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Michael Bartholemy (VDS) über KTM: «Sehr gutes Paket»

Von Günther Wiesinger
Das Marc VDS-Team will 2018 mit Alex Márquez den Moto2-Titel fighten und Rookie Joan Mir in die Top-5 bringen. Der Umstieg von Kalex auf KTM bleibt ein Thema.

Das Marc VDS-Moto2-Team freute sich beim Saisonauftakt in Katar über die Pole-Position des Titelanwärters Alex Márquez, während Rookie Joan Mir mit 2 sec Rückstand vom 24. Startplatz losfuhr.

Im Rennen sicherte sich Márquzez den dritten Platz hinter Pecco Bagnaia (SKY VR46) und Lorenzo Baldassarri (Pons HP 40), Moto3-Weltmeister Mir fuhr beim Moto2-Debüt auf den beachtlichen elften Rang.

Michael Bartholemy, Teamprinzipal von Marc VDS Racing, weiß, daß er mit Joan Mir etwas Geduld haben muss. Der talentierte Mallorquiner ist der Mann für die nächsten Jahre.

2014 mit Rabat und 2017 mit Morbidelli hat Marc VDS die Moto2-WM gewonnen. In diesem Jahr soll Márquez die Lorbeeren einholen – im vierten Moto2-Jahr.

«Dieses Jahr muss das Jahr von Alex sein. Er fährt das vierte Jahr in der Moto2», betont Bartholemy im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Er muss jetzt zeigen, wozu er fähig ist. Bei Joan Mir denke ich, er wird in diesem Jahr in die Top-5 der Gesamtwertung fahren, auf jeden Fall. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich habe so ein Bauchgefühl, dass er auch einige Podestplätze erobern wird. Er hat sich ja in der Vorsaison beim Motocross-Fahren verletzt, das war ein bisschen ein Mist. Deshalb haben wir damit gerechnet, dass er bei den ersten zwei Rennen etwas angeschlagen sein wird. Die Verletzung wird auch in Argentinien nächste Woche noch nicht ganz weg sein. Damit müssen wir leben.»

Marc VDS ist nach der Moto2-Saison 2012 von Suter auf Kalex umgestiegen und absolviert jetzt die sechste Saison mit dem deutschen Hersteller aus Bobingen.

Doch als KTM im Herbst die letzten drei Rennen gewann, dachte Bartholemy Ende 2017 mehrmals über einen Wechsel zu KTM nach. «Die Performance von KTM ist da, das haben wir letztes Jahr am Saisonende gesehen. Dieses Motorrad funktioniert, das ist ein sehr gutes Paket. Ich habe auf SPEEDWEEK.com auch ein Interview mit Brad Binder gelesen, der sagte, dieses Motorrad ist einfach, daran muss nicht viel geändert werden. Und wir haben in diesem Winter bei den Tests sehr schlechtes Wetter gehabt, wir haben unser Programm mit der neuen Kalex nicht wie geplant abspulen können, wobei wir entwickeln mussten, weil wir im Herbst hinter KTM waren. Deshalb sind wir mit einem Defizit in das Rennen in Katar gegangen. Wir hatten drei Tests, dreimal schlechtes Wetter, also konnten wir das Testprogramm nicht abspulen, was Kalex alles machen wollte, wir hinkten hinterher.»

Bereut Bartholemy, dass der Umstieg zu KTM nicht geklappt hat? Hat er die Verhandlungen zu spät eingefädelt, als KTM mit Kiefer und CGBM bereits die zwei gewünschten Kundenteams unter Vertrag hatte?

«Es kann sein, dass ich da ein bisschen spät dran war», gibt der Belgier zu. «Aber irgendwann war der Vertrag mit Kalex auch unterschrieben. Und im Endeffekt soll man so einen Vertrag auch respektieren. Ich hoffe, dass Alex Baumgärtel für 2018 ein konkurrenzfähiges Motorrad gebaut hat. Wir müssen jetzt während der Saison 2018 schauen, wohin die Richtung geht und früher am Ball sein.»

Außerdem hat Kalex bis Australien 49 GP-Siege in Serie erzielt, der deutsche Hersteller hat zuletzt fünf Fahrer-WM-Titel und Konstrukteurs-WM-Titel in Serie erzielt – und beim Saisonstart in Doha die ersten vier Ränge.

Man kann also auch mit Kalex weiterhin Weltmeister werden? Bartholemy: «Ja, ganz sicher. Kalex ist nicht weit weg. 2017 ist uns manchmal der Reifenverschleiß ab Rennmitte zum Verhängnis geworden. Und leider hat uns im Winter manchmal die Zeit gefehlt, oft genug Renndistanzen zu fahren, weil uns zu oft das Wetter einen Streich gespielt hat.»

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