «In der Auslaufrunde wollte mir Alex Márquez etwas sagen, aber ich habe ihn nicht verstanden, also weiß ich nicht, was er wollte.»

In der Gesamtwertung wuchs Lüthis Rückstand auf Morbidelli nun auf 20 Punkte an. «Ich lag vorne und wollte auch vor Franco bleiben, aber ich habe mich von Anfang an nicht so wohl auf dem Motorrad gefühlt. Ich hatte hinten weniger Grip und dadurch mehr Slides. Es war schwer anzugreifen, weil ich den Drive aus den Kurven nicht hatte. An den Bremspunkten war ich weit weg und musste auf der Bremse daher sehr viel riskieren. Das war absolutes Limit. Als er innen reingestochen ist, hatte er mehr Drive und es war dort nicht viel Platz, wegen der Ölspuren des Moto3-Rennens. Darum haben wir uns berührt, ich musste aufmachen und geradeaus fahren. Zum Glück konnte ich auf der Strecke bleiben, aber ich verlor viel Zeit.»

Was wäre ohne diesen Vorfall passiert? «Das ist sehr schwer zu sagen. Mein Speed war ungefähr gleich, aber ich lag dann hinter Márquez. Ich konnte wirklich nicht angreifen, denn er ist mir aus den Kurven heraus weggefahren. Schwer zu sagen, was ich vorne hätte machen können. Doch obwohl nicht alles perfekt war, landeten wir auf dem Podest. Das ist positiv und sehr gute Arbeit von uns.»

«Den Unterschied zum Samstag machten die Temperaturen aus, ich fühlte mich auf dem Motorrad einfach nicht so wohl. Ich hatte nicht den Drive aus den Kurven, was sehr deutlich zu sehen war. Ich war oft in Sturzgefahr. Es ging nicht mehr. Ich bin froh, dass ich es auf das Podest geschafft habe.»

Hast du innen zu viel Platz gelassen, als dich Morbidelli berührte? «Ich hatte den Drive nicht aus der Schikane, er war schon neben mir. Ich kann ja nicht in einer Linkskurve nach rechts außen fahren, wenn er schon da ist. Es ist eine spezielle Stelle. Es geht über die Kuppe Vollgas im vierten Gang, dann ist es etwas eng und dann legt man erst um. Er war relativ spät dran. Er hat eben diesen Fahrstil. Wir haben uns in Rennen schon oft berührt – wie im letzten Jahr in Misano. Da kann ich mir jetzt keinen Vorwurf machen, dass sich zu viel Platz gelassen hätte», betonte der Schweizer aus dem Team CarXpert Interwetten.

 

 

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