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Marcel Schrötter: Treffen mit Jonas Folger vereinbart

Von Johannes Orasche
Marcel Schrötter (li.) mit Jonas Folger 2016

Marcel Schrötter (li.) mit Jonas Folger 2016

Marcel Schrötter, der einzige verbliebene deutsche Moto2-WM-Pilot, spricht über seine Karriere und den Draht zu seinem besten Kumpel Jonas Folger.

Marcel Schrötter setzte nach einer durchwachsenen Saison 2017 zuletzt mit Platz 7 beim Moto2-Saisonauftakt in Doha ein starkes Zeichen und ließ sich von den KTM-Assen Miguel Oliveira und Brad Binder nur knapp besiegen.

Für den GP-Fahrer aus Pflugdorf ist 2018 ein wichtiges Jahr. Es ist kein Geheimnis, dass Marcel Schrötter (24) und Jonas Folger (24) die beiden besten Freunde im GP-Fahrerlager waren. Beide kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit im ADAC-Minibike-Cup, den Folger seinerzeit dominiert hatte.

Jahrelang lebten die beiden Freunde während der Saison und auch in der Winterzeit gemeinsam in einer kleinen Mietwohnung in Manresa nahe Barcelona, die sie mit dem Wechsel von Folger in deutsche Dynavolt Intact GP-Team Ende 2015 schließlich aufgegeben haben. Sowohl Folger als auch Schrötter kehrten in die Heimatorte Schwindegg und Pflugdorf zurück.

Kurzum: Folger und Schrötter lebten wie Brüder zusammen. Eine große Gemeinsamkeit der beiden Bayern bildet auch ihre Leidenschaft für den Motocross-Sport als Ergänzung zum Trainingsalltag. Dabei gesellte sich oft auch der australische Draufgänger Jack Miller zu dem deutschen Duo. Mit dem Aussie verbringt Schrötter jetzt viel Zeit.

In den GP-Pausen waren Schrötter und Folger nicht selten in ihren Kastenwagen, vollgepackt mit ihren Cross-Utensilien, quer durch Deutschland oder Italien unterwegs.

Auch Jonas’ Folger Mutter Anka hatte sich in vielen Belangen nicht nur aufopferungsvoll um Filius Jonas, sondern auch um Schrötter gekümmert, der nach Angaben der Folgers zur Familie gehörte. #

Egal, ob es die Reisen innerhalb von Europa waren, die Schrötter oft im Pkw als Sozius bei Jonas Folger absolviert, oder Flüge, die gebucht werden mussten. Anka Folger nennt Schrötter liebevoll «Celly».

Kalex-Pilot Schrötter erinnert sich: «Als die Sache mit Jonas im Herbst 2017 passiert ist, hatten wir zuerst mal einige Zeit lang keinen Kontakt. Dann haben wir uns mal kurz vor Weihnachten ausgetauscht.»

Aber mit einem Treffen der einstigen besten Paddock-Kumpels hat es im Zuge der Turbulenzen um Folger bislang nicht geklappt.

Schrötter: «Es war mal geplant, aber dann ging bei mir schon wieder die Testerei los. In der Zeit während der Tests hatten wir dann immer wieder Kontakt. Jonas weiß auch, dass er sich jederzeit bei mir melden kann, wenn er etwas braucht. Das habe ich ihm auch gesagt.»

Schrötter wirkt bewusst vorsichtig in seiner Wortwahl, wenn es um den erkrankten Folger geht. Man spürt, dass ihm der Rennfahrerkollege sehr wichtig ist. «Ich will bei Jonas jetzt keine falsche Stimmung reinbringen, weil ich nicht wie weiß, wie er dem Rennsport derzeit generell gegenüber steht. Wir haben jedenfalls vereinbart, dass wir uns mal auf einen Kaffee treffen, wenn ich von der Übersee-Tour zu Hause bin.»

Zur Erinnerung: Schrötter folgte in der Saison 2017 seinem Kumpel Folger bei Dynavolt IntactGP nach.

Doch für 2018 hat sich schon wieder alles geändert: Schrötter musste im zweiten Intact-Jahr von Suter auf Kalex «umlernen» und erhielt mit dem talentierten Katalanen Xavi Vierge (20) einen sehr gefährlichen Teamkollegen, der bereits viel Druck auf den Pflugdorfer macht.

«Zwei Jahre im gleichen Team tun jetzt schon sehr gut», gesteht Schrötter. «Vom Bike her ist die Kalex sicher ausgereifter und einfacher zu fahren, daher ist der Schritt nicht so groß. Aber die Suter hat auch sehr gute Punkte, wenn man das Bike versteht.»

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